Rezension Rezension (4/5*) zu Das Ritual des Wassers (Inspector Ayala ermittelt) von Eva García Sáenz.

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Der dreifache Tod

An einer historischen Kultstätte im Baskenland wird eine schwangere Frau tot aufgefunden. An den Füßen aufgehängt, den Kopf in einem keltischen Kessel voller Wasser. Inspector Unai Ayala, der Fallanalytiker der Polizei von Vitoria, ist zwar noch nach den ereignisreichen letzten Ermittlungen im Krankenstand, wird aber trotzdem zu dem Fall hinzugezogen. Es ist ein sehr persönlicher Fall, denn nicht nur war das Opfer, Annabel Lee, war vor vielen Jahren Ayalas fatale Jugendliebe, auch Alba, Ayalas Vorgesetzte und Geliebte, ist von ihm schwanger.
Die baskische Autorin Eva Garcia Saenz lässt Unai Ayala mit dem prägnanten Spitznamen „Kraken“ nun zum zweiten Mal ermitteln und wieder ist es eine bizarre Mordserie, die Vitoria in Atem hält. Keltiberische Mythen und die eindrucksvolle Kulisse der baskischen Landschaft macht diesen Band wieder außergewöhnlich. Allerdings dominiert hier ein sehr persönlicher Strang die Handlung. In Rückblenden wird Unais Vergangenheit, die seiner Jungsclique aufgerollt, wie Unai mit vier Freunden auf einem archäologischen Ferienseminar auf Ana Belen, die sich später Annabel Lee nennt, trifft. Aber auch Unais private Gegenwart ist verzwickt. Seine Genesung nach einer Schussverletzung, seine Beziehung zu Alba, die Schwangerschaft, all das bekommt sehr viel dramatischen Raum. Der durchaus spannende Fall gerät dadurch bisweilen ins Hintertreffen. Mit ein paar geschickten Wendungen schafft die Autorin dann doch zum Schluss mich zu überzeugen., zwar nicht restlos, wie beim ersten Fall, aber doch.