Die Idee für diesen historischen Kriminalroman finde ich nach wie vor gut, ich finde auch, dass Alex Beer gut recherchiert und die Vergangenheit authentisch dargestellt hat, nur ist meines Erachtens der Stoff an sich sehr schwer realistisch und glaubwürdig darzustellen.
Was mir an Glaubwürdigkeit fehlte hat jedenfalls die Spannung wett gemacht. Das Buch liest sich weg wie nichts. Aber ganz salopp gesagt war es doch ein bisschen "Räuber und Gendarm mit Nazis". Die spektatulären Szenen am Schluss, die Autofahrt, die Befreiung der Familie, dass Merten sich so leicht überzeugen ließ. das fand ich nicht sehr glaubhaft.
Ich finde es ist von der Autorin sehr gut beschrieben. Ich konnte es beim Lesen gut nachvollziehen. Und das Auftauchen von Weissmann - irgendwie hatte ich immer noch gehofft, dass er wenigstens im Krankenhaus ruhig gestellt wird. Mir ging es genauso, man konnte beim Lesen die Gefahr absolut nachvollziehen und spüren.Und auch hier in diesem Leseabschnitt gab es wieder vieles, was ich als authentisch empfunden habe: z.B. Isaaks Spagatakt zwischen dem Gebaren der Gestapo und der Menschlichkeit seines Wesens, die Gerichtsverhandlung (da kamen mir schreckliche Bilder bzw. Filme vor Augen), das Deportationslager an sich.
Als dann Weissmann noch auftauchte, rutschte mir das Herz in die Hose.
Aber dennoch lässt mir das Buch ein wenig zwiegespalten zurück. Das Ende ist m.E. dann doch sehr abrupt und wieder mit sehr viel Glück behaftet. Zu Ersterem: Das Romangeschehen ereignet sich über wenige Tage, da musste es dann am Ende logischerweise schnell gehen. Dass Merten, der den echten Weissmann ja gar nicht kennt, sich so schnell überzeuge lässt, finde ich auch nicht wirklich glaubwürdig. Ich weiß schon, dass nach richtigen Untersuchungen Isaak enttarnt worden und somit das Ende ein anderes gewesen wäre, aber dennoch: alles in allem für mich eher unrealistisch.
Das stimmt, ich bin in dem Buch versunken und kaum wieder heraus gekommen. Es hat sich wirklich gut gelesen.Was mir an Glaubwürdigkeit fehlte hat jedenfalls die Spannung wett gemacht. Das Buch liest sich weg wie nichts. Aber ganz salopp gesagt war es doch ein bisschen "Räuber und Gendarm mit Nazis". Die spektatulären Szenen am Schluss, die Autofahrt, die Befreiung der Familie, dass Merten sich so leicht überzeugen ließ. das fand ich nicht sehr glaubhaft.
Ich denke das abrupte und vor allem positive Ende ist der Dramatik geschuldet. Alles andere hätte das Buch unnötig in die Länge gezögert.
Dass Merten, der den echten Weissmann ja gar nicht kennt, sich so schnell überzeuge lässt, finde ich auch nicht wirklich glaubwürdig.
Am Ende beschließt Isaak, seine Rolle weiterzuspielen, lässt sich sogar eine Blutgruppentätowierung stechen, was auf der einen Seite sicher ein guter Entschluss ist, aber auch hier frage ich mich, wie lange diese Scharade aufrechterhalten werden kann.
Aber ganz salopp gesagt war es doch ein bisschen "Räuber und Gendarm mit Nazis".
Man weiß ja nicht ob ihn der Weg wirklich nach Berlin führt, vielleicht wird er ja vorher woanders hin beordert.Vor allem, wenn ihn der Weg wieder nach Berlin führt, wo viel mehr Menschen den richtigen Weissmann kennen und eine Enttarnung sehr viel wahrscheinlicher ist.
Ja dem kann ich dir zustimmen, Frank Goldammer schreibt da für mich viel realistischer. Man fiebert und leidet bei ihm auch richtig mit, was ich jetzt hier nie so empfunden habe. Vielleicht auch weil so vieles einfach zu glatt ging?Ich fand das Buch wirklich sehr spannend und es hat auch immer wieder Zeitkolorit durchschimmern lassen, wie zum Beispiel der Prozess gegen Hildebrand und Krauss, aber es hat mich nie so tief mitgenommen, wie z. B. Goldammers Bücher.
Dem kann ich auch nur zustimmen, mir verlief das alles auch viel zu glatt. Man könnte ja gerade meinen das Naziregime war so naiv und dumm, da hätte es jeder Jude schaffen können seinen Schicksal zu entkommen. Man muss nur einfach sein inneres Potenzial entdecken, dann schafft man das auch. Leider war dem nicht so.Das ist mir absolut klar und nachvollziehbar. Und dennoch bleibt ein ungutes Gefühl. Ich kann auch durchaus zwischen Fiktion und Realität unterscheiden. Nur ist mir das Romangeschehen angesichts des realen Verlaufs der Geschichte ein wenig zu glatt.
Nur kurzzeitig, mir war klar das auch da Isaak eine Lösung finden wird. Zum Glück hatte er ja mit Schmitt und Ursula zwei Führsprecher und Mertens konnte ja Nosske eh nicht leiden. Von daher war die Gefahr schnell gebannt. Jedoch für mich einfach viel zu unrealistisch, den so hätten sie solche Nazigrößen niemals an der Nase herumführen lassen. Wenn man wirkliche Filme anschaut oder Dokumente liest, dann weiß man wie diese Leute getickt haben und ganz sicher nicht naiv.Als dann Weissmann noch auftauchte, rutschte mir das Herz in die Hose.