Rezension Rezension (4/5*) zu Der Menschenzunft fehlt die Vernunft. Schmunzelverse von Karl-Heinz Söhler.

parden

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13. April 2014
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Niederrhein
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Buchinformationen und Rezensionen zu Der Menschenzunft fehlt die Vernunft. Schmunzelverse von Karl-Heinz Söhler
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Schmunzelverse...

Hier sind sie nun, die neuen Verse, die in der kleinen Form die große Botschaft vermitteln, dass jeder Mensch seinem Dasein liebens- und lebenswerte Seiten abgewinnen kann, wenn er nur Vernunft walten lässt. Und daran haptert's allerwegen, obwohl das Rezept so einfach sit, wenn man die Welt mit Söhlers lebensklungen Augen sieht.

'Meine Gedichte sind keine Lyrik', sagt Söhler, 'sondern Erfahrungen und Beobachtungen, die wir alle einmal gemacht haben.' Aus diesem Fundus des Alltäglichen, in dem Humor und Weisheit nisten, seine Erkenntnisse zu ziehen und sie in heiter-poetischer Form weiterzugeben, das ist Söhlers Geheimnis, den Menschen nahezukommen...


Der Mensch muss das erst mal erfassen:

Er darf den Kopf gern hängen lassen,

nur kann er, das ist zu verstehen,

dafür auch keinen Lichtblick sehen!


Von 1987 ist die 126 Seiten starke Ausgabe dieser Gedichte (erschienen bei Hoffmann und Campe) - und gehört zum Erbe meiner Eltern. Solch alte Schätzchen treffen nicht immer den aktuellen Zeitgeist, doch erscheinen diese Verse auch über die Jahrzehnte hinweg erstaunlich gemeingültig.

Im leichten Versmaß reichen hier oft jeweils bereits vier Zeilen, um der gewollten Aussage Genüge zu tun. Schwarz-weiß gehaltene Illustrationen von Wilhelm Hartung unterstreichen das Geschriebene noch auf humorvolle Art.


Wenn du dich ärgerst, denk' daran:

Der Ärger ist ein blödes Vieh.

Es fängt am falschen Ende an

und frisst nur dich - den Anlass nie.


Es empfiehlt sich nicht, die Verse einfach hintereinander weg zu lesen, denn manches ähnelt oder wiederholt sich im Verlauf ein wenig. Ursprünglich erschienen die Gedichte vereinzelt in einigen Tageszeitungen - und dementsprechend sollte man auch in dieser Sammlung die Verse besser vereinzelt lesen.

Alles in allem eine nette Lektüre für zwischendurch, die mich auch über 30 Jahre nach ihrem Erscheinen noch recht gut unterhalten konnte.


© Parden

 
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ElisabethBulitta

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8. November 2018
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Oh, das erinnert mich dann ja doch an Eugen Roth, den ich immer wieder gerne mal zur Hand nehme. Danke für den Tipp, ich werd's mal im Auge behalten.
 
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