danke das werde ich. ich fand die unterschiedlichen Meinungen gut. auch das schreiben über das buch lässt es interessanter werden.@buchknospe
Den Archivar der Welt lesen wir hier auch in einer Leserunde ab 29.10.
Wir freuen uns, wenn du wieder vorbei schaust
Das finde ich auch. Man reflektiert die Geschichte besser, weil viele immer mehr sehen als einer allein. Ich liebe Leserundendanke das werde ich. ich fand die unterschiedlichen Meinungen gut. auch das schreiben über das buch lässt es interessanter werden.
Liebe Mitleser,
ich melde mich aus der Versenkung. die Messevor- und Nachbereitung hat mich an mein Limit gebracht. Dennoch möchte ich Euch
1. meinen Eindruck zu diesem Buch nicht vorenthalten
2. über die Unterhaltung, die ich mit dtv zu diesem Buch und unserer Leserunde auf der Messe hatte, informieren
Mein Eindruck:
Bei mir wird es 4 Sterne geben. Eigentlich war ich bis kurz vor Schluss bei 5 Sternen. Doch den Abzug gibt es für gefühlt 300 Seiten zuviel sowie dem Ende. Hier hätte ich mir ein Ende mit Ecken und Kanten gewünscht. Stattdessen endet der Roman genauso geschmeidig und unaufgeregt - meinetwegen auch banal - wie die komplette Handlung.
Stichwort "banal": Hier wird das banale Leben einer Familie dargestellt. Doch diese Familie treibt es mit ihrer Banalität auf die Spitze. Ich habe viele Parallelen zu Familien gesehen, die ich kenne. Insbesondere der Umgang miteinander und die Sucht nach Friede-Freude-Eierkuchen kommt mir bekannt vor. Die Fähigkeit, miteinander zu streiten, bleibt zugunsten des Harmoniebedürfnisses auf der Strecke. Im Vordergrund steht die Wahrung des Scheins, eine perfekte Familie zu sein. Das kann nach Außen nur banal wirken. Und wenn über Banalität erzählt wird, kann ich als Leser auch keine tiefsinnigen Inhalte erwarten.
Zu denken gab mir der Umgang der Schwestern miteinander. Hier fiel mir oft der Satz ein: "Man kann nicht mir ihr, aber man kann auch nicht ohne sie." Der Konkurrenzgedanke ist bei den Schwestern stets vorhanden. Hier wechseln sich Eifersucht und Zuneigung miteinander ab. Das ist für mich ein Punkt, den ich allerdings nicht als banal bezeichnen würde. Denn mit dieser Darstellung der Schwesternbeziehung zeigt die Autorin Kante.
Ich habe mich oft gefragt, warum ich diesen Roman anders wahrnehme als andere in dieser Runde. Es liegt mit Sicherheit nicht daran, dass ich ein Familienmensch bin, bzw. selbst ein Kind habe. Das geht den Meisten genauso. Vermutlich spielen daher die persönlichen Lebenserfahrungen, die man gemacht hat, die größere Rolle.
Austausch mit dtv:
Unser Kontakt bei dtv war nicht erstaunt, dass dieser Roman unterschiedlich aufgenommen wird. Der Grat zwischen Trivial-Literatur und "ernsthafter" Literatur ist sehr sehr schmal. Das haben auch die Kritiken gezeigt, die bisher im Verlag eingegangen sind. Er ist der Meinung, dass man sich die Mühe machen sollte, hinter die banale Fassade der Charaktere zu blicken.
Sehe ich genauso, ich setze aber noch einen drauf: Wie im echten Leben zählt der erste Eindruck. Und wenn dieser lautet, dass man es mit oberflächlichen Personen zu tun hat, und der Autor diese Gestaltung seiner Charaktere konsequent durchzieht, ist es so gut wie unmöglich, diesen Eindruck zu revidieren. Daher sind für mich die Aversionen gegen diesen Roman nachvollziehbar.
Danke für deine wertvollen Eindrücke! Banal trifft es für mich nicht. Sie haben sich ja schon mit schwer wiegenden Problemen rumzuwälzen, mit Dingen, die einen auch sein Leben lang begleiten: die frühe Schwangerschaft, die Adoption, die Totgeburt, früher Tod des Ehemanns. Da gibt es ziemlich viel Ballast für eine Familie. Ich empfand lediglich den Umgang damit banal und oberflächlich. Manches muss man annehmen. Da nutzen Neid und Schuldzuweisungen nichts. Ehrlich gesagt habe ich keinen Kontakt zu so überspannten Leuten, mir kommt das alles fremd und platt vor. Ich schaffe Konfliktfelder für meinen Roman wie in einer täglichen Soap. Erfolg garantiert .Hier wird das banale Leben einer Familie dargestellt. Doch diese Familie treibt es mit ihrer Banalität auf die Spitze.
Klasse, dass die dtv Leute so offen sind und andere Sichtweisen akzeptieren! Ich denke, ich habe schon hinter die Fassaden geschaut (allein durch unsere Diskussionen bleibt das nicht aus). Mir ist die sprachliche Darstellung und die Dialoge leider dermaßen platt und undifferenziert.... Da blieb die Lust, das Gute sehen zu wollen, vielleicht auch mal auf der Strecke.Unser Kontakt bei dtv war nicht erstaunt, dass dieser Roman unterschiedlich aufgenommen wird.
Im Gegenteil: dadurch habe ich mich wieder aufgerafft und im Mittelteil nochmal Schwung in die Leserei bekommen. Alles gut. Mit "Überraschung" am EndeDaher entschuldige ich mich für die Irreführung.
Ich hoffe, dass dadurch keiner in seiner Lektüre beeinträchtigt wurde.
Da hast du so sehr recht...und ich bin dir deshalb für deine Bemerkung zur Trennung sehr dankbar, denn das half mir unterwegs, den Roman neu zu beleuchten.Sehe ich genauso, ich setze aber noch einen drauf: Wie im echten Leben zählt der erste Eindruck. Und wenn dieser lautet, dass man es mit oberflächlichen Personen zu tun hat, und der Autor diese Gestaltung seiner Charaktere konsequent durchzieht, ist es so gut wie unmöglich, diesen Eindruck zu revidieren. Daher sind für mich die Aversionen gegen diesen Roman nachvollziehbar.
So, und jetzt lasse ich noch die Hosen runter: Ich habe keine Ahnung, wie ich darauf gekommen bin, dass sich D. und M. trennen. Ich hätte schwören können, dass ich dies in der Vorschau gelesen habe. Und bis kurz vor Ende war ich auch sicher, dass es hier noch einen Paukenschlag geben wird. Daher entschuldige ich mich für die Irreführung.
Ich hoffe, dass dadurch keiner in seiner Lektüre beeinträchtigt wurde.
Doch ein Gutes hatte das Ganze: ich bin sicher, dass viele wie ich darauf gewartet haben, dass endlich der Knall zwischen D. und M. kommen wird. So habe ich wenigstens für Spannung gesorgt
Das war in der Tat ein besonderes Leseerlebnis...So, und jetzt lasse ich noch die Hosen runter: Ich habe keine Ahnung, wie ich darauf gekommen bin, dass sich D. und M. trennen. Ich hätte schwören können, dass ich dies in der Vorschau gelesen habe. Und bis kurz vor Ende war ich auch sicher, dass es hier noch einen Paukenschlag geben wird. Daher entschuldige ich mich für die Irreführung.
Ich hoffe, dass dadurch keiner in seiner Lektüre beeinträchtigt wurde.
Doch ein Gutes hatte das Ganze: ich bin sicher, dass viele wie ich darauf gewartet haben, dass endlich der Knall zwischen D. und M. kommen wird. So habe ich wenigstens für Spannung gesorgt