In einer Regennacht findet ein junger Mann in den Straßen von Tokio eine Leiche – und neben ihr einen Revolver. Nishikawa nimmt die Waffe an sich und entwickelt schon nach kurzer Zeit eine unheimliche Obsession. All seine Gedanken, sein ganzes Leben kreisen um das perfekte kleine Wunderwerk. Und um die vier Kugeln, die sich noch immer in der Trommel befinden. Irgendwann ist es nicht mehr genug, die Waffe zu besitzen. Er muss sie abfeuern.Kaufen
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Kontrovers
Der Revolver von Fuminori Nakamura
Als Nishikawa in den Straßen Tokios eine Leiche findet ist er eher fasziniert als entsetzt, als er die Waffe, einen Revolver, entdeckt, mit der der Tote sich wahrscheinlich selbst getötet hat. Er steckt den Revolver ein und ist ab diesem Zeitpunkt getrieben von der Waffe. Er kann nur noch an sie denken und geht bald soweit sich vorzustellen sie abzufeuern. Ein Wahn, der ihn ganz und gar vereinnahmt.
Zu Beginn des Buches war ich fasziniert davon, wie der Autor es schafft die Spannung zu halten, obwohl er dem Leser nur durch Nishikawas Augen von der Obsession zu dieser Waffe erzählt. Im weiteren Verlauf des Romans lernt man ein wenig mehr über den jungen Mann, der auf mich ziellos und emotionslos wirkt, seine Leidenschaft für den Revolver einmal abgesehen. Er hat zu niemandem eine tiefe Bindung, auch zu seinen Adoptiveltern nicht, die sich immer sehr bemüht zu haben scheinen und es immer noch tun. Liebschaften hat er, aber sogar der Sex verliert schnell seinen Reiz, sobald er ihn einmal bei der Frau ausleben durfte.
Was möchte der Autor mir näher bringen? Will er aufzeigen wie gefährlich Waffen sind, oder geht es ihm einfach darum eine Person darzustellen die völlig leer ist und nun anfällig für diesen besonderen Reiz ist?
Das Ende verwirrte mich, ich hatte ich etwas anderes erwartet. Zwischendurch bekommt der Roman ein wenig Krimiflair, als Nishikawa befragt wird zu der Leiche und dem Fehlen der Waffe. Der Ermittler machte einige interessante Analysen zu dem Täter, ließ eine Warnung durchblicken, die Nishikawa sich zu Herzen hätte nehmen sollen......
Der Roman hat mich teilweise fasziniert, abgeschreckt aber mir auch etwas völlig Neues geboten, so dass ich bei Gelegenheit sicher ein weiteres Werk des Autors lesen werde.
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