Mir gefällt die Sprache sehr gut, vor allem gibt es auch einige wirklich humorvolle Stellen.
Die Kapitel wirken auf mich noch sehr sprunghaft. Abgesehen vom Auftrag fehlt mir noch der Rote Faden.
Ich habe das so verstanden, dass diese tatsächlich authentisch sind und das widerspiegeln, was Poschenrieder zur Person Meyrink in Erfahrung gebracht hat. Damit lässt er uns fiktiv am Schreibprozess teilhaben. Der Roman erzählt einerseits die Geschichte des "unmoralischen" Angebotes an Meyrink und gibt auch Einblicke in die historischen Quellen und damit in die Arbeit des Autors selbst. Das ist mir in der Art und Weise noch nicht begegnet - ähnlich nur in "Lincoln im Bardo", in dem ja auch historische Quellen eingefügt wurden.Die einzelnen Kapitel werden von sogenannten "Recherchenotizen" durchbrochen, deren Inhalt sehr unterschiedlich ist.
Mit gefällt die Idee sehr gut, das Fiktive mit den Tatsachen zu verknüpfen, indem unter "Recherchenotizen" Originalzitate aus den begleitend verwendeten Quellen aufgelistet sind. Für mich ein sehr gelungender Übergang.Ich habe das so verstanden, dass diese tatsächlich authentisch sind und das widerspiegeln, was Poschenrieder zur Person Meyrink in Erfahrung gebracht hat. Damit lässt er uns fiktiv am Schreibprozess teilhaben. Der Roman erzählt einerseits die Geschichte des "unmoralischen" Angebotes an Meyrink und gibt auch Einblicke in die historischen Quellen und damit in die Arbeit des Autors selbst. Das ist mir in der Art und Weise noch nicht begegnet - ähnlich nur in "Lincoln im Bardo", in dem ja auch historische Quellen eingefügt wurden.
Das ist der Schreiber des Briefes vom Auswärtigen Amt. Meyrink erwähnt ihn, als er den Brief seiner Frau vorliest.Wer ist Hahn?
Ich habe das so verstanden, dass diese tatsächlich authentisch sind und das widerspiegeln, was Poschenrieder zur Person Meyrink in Erfahrung gebracht hat. Damit lässt er uns fiktiv am Schreibprozess teilhaben. Der Roman erzählt einerseits die Geschichte des "unmoralischen" Angebotes an Meyrink und gibt auch Einblicke in die historischen Quellen und damit in die Arbeit des Autors selbst. Das ist mir in der Art und Weise noch nicht begegnet - ähnlich nur in "Lincoln im Bardo", in dem ja auch historische Quellen eingefügt wurden.
Dass die Sprache wirklich an das Jahr 1918 angepasst ist, bezweifle ich persönlich. Höchstens an die Sprache bestimmter Schichten. Aber jedenfalls ist sie sehr angenehm zu lesen und voller (Wort-)Witz: "Mühsam ist sein Name, mühsam ist sein Leben." (S. 22) - auch einfach genial.
Hihi, wollte eigentlich die Frage in Anführungszeichen setzen, als Beispiel, aber Danke für die AntwortDas ist der Schreiber des Briefes vom Auswärtigen Amt. Meyrink erwähnt ihn, als er den Brief seiner Frau vorliest.
er seine Frau "das Elslein" und sie in weiterer Folge "es".
Oder wie Meyrink sagt: "...Ich habe eine schöne Erinnerung daran, also muss es wahr sein.." (Seite 43) das zeigt so schön wie Erinnerung, Wahrnehmung und Wahrheit immer im Auge des Betrachters liegen.
Vielleicht soll mit dem Hinweis auf die Rede Eisners die Brücke geschlagen werden zu den Eintragungen im Gefängnistagebuch bzw. damit der Leser weiß, warum Eisner im Gefängnis war. Nicht jeder recherchiert bei oder nach dem Lesen. Aber gerade bei diesem Roman merke ich, dass es Sinn macht, nach gewissen Ereignissen oder Personen zu recherchieren.Ich wage mal eine kurze Zusammenfassung des Abschnitts "Vorher":
Interessant ist es zunächst einmal, dass wir es mit historischen Figuren zu tun haben. Das lädt zum Recherchieren ein
Gustav Meyrink sitzt mit drei weiteren Spiritisten in seinem Haus zusammen. Gemeinsam und unter Meyrinks Leitung will man Kontakt mit dem Jenseits aufnehmen. Da klopft es vehement an die Tür. Ein Bote überbringt ein Schreiben des Auswärtigen Amtes, in dem ihm das Angebot unterbreitet wird, einen Auftragsroman zu schreiben, der die Schuldfrage am ersten Weltkrieg behandeln soll. Der Autor erbittet sich Bedenkzeit.
Im Café Luitpold, anscheinend ein beliebter Treffpunkt der Münchner Autorenwelt, begegnet er Erich Mühsam, der offenbar knapp bei Kasse ist. Als Gegenleistung für ein warmes Mittagessen gibt er Meyrink Tipps für das geplante Buch. Er solle die Juden für den Krieg verantwortlich machen. Das sei sehr glaubwürdig, zumal Meyrink ja selbst schon für einen gehalten worden sei.
Anschließend gehen die beiden zu einer revolutionären Versammlung, deren Sprecher der Sozialdemokrat Kurt Eisner ist, der zum Generalstreik aufrufen will. Hier soll Meyrink Inspirationen sammeln.
Eine vorhergehende Rede Eisners vom 27.01.1918 wird dokumentiert, in dem sein Gegenspieler Polizeiassistent Rauh war. (Dieser Einschub macht für mich auch noch keinen Sinn).
Mit der Bahn fährt Meyrink heim. In seinen Gedanken bezeichnet er sich selbst als völlig unpolitischen Menschen: "Patriotismus ist ihm ein Fremdwort, Vaterland sagt ihm nichts."
Mit seiner Frau Mena bespricht er das Angebot. Sie ist eher zurückhaltend, möchte darauf vertrauen, dass ihm bald neue Ideen kommen, die das finanzielle Auskommen sichern. Er selbst ist pessimistisch, die laufenden Einnahmen sind eher gering. Er sieht einen wirtschaftlichen Zwang. Offensichtlich war er zuvor mit einer Hedwig verheiratet, die ihn jedoch erst aufgab, als er vom Meyer zum Meyrink mutierte und Schriftsteller wurde. Endlich konnte er sich mit der heimlichen Verlobten Mena zusammentun.
Wenn er den Auftrag annimmt, muss er nach Berlin zum Amt fahren, um die Details zum Auftrag zu erfahren.