Das ist genau die Frage, die mich zum Weiterlesen getrieben hat, jedoch aus meiner Sicht nicht befriedigend aufgeklärt wird. Wobei der Roman sich selbst treu bleibt und stimmig endet.Es passiert richtig viel in diesem Abschnitt. Ich frage mich aber immer noch, worauf das Ganze hinausläuft.
Allerdings hat Arthur auch in Simbabwe einen Zusammenbruch, nachdem er das bessere Toilettenhäuschen entdeckt hat. Insofern glaube ich schon, dass seine Reue echt ist - im Rahmen seiner Möglichkeiten. Wenn man den Schluss berücksichtigt - Stichwort Buch - scheint es doch so zu sein, dass er sich endlich seine Schuld eingesteht.(So recht abnehmen tue ich ihm das nicht und auch Maggie zweifelt, wird ihm gegenüber aber weicher: Sollte er sich doch geändert haben?)
Sehr gut formuliert. Arthur hat einige "lichte" Momente, in denen er sich Schwächen eingestehen kann. Besonders deutlich wird das nochmal im letzten LA, als er die Ansprache an seine Kinder richtet.Insofern glaube ich schon, dass seine Reue echt ist - im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Ja, tatsächlich war "Feuer" für mich such ein Stichwort. Die letzte Szene besteht auch aus Feuer - insofern stimmt die Beobachtung.Interessant finde ich auch, dass dieser Hausbrand den Roman leitmotivisch durchzieht.
Ein schönes EndeWas kommt jetzt noch?
Diese Szene hat mich sehr berührt, ich hatte den kleinen freudig erregten Ethan vor Augen, der endlich etwas mit seinem Vater unternimmt, versucht ihm alles recht zu machen, und letztlich geht es dennoch in die Hose.Allerdings erinnert er sich auch den den unerfreulichen Ausgang eines Ausfluges zu einem Footballmatch anlässlich seines 10. Geburtstages.... Arthur war wirklich ein lausiger Vater!
Das denke ich auch, er bereut wirklich, was er tat.Insofern glaube ich schon, dass seine Reue echt ist - im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Ich habe sehr geschwankt, ob ich Arthur für einen Trottel halten soll, oder ob ich es positiv sehen soll, dass er sich bemüht hat. Ich bin zum Resultat gekommen, dass er ein Trottel ist, der sich bemüht.Mit dem lausigen Vater hast du natürlich Recht:
" Dass sein Vater versuchte, beim Ballett eine Bindung zu ihm aufzubauen, war nicht nur eine grobe Fehleinschätzung von Ethans Persönlichkeit. Es deutete auf eine größerer Urteilsschwäche hin..." (250), das ist eine Bankrotterklärung und bringt trotzdem Ethan zum Lachen.
Total krass fand ich die Hochzeit, die Francines Mutter für sie organisiert hat, und irgendwie auch typisch, wenn auch vollkommen übertrieben. Das Vereinnahmen (auch hier steht übrigens das Geld im Hintergrund) und vollkommene Ignorieren der Wünsche ihrer Tochter, die Selbstdarstellung auf einem rauschenden Fest in einer von Francine ungeliebten Kleinstadt dient hier für mich zum einen der Erhöhung der eigenen Bedeutung der Mutter, der Selbstdarstellung, zum anderen zeigt es mir beim Lesen nochmal ganz deutlich, dass Francine dem, was sie eigentlich verabscheut bei ihrer Mutter, nicht entkommen kann, sondern mit offenen Armen darauf zuläuft, indem sie ausgerechnet Arthur heiratet.
Ein Wärter findet Maggie im Botanischen Garten , hilft ihr auf und besteht darauf, dass sie etwas essen muss. Sie genießt es, dass sich jemand um sie kümmert und tut wie geheißen. Die Nahrung weckt die Lebensgeister. Sie denkt an ihre Mutter, die auch körperliche Präsenz hatte und die Hungerei nicht gutgeheißen hätte.
Als ein Junge im Teich hinter der Absperrung im Wasser schwimmt und dessen Mutter völlig hysterisch nach Hilfe ruft, bleibt Maggie cool: "Ihm geht es gut. Das Wasser ist nicht tief."
Maggie sieht diese Szene erstaunlich realistisch, hat nicht den Zwang, ihm zu helfen. Das ist ein Fortschritt.
Stimmt. In Asien ist das in manchen Ländern allerdings noch viel schlimmer...da Verschulden sich ganze Familienclans für eine Riesen Hochzeit.Ich finde dieses amerikanische Hochzeitsgetue ganz schrecklich. Ballsaal, Generalprobe. Auch dass die Verkäuferin im Brautmodengeschäft nach der Entourage gefragt hat. Ein Event für alle anderen, aber für das Hochzeitspaar nur eine Aufführung.
Absolut! Das ist doch genau das, was das Buch so unglaubwürdig macht. Wenn jemand wochenlang hungert und sich dann fett Eier mit Speck reinzieht.... dann wird der Magen streiken und es wird ihm schlecht oder Schlimmeres. Dass eine Vegetarierin plötzlich ohne Problem Speck (!) weghaut, ist das nächste.Ich glaube es einfach nicht, dass sich eine Essstörung auf diese Art überwinden lässt.
Es ist auch nicht zum ernst nehmen gemeint, meine ich.Absolut! Das ist doch genau das, was das Buch so unglaubwürdig macht. Wenn jemand wochenlang hungert und sich dann fett Eier mit Speck reinzieht.... dann wird der Magen streiken und es wird ihm schlecht oder Schlimmeres. Dass eine Vegetarierin plötzlich ohne Problem Speck (!) weghaut, ist das nächste.
Da sind so viele dieser Unglaubwürdigkeiten drin, dass ich das ganze Buch nicht wirklich ernst nehmen kann.
Das mag alles sein, aber der Weg, das Buch anders zu verstehen, ist mir bei meinem Naturell einfach verstellt...Es ist auch nicht zum ernst nehmen gemeint, meine ich.
Ja, ich weiß. Das ist einfach nicht deine Art von Literatur, nicht wirklich dein Buch, und du bist damit keinesfalls allein, wie die Runde zeigt. Aber wie immer - ich finde die unterschiedlichen Sichtweisen sehr interessant, und es regt mich auch zum Nachdenken an. Ohne die Runde hätte mir bis auf den Schluß alles gefallen und gut. Jetzt betrachte ich vieles nochmal durch deine/eure kritischen Augen und ja, ich kann es nachvollziehen, was du/ihr meint.Das mag alles sein, aber der Weg, das Buch anders zu verstehen, ist mir bei meinem Naturell einfach verstellt...
Nein, nein. Das passt doch: deshalb lesen wir doch gemeinsam! Um andere Sichtweisen kennenzulernen und über den Tellerrand zu schauen. Untersteh dich, dich zukünftig zurückzuhalten !Ich höre jetzt aber damit auf, Stäbe für das Buch zu brechen und schreibe diese Woche endlich meine Rezi.