Dieses Buch hat denn mal ein glaubwürdiges Ende, nicht so Friede Freude wie in manch anderem Roman, den wir gelesen haben
Die Ratten sind auf dem Rückzug, aber noch nicht aus dem Bezirk gebannt. Charlie und Nora haben ein klärendes Gespräch, das auf mich mehr als glaubwürdig wirkte. Charlie will sich komplett verändern, er kann und will nicht mehr in NY leben. Für Nora ist es "ihre" Stadt, ein Umzug ausgeschlossen. Beide stellen fest, dass die Zeit ihrer Ehe abgelaufen ist. Ein herrliches Zitat:
[zitat]In Wahrheit waren die meisten Ehen doch wie Luftballons: Einige wenige platzten ohne Vorwarnung, aus den allermeisten wich aber langsam die Luft, bis nur noch ein trauriges, knittriges Etwas ohne jeden Auftrieb übrig war.[/zitat] (S.322)
Die Kinder sind überrascht, nehmen die Trennung aber an.
Jack stirbt eines natürlichen Todes. Bei der Trauerfeier ergeben sich ausschlussreiche Gespräche.
Jasper und Jenny wagen einen Neuanfang und verloben sich. Das fand ich in dem Zusammenhang sehr tröstlich und passend.
Nora sucht sich eine andere Wohnung in einem anonymen Hochhaus. Sie wechselt ihren Job. Die Tatsache, dass Bebe ein Schmuckstück einfach austauschen könnte, ohne dass es bemerkt wird, hat ihr die Sinnlosigkeit ihrer Tätigkeit wohl verdeutlicht. Sie beginnt in der Stiftung von Bob Harris . Hier kann sie wirklich Gutes tun, sie fühlt sich wichtig. Aus meiner Sicht hat sie die Schweinwelt verlassen. Mit Bob verbindet sie eine wertvolle Freundschaft, die sie nicht für eine Affäre aufs Spiel setzen will.
Nora verabschiedet sich von Phil und Alma. Es gibt zahlreiche gelungene Sätze, der Roman verbreitet eine sanfte Melancholie, die mir gut gefallen hat.