2. Leseabschnitt: Kapitel 4 bis 6 (bis S. 115)

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Ich komme jetzt zu Kapitel 6 und habe endlich den superalen Geniestreich begangen, nach hinten zu blättern und das Nachwort zu lesen, samt allen Anhängen. Das Nachwort hätte unbedingt ein VORWORT sein müssen.

Ich komme jetzt ein bisschen besser zurecht, finde aber immer noch den Grundsatz richtig, wenn der Leser das Buch nicht ohne außerbuchliche Nachforschungen versteht, hat der Autor was falsch gemacht.

Es ist zotig. Zotig ist außerhalb dessen, was ich schätzen kann.

Positiv ist, dass es sich mit Rassismus beschäftigt. Hm, und den Zynismus der Schwarzen kann ich durchaus nachvollziehen.

Trotzdem ... seufz, ich lese dann mal Kapitel 6.
 

Wandablue

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Brandenburg
Ich kann mit diesem Buch nicht. ich komme mit dem experimentellen Stil nicht klar, ich finde keine Zugang zum Text, zum Inhalt, zum Humor(?) auch nicht. Ich halte mich jetzt eher nicht für ungebildet oder gar unbelesen, aber ich hasse, es wenn ich jedes xte Wort nachschlagen muss, Analysen zur griechischen Mytholgie mit Sekundärliteratur herstellen muss, ständig aus dem Lesefluss greissen werde. Ich mag Bücher, wie Meyrink ( ;) ) sie schreiben würde. Ein Dominostein am Anfang, einer in der Mitte und einer am Schluss und dazwischen diverse Steine. Wenn diese umfallen, ergibt es ein Bild. Hier sind die Steine umgefallen, als ob die Katze darüber gelaufen wäre.
Ich kann und willl mit diesem Buch nicht mehr. Da ist nichts was mich erfreut, anregt, beseelt, da ist nur absolutes Leseversagen bei mir.
Wir tun uns da beide schwer. Aber ich werde mich durchschlagen!
 
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Wandablue

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du bist mir ein Stütze in schweren Zeiten :D
Lies das Nachwort, das hilft ein bisschen. Die gr. Mythologie wird in Kurzform dargestellt - klug - hätte nur an den Anfang gehört - und mehr bin ich nicht bereit, zum Verständnis zu leisten. Ich will das Buch lesen, und nicht studieren.

Hinten steht: "Fran Ross hat mit Oreo ...die schwarze Literaturgeschichte einen wichtigen Schritt vorangebracht, und es hat VIELE JAHRE GEDAUERT, BIS WIR DAS BEMERKT HABEN ... " - haha, dann hat es die Literaturgeschichte auch nicht vorangebracht.
 

Wandablue

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Hab jetzt den zweiten Leseabschnitt geschafft und mein Eindruck vom ersten Leseabschnitt hat sich etwas verändert, und zwar zum Positiven verändert, aber besondere Freunde werden dieses Buch und ich trotzdem nicht werden, bzw. mein Fall ist es dann doch nicht.

Ersteinmal gibt es nun von mir einige Betrachtungen zu der Autorin Fran Ross. Man muss sich in meinen Augen mal auf der Zunge zergehen lassen, diese Frau wurde 1935 geboren. Die afroamerikanische Tochter eines Schweißers und einer Verkäuferin war ein helles Köpfchen und studierte an der Temple University in Philadelphia und graduierte dort 1956 als Bachelor of Science of Communications, Jounalism and Theatre. 1974 hat sie dann Oreo herausgebracht. Sie hat für Essence, Titters und Playboy geschrieben und für die The-Richard-Pryor-Show gearbeitet. Ein zweites Buch hat sie leider aus finanziellen Gründen nicht mehr herausbringen können. 1985 starb sie dann an Krebs.

Sie scheint eine mehr als außergewöhnliche Frau gewesen zu sein. Ihr Schreibstil ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig, aber absolut interessant. Ich überlege an was mich das erinnern sollte. Als erstes ist da dieser so eigene Humor: einerseits ist da eine Satire, aber auch der blanke Spaß am Humor und auch der blanke Spaß am Verqueren Schreiben/Denken und dann wieder schwingt hier wieder eine Gesellschaftskritik durch, die weh tut und andererseits dann kann die Ross auch ebenso gut Menschen beobachten und wiedergeben. Aber genau dies macht ja auch gute Komiker aus. Und dann diese gesamte Melange in das Theseus Thema zu kleiden. Wahnsinn! Und dann aus dieser vergangenen Zeit stammend. Sie scheint irgendwie aus ihrer Zeit gefallen, hätte eher in unsere heutige Zeit gepasst. Ich bin auf jeden Fall sehr beeindruckt!

Dieses Buch gefällt mir aufgrund dieser geschilderten Melange und auch den Gedanke um die Autorin. Ich selbst mag aber eher Geschichten mit einem Erzählfluss und das fehlt mir hier, obwohl es schon deutlich besser ist als im ersten Leseabschnitt.

Welcher Humor?
 

Wandablue

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Die Hauslehrer sind so abartig. Am ehesten verstehe ich Milkman. Aber der Dingsda, Douglas Floors - der die Natur hasst - versteht jemand, was diese Ausschläge gegen die Naturschützer (S. 110 z.B.) bedeuten sollen?
 

Wandablue

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Gut. Wir werden keine Freunde, das Buch und ich. Ich schließe nicht aus, dass wir mehr voneinander hätten, wäre ich Amerikanerin.

Mit Skurrilem tue ich mich schwer. Und was hier Humor genannt wird, ist ja gar keiner, sondern Groteske. Als solche ist es vllt gut gemacht - aber, ich finde den Zugang immer noch enorm schwerfällig.
 

Wandablue

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Da sagst Du etwas! Es gibt Seiten, da lache ich laut auf und in der nächsten Zeile ärgere ich mich ziemlich wieder über einen Satz oder eine Aussage bzw die Ansammlung von Wörtern. Wie fandet Ihr zB dieses Aufzähl-trunkene Kapitel auf S. 76ff.???

Das waren die Adjektive zur Unterdrückung der Frau: Langweilig. Letztlich langweilig. Nicht mal ein müdes Lächeln hatte ich dafür übrig.
 

Wandablue

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@renee

Interessant, da empfinden wir das komplett umgekehrt! Nach dem ersten Abschnitt war ich noch vorsichtig positiv gestimmt, nach dem zweiten würde ich das Buch am liebsten abbrechen...

Mit dem Humor kann ich zum Teil, zum Teil aber auch nicht. Das Verquere gefällt mir bis zu einer gewissen Schwelle, und dann stößt es mich geradezu ab. Großartig finde ich, wie hier die Klischees immer wieder gnadenlos umgedreht werden, aber zur Zeit reicht mir das nicht.
Ich habe den ganzen Tag gebraucht für zirka 50 Seiten, das war echt quälend.

Bei der Sache mit den krausen Haaren und dem Farbton 7 habe ich erstmal einen Blick ins englische Original geworfen, ob der Übersetzer da vielleicht die beiden Familien durcheinandergeworfen hat –aber es ist tatsächlich der jüdische Teil der Familie, der Oreo die dunkle Haut und die Locken vererbt haben soll. Das ist wohl auch wieder so eine Umdrehung der Klischees?

Übrigens: der Sprachfluss ist im Original meines Erachtens stimmiger, die Sprache ist viel rhythmischer. Manche Formulierungen erinnern mich tatsächlich ans black english vernacular, aber vieles ist auch im Original einfach nur sehr schräg.

@kingofmusic

Den Humor finde ich zum Teil kostbar, und zum Teil sehr platt... Mir geht es da wie @Anjuta!

Schräg ist das richtige Wort. War das nicht die Zeit, in der auch Klimbim modern war?
 
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Ich komme jetzt zu Kapitel 6 und habe endlich den superalen Geniestreich begangen, nach hinten zu blättern und das Nachwort zu lesen, samt allen Anhängen. Das Nachwort hätte unbedingt ein VORWORT sein müssen.

Ich komme jetzt ein bisschen besser zurecht, finde aber immer noch den Grundsatz richtig, wenn der Leser das Buch nicht ohne außerbuchliche Nachforschungen versteht, hat der Autor was falsch gemacht.

Es ist zotig. Zotig ist außerhalb dessen, was ich schätzen kann.

Positiv ist, dass es sich mit Rassismus beschäftigt. Hm, und den Zynismus der Schwarzen kann ich durchaus nachvollziehen.

Trotzdem ... seufz, ich lese dann mal Kapitel 6.

Du schreibst über deinen Geniestreich, das Nachwort gelesen zu haben. Hier fand ich besonders das Nachwort von Max Czollek sehr interessant, informativ und es entspricht in einigen Punkten meinem Eindruck. Da wird auf Seite 282 von Schweigen gesprochen. Für mich übersetzt habe ich dieses Schweigen in verschiedenen Versuchen bestimmte Handlungsweisen einiger sehr eigenwilliger Vertreter unserer Art auf dieser Erde zu schildern. Ein Schweigen, in dem nur etwas Negatives geschildert wird, ohne weiter darauf einzugehen. Aber durch die Art der Schilderung eröffnet sich die Botschaft auch ohne eine Meinungsabgabe der Autorin dem geneigten Leser. Hier sehe ich die Schilderung des Naturhassers Floors als Beispiel und auch vieles andere in diesem Buch. Eine indirekte Anklage sozusagen.

Schade, dass dieses Buch so gar nicht deinen Geschmack trifft. Mir hat es dagegen sehr gefallen und ich finde gerade in dieser Überzeichnung viele sehr komische Aspekte und damit auch einen Humor. Einen Humor, von dem ich nicht erwarte, dass andere ihn auch sehen. Vielleicht auch einen platten Humor. Maybe. Aber im Gesamtkonstrukt ein einzigartiges Buch, welches mich begeistern konnte.
 
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ulrikerabe

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14. August 2017
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Gut. Wir werden keine Freunde, das Buch und ich. Ich schließe nicht aus, dass wir mehr voneinander hätten, wäre ich Amerikanerin.

Mit Skurrilem tue ich mich schwer. Und was hier Humor genannt wird, ist ja gar keiner, sondern Groteske. Als solche ist es vllt gut gemacht - aber, ich finde den Zugang immer noch enorm schwerfällig.
Genau das ist das Wort, das mir dazu einfällt!
 

Wandablue

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Du schreibst über deinen Geniestreich, das Nachwort gelesen zu haben. Hier fand ich besonders das Nachwort von Max Czollek sehr interessant, informativ und es entspricht in einigen Punkten meinem Eindruck. Da wird auf Seite 282 von Schweigen gesprochen. Für mich übersetzt habe ich dieses Schweigen in verschiedenen Versuchen bestimmte Handlungsweisen einiger sehr eigenwilliger Vertreter unserer Art auf dieser Erde zu schildern. Ein Schweigen, in dem nur etwas Negatives geschildert wird, ohne weiter darauf einzugehen. Aber durch die Art der Schilderung eröffnet sich die Botschaft auch ohne eine Meinungsabgabe der Autorin dem geneigten Leser. Hier sehe ich die Schilderung des Naturhassers Floors als Beispiel und auch vieles andere in diesem Buch. Eine indirekte Anklage sozusagen.

Schade, dass dieses Buch so gar nicht deinen Geschmack trifft. Mir hat es dagegen sehr gefallen und ich finde gerade in dieser Überzeichnung viele sehr komische Aspekte und damit auch einen Humor. Einen Humor, von dem ich nicht erwarte, dass andere ihn auch sehen. Vielleicht auch einen platten Humor. Maybe. Aber im Gesamtkonstrukt ein einzigartiges Buch, welches mich begeistern konnte.

Ach, von platt habe ich gar nichts gesagt. Ich gebe zu, es ist außergewöhnlich, dass eine Schwarze eine Superheldin ist. Aber gleichzeitig ist sie so merkwürdig, dass mir das Heldenhafte wurscht ist. Es heißt aber, der 3. LA wäre leichter zugänglich. Mal gucken.

Dann ist es auch klar, dass Fran Ross einen Teil ihrer eigenen Erfahrungen verarbeitet hat und möglicherweise keinen anderen Umgang damit sah, um sich Gehör zu verschaffen. Aber merkwürdig ist es doch, dass es als es auf den Markt kam, kaum jemanden interessierte. Ausserdem war sie eine "verschrobene" Feministin. Die Fran. Die machen so was. Hätte sie nur selbst mehr darüber geschrieben. Ich mein ja immer noch, dass es am meisten daran klemmt, dass es in einen anderen Kulturkreis gehört.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Puh, ich tue mich sehr schwer mit dem Roman. Die Autorin jongliert mit vielen Wörtern, sie versinnbildlicht einiges mit zig Ausführungen. Die Farbskala ,die mir immer noch nicht ganz klar ist, findet häufig Erwähnung. Doch wozu muss ich wissen wer wo farblich angesiedelt ist? Ob die weiße Mutter dunkelhäutig ist, oder der schwarze Vater hellhäutig,schafft für mich wenig Verständnis für die ganze Geschichte. Um ehrlich zu sein, ist mir das alles zu hoch. Wenn ich eure Beiträge lese, geht mir zwar ab und an ein Lämpchen auf, aber momentan muss ich mich zum lesen zwingen. Ich denke vieles bleibt mir verborgen, da ich mich mit der Zeit und vor allem mit der amerikanischen Geschichte nicht gut genug auskenne. Ich werde am Ball bleiben und hoffe, ich kann dem Roman bald mehr abgewinnen. Wenn nicht, habe ich viele kreative neue Wörter kennengelernt, oder bin schockiert, dass eine 14 Jährige einen Perversling zu sich einlädt, nachdem sie am Telefon auf ihn eingegangen ist, so dass er nun angerauscht kommt, kopfschüttel
 

Wandablue

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Brandenburg
Puh, ich tue mich sehr schwer mit dem Roman. Die Autorin jongliert mit vielen Wörtern, sie versinnbildlicht einiges mit zig Ausführungen. Die Farbskala ,die mir immer noch nicht ganz klar ist, findet häufig Erwähnung. Doch wozu muss ich wissen wer wo farblich angesiedelt ist? Ob die weiße Mutter dunkelhäutig ist, oder der schwarze Vater hellhäutig,schafft für mich wenig Verständnis für die ganze Geschichte. Um ehrlich zu sein, ist mir das alles zu hoch. Wenn ich eure Beiträge lese, geht mir zwar ab und an ein Lämpchen auf, aber momentan muss ich mich zum lesen zwingen. Ich denke vieles bleibt mir verborgen, da ich mich mit der Zeit und vor allem mit der amerikanischen Geschichte nicht gut genug auskenne. Ich werde am Ball bleiben und hoffe, ich kann dem Roman bald mehr abgewinnen. Wenn nicht, habe ich viele kreative neue Wörter kennengelernt, oder bin schockiert, dass eine 14 Jährige einen Perversling zu sich einlädt, nachdem sie am Telefon auf ihn eingegangen ist, so dass er nun angerauscht kommt, kopfschüttel

Sie ist wohl so ne Art Superwoman. Wann kam Superman auf?
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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Vorher hatte schon George Orwell in "1984" eine neue "Sprache" eingeführt
Ja, aber bei Orwell hatte "Neusprech" tatsächlich auch eine inhaltliche Funktion und Anbindung an den Roman. Hier ist es für mich ein rein stilistisches Mittel, das für mich keinen Mehrwert beim Lesen schafft. Aber das ist sicher eine ganz subjektive, individuelle Einschätzung und ich freue mich für jeden, der es anders empfinden konnte!
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Uff, ich bin ehrlich: Ich bin noch nicht ganz mit dem zweiten Abschnitt durch, weil ich mich seit Tagen quäle. Ich greife zum Buch, lese einige Seiten und lege es dann wieder zur Seite, weil ich es bis jetzt einfach nur anstrengend und nervig finde. Es gibt mir ja Hoffnung, dass hier zu lesen ist, dass die Abschnitte besser werden, aber momentan bin ich nicht so stark motiviert weiterzulesen. Ich glaube gerade, das ist wieder solch ein Buch, das polarisiert: Entweder man liebt es oder man hasst es. Ich hoffe, dass ich noch einen besseren Zugang dazu bekomme.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Ich glaube, das Buch funktioniert nur in der Originalsprache. Was mich angeht, verstehe ich nicht viel und lustig finde ich gar nichts.

Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass durch die Übersetzung ins Deutsche und die andere Kultur einiges auf dem Weg verloren geht beziehungsweise man viele Anspielungen usw. vielleicht nicht so gut versteht. Vielleicht ist es im Original und mit dem Wissen um den historischen Hintergrund leichter lesbar und genießbar.

Das Nachwort hätte unbedingt ein VORWORT sein müssen.

Danke für den Tipp. Ich werde mir jetzt zuerst mal das Nachwort anschauen, bevor ich heute Abend weiterlese.