Rezension Rezension (4/5*) zu Novemberschokolade: Roman von Ulrike Sosnitza.

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28. Oktober 2018
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Wienerin auf Rügen
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Ein Wohlfühlroman mit dem Duft von Zimt und Orangen

„Mein Traum. Es war ein Risiko gewesen von Anfang an, aber ich wollte so gern meine eigenen Pralinen entwickeln, die Menschen mit ihnen verführen.“ (Zitat Seite 161)

Inhalt
Lea Winter erzeugt in ihrer „Chocolaterie Winter“ in Würzburg hochwertige Pralinen, ihre eigenen Kreationen und sie liebt es, immer neue Köstlichkeiten zu entwickeln. Doch jetzt ist sie schon seit Monaten mit der Miete in Rückstand und wird, wenn kein Wunder geschieht, den Laden schließen müssen. Ihre Mutter hatte ihren Vater verlassen, als Lea ein kleines Kind war und seither verschwunden. Doch plötzlich erkennt Lea auf einem Bild in einer Fachzeitschrift ihre Mutter Anne, die in München für einen berühmten Chocolatier arbeitet. Trotz der Sorgen um ihre Chocolaterie fährt Lea zu ihrer Mutter, um endlich zu erfahren, was damals wirklich geschehen ist.

Thema und Genre
In diesem Frauen-Unterhaltungsroman geht es um eine schwierige Mutter-Tochter-Beziehung, um Geheimnisse in der Vergangenheit, die auch die Gegenwart beeinflussen, um Freundschaft, Vertrauen und Liebe und natürlich um köstliche Schokolade.

Charaktere
Schon seit frühester Kindheit begeistert Lea sich für Schokolade und die Herstellung hochwertiger, kreativer Produkte. Die Tatsache, dass ihre Mutter sie vor vielen Jahren verlassen hat, beschäftigt die heute einunddreißigjährige Frau noch immer. Sie liebt ihre Tätigkeit als Chocolatiere, sie ist jedoch keine Geschäftsfrau und trifft manchmal übereilte Entscheidungen. Dennoch ist sie eine mutige Kämpferin und gibt nicht auf.
Anne ist schwer zu durchschauen. Erfolgsgewöhnt und egoistisch, hütet sie ihre Geheimnisse und für sie gibt es immer mehrere Wahrheiten.

Handlung und Sprache
Die Geschichte wird von Lea Winter selbst in der Ich-Form erzählt. Dadurch werden für den Leser auch ihre Zweifel und Gedanken erkennbar, wenn auch nicht immer nachvollziehbar. Die Handlung spielt in Würzburg und München. Der kurze Handlungszeitraum macht die Geschichte spannend. Sehr interessant sind die Schilderungen über die Herstellung von handgearbeiteten Pralinen und Schokoladetrüffeln. Die Sprache ist lebhaft, angenehm flüssig zu lesen und passt zum Genre.

Fazit
Ein Wohlfühlroman, in dessen Mittelpunkt eine ernste Problematik steht, der jedoch durch das zweite Thema Schokolade wieder versüßt und vom Duft nach Zimt, Koriander, Orangen begleitet wird. Perfekt für unterhaltsame, gemütliche Lesestunden, sicher nicht nur im November.



von: Judith Lennox
von: Krystyna Kuhn
von: Oliver Ménard
 
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