Rezension Rezension (2/5*) zu DRAUSSEN: Thriller von Volker Klüpfel.

Wandablue

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18. September 2019
9.383
21.200
49
Brandenburg
Buchinformationen und Rezensionen zu DRAUSSEN: Thriller von Volker Klüpfel
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Schablonenhafter Rambo.

Wer nicht weiß, wo er hin soll, geht zur Fremdenlegion. Das tut auch Stephan und wird ein ganzer Kerl. Sein erster Auslandseinsatz ist Französisch-Guyana. In der Outdoorschule „Camouflage“ kann er nach der Fremdenlegionärszeit seine Kenntnisse anwenden und seine Brötchen verdienen. Er hat zwei Kids im Schlepptau und allerhand zu verbergen.

Das Autorenduo nähert sich seinem Sujet von mehreren Seiten. Da wird die Prepperbewegung aufs Korn genommen, da liefern sich Politiker um die Deutungshoheit der Engergieknappheit/Energiewende korrupte Schlachten, da spielen Tagebuchaufzeichnungen eine Rolle und das Leben im Wald einer kleinen Gruppe wird zu einem brutalen Überlebenskampf. Schließlich muss auch das digital/elektronische Blackout noch herhalten. Sich verzetteln, nennt man das.

Die Hauptfigur, die der jungen Cayenne, die mit ihrem Bruder Joshua und ihrem Beschützer Stephan im Wald leben, wird genau so wenig lebendig wie alle anderen Figuren. Sie sind hölzerne Schablonen von A bis Z ohne Persönlichkeit. Die Handlungsstränge laufen holprig und ungeschmeidig nebeneinander her. Die Perspektivwechsel reißen einen dann auch ohne erkennbaren Grund hart aus dem Lesefluss. Das muss besser aneineinander gesetzt werden und besser passen. Die Idee, dass die bösen Taten der Fremdenlegionäre auch das Heute beeinflussen ist dann auch nicht mal neu … !

Das Waldleben hätte zwar interessant sein können und hat auch interessante Ansätze (der zweite Stern), aber die Beziehungen innerhalb der Kleingruppe werden zu wenig ausgeschrieben, ihr Potenzial verschenkt. Die zweite Hauptfigur, Stephan, ist auf der einen Seite eine Rambomaschine, auf der anderen ein zartbesaitetes, verführtes Knäblein. Überzeugen kann das nicht. Es kommen sprachliche und logische Mängel dazu. Warum zwei kleine Kinder so gefährlich sein sollten, dass sie unbedingt eliminiert werden müssten, erschließt sich nie.

Fazit: Nichts, was über Trivialliteratur hinausgeht. Viele Floskeln. Ein Haufen Brutalität. Der Roman überzeugt an keiner Stelle.

Kategorie: Krimi/Thriller
Ullsteinverlag, 2019

 

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