Rezension Rezension (4/5*) zu Die Essenz des Bösen: Kriminalroman (DS-Wolfe-Reihe, Band 5) von Tony Parsons.

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Buchinformationen und Rezensionen zu Die Essenz des Bösen von Tony Parsons
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Der einsame Wolfe

London im Ausnahmezustand: Ein durch Drohnen veranlasster Absturz eines Rettungshubschraubers auf ein Einkaufszentrum kostet viele Menschenleben und Verletzte. Auch DC Max Wolfe hat diesen Anschlag persönlich miterlebt und leicht verletzt überstanden. Schon wenige Tage später befindet er sich wieder im Einsatz. Denn es wurden zwei Verdächtige ausgeforscht, die für den Anschlag verantwortlich sein sollen. Doch auch dieser Einsatz endet fatal.

Tony Parsons ist immer Garant für höchst aktuelle Themen. Terrorismus, Rassismus, Extremismus in allen Facetten der politischen Landschaft. Ich habe Parsons Held, DC Max Wolfe, bislang bei all seinen Fällen als Leserin begleitet. Hier in diesem fünften Band erlebe ich Wolfe wieder als durch und durch menschlich und authentisch. Der schwierige Spagat zwischen Pflichterfüllung, Berufung, Loyalität und Integrität verlangt dem Polizisten einiges ab. Auch im Familienleben des alleinerziehenden Vaters spielt sich einiges ab. Seine Art zu handeln, seine allgegenwärtige Zerreißprobe, Job und Familie zu vereinbaren, wirkt auf mich absolut glaubwürdig und nachvollziehbar. Max Wolfes Name steht für ein Programm, wie ein einsamer Wolf muss er sehr viel für sich selbst abstecken und abklären.

Für mich war „Die Essenz des Bösen“ nach dem eher schwächeren Vorgänger aufgrund der Aktualität und Brisanz des Themas nicht nur ein unglaublich eindringliches und spannendes Lesevergnügen, sondern auch ein Buch, das durch seine Nähe am gesellschaftlichen Zeitgeschehen besticht und zum Überlegen anregt.