Rezension Rezension (4/5*) zu Die Stille des Todes (Inspector Ayala ermittelt) von Eva García Sáenz.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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Seele für Seele

Vor vielen Jahren wurde Tasio de Ortiz für schuldig befunden, mehrere Morde begangen zu haben. Bald kann er einen Hafturlaub antreten. Fast zur gleichen Zeit werden bei der Kathedrale in Vitoria zwei Tote gefunden. Die Art wie sie am Fundort abgelegt wurden, erinnert an die alten Todesfälle. Die Kommissare López und Ruiz nehmen die Ermittlungen auf. Sie stehen zunächst vor einem Rätsel, schließlich sitzt ein verurteilter Täter hinter Gittern. Dann beginnt Tasio, Nachrichten an Unai López zu übermitteln. Tasio fürchtet, dass die Meute auf ihn losgehen wird, wenn er das Gefängnis verlässt. Deshalb will er die Polizei bei ihren Untersuchungen unterstützen.

Mit „Die Stille des Todes“ startet eine neue Reihe von Kriminalromanen um Kommissar Unai und sein Team. Zwar ist es zunächst etwas schwierig, die spanischen Namen, die manchmal unterschiedlich gekürzt werden, den Personen zuzuordnen. Doch hat man sich daran gewöhnt, entspinnt sich ein interessanter Krimi um Morde, deren Ursache in der Vergangenheit zu vermuten ist. Schließlich sind Tötungsdelikte zu untersuchen, die den Morden von vor zwanzig Jahren sehr ähnlich sind. Doch wenn der Täter einsitzt, wieso kann es zu weiteren Taten kommen? Tasio bestellt Unai zu sich. Warum geht der Polizist zum vermeintlichen Täter? Unai greift nach jedem Strohhalm, der ihm helfen könnte, weitere Todesfälle zu vermeiden.

Mehrere Handlungsstränge werden hier geschickt verknüpft. Zwar dauert es einen Moment bis man das beim Hören des Audiobuches entschlüsselt hat, doch hat man Namen und Handlungsstränge erstmal sortiert, entspinnt sich eine spannende Geschichte. Fieberhaft versucht Unai die Zusammenhänge zu klären. Unbedingt will er verhindern, dass es zu weiteren Morden kommt. Gefesselt fragt man sich, ob es ihm gelingen wird. Zu verzwickt scheint der Fall zunächst, so dass es fast aussichtslos erscheint, den Fall zu lösen. Auch wenn im weiteren Verlauf wegen der Konstruktion des Romans nicht alles geklärt werden kann, bleibt man doch gepackt von diesem vielschichtigen Kriminalroman, der in menschliche Abgründe blicken lässt. Gute Absichten bringen leider nicht immer nur Gutes hervor. Eine Sache, an der wohlmöglich auch der Kommissar zu knacken hat.

Das zweite Buch aus der Reihe ist im Übrigen gerade erschienen. Die Neugier hierauf hat der erste Band sicher geweckt.


 

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