Ich will mich jetzt gar nicht so sehr auf die Wiedergabe des Inhalts konzentrieren. Stattdessen schreiben ich hier die Dinge nieder, die mir bei der Lektüre durch den Kopf schwirren:
Fotografie als Handwerk
Mir wird wieder einmal bewusst, wie einfach es heutzutage ist, ein Foto zu schießen. Handy raus und knips.
Anhand der Beschreibungen von D. erhalten wir einen Eindruck, dass Fotografie harte Arbeit war und natürlich ein Handwerk. Allein das Equipment und die Vorbereitung, um überhaupt ein einziges Foto zu erhalten, ganz zu schweigen von der Entwicklungsarbeit, lassen mich in Ehrfurcht erstarren, wenn ich an den Umfang dieses Archivs denke.
Beziehung zwischen D. und Kahn
Hier zeichnet sich eine Entwicklung in der Beziehung zwischen D. und Kahn ab. Zu Beginn ihres Arbeitsverhältnisses war D. sehr unsicher in seiner Rolle als Angestellter. Er hatte Angst, dass er es seinem Chef nicht Recht machen kann. Dabei hat er sich auch mit seinen Meinungsäußerungen Kahn gegenüber sehr zurückgehalten.
Mit den Jahren scheint er mehr Selbstbewusstsein zu entwickeln, zumindest scheut er sich nicht, Kahn die Stirn zu bieten oder ihn in seine Grenzen zu weisen. (s. die Szene in Hawaii, als Kahn den Inhalt seines Portemonnaies unters Volk bringt, dafür auf Befremdlichkeit bei den Mitreisenden stößt und D. ihm eine Ansage macht). Vermutlich brauchte Kahn jemanden, der ihn ein bisschen zügelte. Da ihm die Meinung der Gesellschaft schnuppe war, und er nur das getan hat, wonach ihm der Sinn stand.
Ich würde mich schwer tun, den Inhalt dieses Leseabschnittes wiederzugeben. Dafür werden wir hier viel zu viele Aspekte beleuchtet:
- natürlich "das Archiv". Man bekommt einen Eindruck über die Entstehung und die Motive Kahns, wobei diese einhergehen mit
- der Philosophie Kahns: der Mann hatte eine Vision, die er zur Realität machen wollte. Glücklicherweise hatte er die finanziellen Mittel für sein Projekt. Die Vision, Menschen und Kulturen einander näher zu bringen und somit Kriege zu vermeiden (mal ganz platt runtergebrochen
), ist ehrenwert und steckt voller Charme. D. stand nicht hinter dieser Philosophie, da er im Krieg anderes gesehen hat. Dadurch liefert D. eine andere Sichtweise zu Kahns Vision. Und ich ertappe mich dabei, dass in meinem Kopf die Gedanken zu diesem Thema kreiseln. Ich liebe Bücher, die mich auf Trab halten.