Rezension Rezension (4/5*) zu Agatha Raisin und die ertrunkene Braut: Kriminalroman (Agatha Raisin Mysteries.

Leserina

Mitglied
17. März 2018
35
31
10
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Nach Schwächelphase wieder ein guter zwölfter Band der Reihe

Daran, dass James Lacey nach der Scheidung und seinem Eintritt ins Kloster fortan keine Rolle mehr in Agathas Leben spielt, muss nicht nur sie sich erst gewöhnen, sondern auch der Leser. Über nun elf Bände hinweg nahm das ewige Hin- und Her ihrer Beziehung einen nicht unerheblichen Teil ein und mittlerweile hatte ich mich richtig an ihn und seine vielen Merkwürdigkeiten gewöhnt. Aber vielleicht war dieser Part nun auch einfach ausgelutscht, so dass es ganz gut ist, dass die Autorin mit John Armitage nun einer neuen Charaktere Platz macht, im heimeligen Dörfchen Carsely.

Überhaupt war es beim Lesen wieder so, als ob ich nach Hause zu guten Freunden gekommen wäre. Zwar kommt das Dorfleben in diesem Band leider etwas zu kurz, trotzdem beschlich mich auch dieses Mal wieder das Gefühl, zusammen mit Mrs. Bloxby, Bill Wong und Agatha zusammen am gemütlich gedeckten Tisch in deren Cottage zu sitzen, einen der beiden Kater schnurrend auf dem Schoß, und den Erzählungen der jüngsten Geschehnisse zu lauschen.

Genau das zeichnet für mich das Besondere dieser Reihe aus: Gemütliches und heimeliges Landleben, britische Verschrobenheiten, liebevoll gezeichnete schrullige Charaktere und unblutiges Kriminalisieren im Sinne einer modernen Miss Marple.

Im Laufe der Jahre schwächelte die Reihe durchaus an der ein oder anderen Stelle. Dieser zwölfte Band hier gehört jedoch eindeutig wieder zu den besseren Ausgaben und mit John Armitage hielt nun eine neue, interessante und vielschichtige Rolle ihren Einzug, auf deren weitere Entwicklung - auch in Bezug zu Agatha - ich mich jetzt schon freue.

Mein Fazit: Für Freunde der Reihe natürlich sowieso ein Muss - erst recht, wenn man nach den etwas schwächeren Vorgängern etwas enttäuscht war - und für Neueinsteiger sei empfohlen, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Ansonsten nimmt man sich selber viel zu viel Lesespaß.