Rezension Rezension (3/5*) zu Die Fährte des Wolfes: Thriller von Mons Kallentoft.

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Buchinformationen und Rezensionen zu Die Fährte des Wolfes: Thriller von Mons Kallentoft
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Stockholm Nights

Stockholm Nights: vier asiatische Frauen werden in ihrer Unterkunft erschossen Eine von ihnen kann noch kurz vor ihrem Tod eine SMS abschicken „Help us, he kills all“.
Die Sondereinheit für Gewaltverbrechen der Stockholmer Polizei beginnt zu ermitteln. Der aufstrebende Star dieser Einheit: Zack Herry, der moderne Herkules (das schwedische Original hat den Untertitel „herkulesserien“): schön, stark, ein brillanter Ermittler bei Tag, in der Nacht exzessiv, risikoresistent, immer auf der Suche nach dem schnellen Kick durch Drogen und Sex. Immer auf der Hut vor der internen Ermittlung, unangepasst, unkontrolliert, traumatisiert durch die Ermordung seiner Mutter als er ein Kind, und den Tod des Vater an Lupus (!) als er ein Jugendlicher war. Zack Herry gerät ganz schnell in einen Strudel der eigenen Abhängigkeit und den Ermittlungen. Aufgeputscht und ohne Schlaf hinterlässt Zack eine Spur der Devastierung. treibt es Zack von Vernehmung zu Verfolgungsjagden, schafft in diesem Zustand sowohl eine Affäre mir romantischem Sex und seine Lebensgefährtin mit Unterwerfungsspielen zu beglücken. Homo homini lupus – Zack Herry ist sich selbst der größte Wolf.
Menschenhandel, sexuelle Ausbeutung, Rassismus, Frauenhass: es gibt nichts Schönes in der Welt der asiatischen Sexarbeiterinnen, ausgeliefert einer toxischen männlichen Brutalität. „Rette mich aus dieser Welt“, sagt eine der gequälten Frauen zu Zack. Gleiches mag auch für Zack (aus obigen Grpnden) selbst gelten.
Das Buch ist unglaublich brutal. Gewalt wird explizit dargestellt. Will ich das so genau lesen? Ich muss und möchte das nicht unbedingt und ich verleugne damit auch nicht das reale Grauen. Ich verschließe nicht die Augen vor der Wirklichkeit, wenn ich diese nicht im kleinsten Detail in einem Thriller serviert bekomme.
Zugute halten muss ich dem Thriller von Kallentoft und Luttemann, dass er auch unglaublich spannend ist. Das und nur das lässt mich den unglaubwürdigen Charakter und die übermäßige Gewalt verzeihen.