3. Leseabschnitt: Seite 153 bis 207 (Kapitel 25 - 34)

ulrikerabe

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14. August 2017
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Leo ergreift die Initiative und lädt Mariken zum Essen ein. Zunächst reden sie noch über den Mord und dass Terje darin verwickelt sein soll. Auch Leo kann sich an Terje zu Schulzeiten erinnern. Sie landen letztlich in Marikens Wohnung. Es stellt sich heraus, dass Mariken längst geschieden ist. Sie schlafen miteinander. Für Leo das beste Erlebnis seit Sommer 1988.

Rino währenddessen folgt seinem Auftrag und spioniert Leo aus. Den Weg zu dessen Haus lässt er sich von einer nackten Seniorin zeigen. Das ist eine der kleinen schrägen Szenen, die das Buch immer wieder aufweist. Als Leos Schatten stell sich Rino allerdings nicht sehr geschickt an. Er "angelt" offensichtlich am falschen Fleck, überhaupt ist seine Erscheinung nicht zu übersehen. Mariken identifiziert Rino anhand Leos Beschreibung als "Ochsen von Skui"

Wir bekommen auch mehr Einblick in Leos Sozialleben. Er scheint die Gespräche mit Kjartan zu genießen, enttäuscht Kjartan dann aber als er sagt , er habe keine (norwegischen) Freunde.
Die Geburtagsfeier von Leos Tochter war ein Reinfall, vielleicht war es auch keine ganz so gute Idee Leos als Ku Klux Klan Großmeister verkleidet zu kommen.

Mariken liest übrigens Harry Potter, sprechende Tiere sind ihr lieber als "betrunkene Väter, Schuldgefühle, Heuchelei, soziale Ungerechtigkeit, zerbrochene Illusionen, Tod und Sex" auch wenn das Leben nun mal so ist.
Ist das ein Seitenhieb auf Kanusgard? (und bis auf den betrunkenen Vater und Sex kommt in Harry Potter doch auch alles vor)

Nils wiederum hat den Vogelschützer zunächst mit einer toten Ente bedroht. Terje bietet ihm nun 20.000 Kronen, wenn er Digerud beseitigt.
So kommt es, dass Digerud tatsächlich "Vogelfutter" wird.
Sein Tod kommt für Digerud aber auch den Leser sehr überraschend. Gerade noch sind wir mit Digerud am Strand mit Morgentau und Vogelgesang und zack, erwürgt und zerteilt. So als ob bei Peer Gynts Morgenstimmung die Nadel über die Platte schrammt.
 

Xanaka

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,,Wenn jemand Alfred Digerud gesagt hätte, dass er als Vogelfutter enden würde, wäre er wahrscheinlich begeistert gewesen."
Böse, böse - auch wenns brutal ist, aber diese Art von schwarzem Humor finde ich wirklich witzig :)
Das trifft es auf den Punkt und ich hatte beim Lesen genau die gleichen Gedanken - schon makaber.
 

Xanaka

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12. Juli 2015
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Je mehr man von den einzelne Protagonisten liest, umso mehr wird klar, wie schräg die Vögel sind. Alle sind irgendwie eigenartig und anders. Ob das nun der Selbstdarsteller Terje ist, oder aber Rino, der eigentlich nie was so richtig auf die Reihe bringt.

Für Leo sehe ich zumindest in Bezug auf seine Beziehung zu Mariken ein wenig Hoffnung. Vielleicht gelingt es ihm ja dadurch diesen Kreis zu unterbrechen.

So muss jetzt sofort weiterlesen - das Wetter ist so ideal, da will man gar nichts anderes machen!
 
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wal.li

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1. Mai 2014
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Inzwischen kommt mir Rino nicht mehr ganz so übel vor. Gefreut hat mich, dass Mariken und Leo zumindest erstmal zusammengefunden haben. Ich habe den Eindruck, dass sich Leo mehr in die Ermittlung reinhängt als die Polizei. Schließlich ist er nach Polen gefahren. Ich hoffe, dass sie Terje irgendwie drankriegen. Allerdings fürchte ich, er hat sich abgesichert, zumindest hat er nichts direkt getan. Nils kam mir erst wie ein Doofmann vor, inzwischen denke ich, er ist ein ziemlich schlimmer Finger. Oh ja, und der Tod des Vogelliebhabers war schon sehr skurril und die Polizei hat ihm nicht geglaubt.
 

ElisabethBulitta

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8. November 2018
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Nils kam mir erst wie ein Doofmann vor, inzwischen denke ich, er ist ein ziemlich schlimmer Finger.

Oh ja, das kann man laut sagen. Jetzt kommt sein wahrer Charakter hervor.

Den Mord an Digerud und das Drumherum fand ich auch schon ziemlich skurril. Vor allem "Im Frühsommer waren Stockenten nicht besonders wählerisch, was das Essen anging." Das ist schon Humor, den man vertragen und mögen muss. Jetzt muss ich wieder daran denken, dass ich letzte Woche eine Stockente vor dem Tod bewahrt habe, die auf einer viel befahrenen Straße rumwatschelte (die Autos hatten so lange gewartet, bis ich sie vertrieben hatte ;)). Wer weiß, was die Ente vorher gefressen hat. :D

Der Einbruch bei Leo ist auch super. Wieder mal eine typische Rino-Aktion. Dabei habe ich mich echt weggelacht.
 
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Sassenach123

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,,Wenn jemand Alfred Digerud gesagt hätte, dass er als Vogelfutter enden würde, wäre er wahrscheinlich begeistert gewesen."
Böse, böse - auch wenns brutal ist, aber diese Art von schwarzem Humor finde ich wirklich witzig :)
Während des Lesens dachte ich an Hannibal von Thomas Harris. Dort wurden Schweine eingesetzt um die Leichen verschwinden zu lassen. Ich war damals ähnlich entsetzt wie hier bei den schrägen Vögeln, dass in meinen Augen harmlose Tiere solche Dinge tun......aber es passt zum skurillen Humor der schon die ganze Zeit vorgeherrscht hat. Diese Art Humor mag ich ansatzweise, es hat eine makabre Note,nur den derben der auch ab und an vorkommt, finde ich nicht so berauschend
 
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Sassenach123

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Leo ist ein sympathischer Charakter, dies bestätigt sich beim lesen dieses Abschnitts immer mehr für mich. Mariken und er ein Paar? Das könnte Stoff für weitere Teile bieten.
Klavenes ist und bleibt ein Widerling, ich hoffe sehr das er mit seiner arroganten Art ordentlich auf die Nase fällt, aber irgendwie scheint er wirklich immer mit allem durch zu kommen.
Ich war froh, dass der Autor die Zerstückelung des armen Digerud ausgelassen hat. Nils scheut vor gar nichts mehr zurück, mir scheint es, als ob er gefallen an solchen Taten gefunden hat.
Bin gespannt was uns im letzten Abschnitt erwartet
 

Bibliomarie

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Es ist schon erstaunlich, mit welcher Selbstsicherheit (vorgeschoben?) agiert. Ganz geschickt spielt er Rino und Nils gegeneinander aus.
Bei Mariken und Leo geht es ein wenig vertrauter voran. Das gefällt mir gut, ich glaube Leo hat jede Menge Potential, das er tief vergraben hat.
Es gibt wieder einige urig-komische Szenen, besonders bei Rinos Ausspähungen. Er schiebt den Schimmel vom Eintopf und kommt weiter unten an Genießbares - igitt, mich schüttelt es schon beim Lesen.
Digerud wird zum Vogelfutter, der Leseabschnitt endet wirklich mit einer absolut skurrilen Szene.
 
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