Rezension Rezension (4/5*) zu Der größte Spaß, den wir je hatten: Roman von Claire Lombardo.

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Der Schein trügt

Der Schein trügt

Claire Lombardo - Der größte Spaß, den wir je hatten

Marylin und David Sorenson sind 40 Jahre verheiratet, haben mittlerweile 4 erwachsene Töchter, und spiegeln nach außen hin eine glückliche Ehe wieder. Doch dieser Roman zeigt dem Leser, dass es auch in einer Ehe, die für andere glücklich wirkt, Höhen und Tiefen, ja sogar Schicksalsschläge gibt.

Das Leben der Familie wird ziemlich auf den Kopf gestellt, als Wendy, die älteste der Töchter, den nach der Geburt zur Adoption freigegebenen Sohn der zweitältesten Tochter Violet, ausfindig macht. Jonah ist bereits im Teenageralter , keiner aus der Familie, außer Wendy und Violet, wissen überhaupt dass es ihn gibt. Durch unglückliche Zustände droht ihm das Waisenhaus, wenn er nicht bei einem der Sorensons aufgenommen werden kann. Da Violet mit ihrem Mann Matt und den beiden kleinen Jungen glücklich ist, und sie den Jungs keinen älteren Bruder, den sie nicht kennen, zumuten möchte, entschließt Wendy sich Jonah aufzunehmen.
Wendy hat durch das Erbe ihres verstorbenen Mannes ein finanziell sorgenenloses Leben. Sie trinkt viel, lebt in den Tag hinein und hat viele wechselnde Männerbekanntschaften, dennoch nimmt sie Jonah auf. Will sie Violet damit kränken oder ist es reine Nächstenliebe? Dies bleibt eine der Fragen, die der Roman erst nach und nach offenbart.
Ähnlich sieht es auch bei den anderen Schwestern aus, jede hat ihr Päcklein zu tragen. Liza war als Kind immer die angepasste und ist nun schwanger von einem psychisch krankem Mann, die Situation überfordert sie enorm. Grace, die jüngste, das wohlbehütete Nesthäkchen kommt gar nicht klar. Sie hat ihr Studium ohne Wissen der Familie geschmissen und hat große Geldnöte, sie traut sich nicht sich jemandem anzuvertrauen.
Die Mädchen sehen fast alle zu ihren Eltern auf, die sich auch jetzt noch um ihre Kinder sorgen.
Marylin und David sind früh Eltern geworden. Marylin gab zum Wohl von Wendy ihr Studium auf und bekam die ersten drei Mädchen recht schnell aufeinander. David ist Arzt und war beruflich stark eingespannt, konnte Marylin bei der Arbeit mit den Mädchen selten helfen. Die Autorin beschreibt hier ganz gut das Leben einer viel beschäftigten Mutter.

Die grundlegende Handlung um Jonah, der in das Leben der großen Familie tritt und nacheinander alle kennenlernt und alles gehörig aufmischt, hat mir gut gefallen. Die einzelnen Probleme der Familienmitglieder arten allerdings teilweise ein wenig aus, driften in Übertreibungen ab, weniger wäre mehr gewesen, sowohl bei der Menge an Problemen, als auch beim Umfang des Familiendramas. Dennoch ist es ein sehr unterhaltendes Buch, was ich im Großen und Ganzen gerne gelesen habe.