Besser hätte ich es nicht ausdrücken können, liebe @Literaturhexle Wie naiv ist Arthur eigentlich? Glaubt er, durch sein "Erinnerungen bei den Kindern schaffen", dass selbige ihm, der noch nicht mal weiß, was sie essen geschweige denn fühlen und denken, das Theater abkaufen und so das Haus vor der Bank retten?Arthur hat in der Gegenwart berufliche Probleme. Sein Dekan will ihn ach den Osterferien sprechen und ihm schwant nichts Gutes.
Arthur manipuliert Ulrike, die sich eigentlich räumlich und beruflich verändern will und verspricht ihr, mit ihr gemeinsam in sein schönes Haus zu ziehen. Zuvor hat er aber seine Kinder eingeladen. Er hat den Plan, sie dazu zu bringen, ihm Geld zu geben, um das Haus zu entschulden. Entsprechend stellt er eine perverse Formel auf, schafft sentimentale Erinnerungen und Fotos herbei, die die Kinder erweichen sollen. (Arthur ist ein Drecksack!!! Anm. d.Red.)
Arthur will sich auf Kosten anderer retten.
Ja, das Zitat fand ich auch recht aktuell .Es gibt wirklich unglaublich viel Gesprächsstoff in diesem Buch! Herrlich das Zitat im Zusammenhang mit der Wahl Ronald Reagans: "Der amerikanische Wähler ist im Grunde genommen ein verhätscheltes Kind mit einem unstillbaren Drang nach Unterhaltung." (S.157)
Das glaube ich angesichts des aktuellen Präsidenten aufs Wort...
Wenn das Einbringen der "Demütigen Brüder..." als Kritik an dubiosen Glaubens- und Missionsgesellschaften gelten soll, so ist es die bisher gelungenste Passage im Buch . Arthur ist und bleibt ein unsympathischer Naivling, auch wenn er sich kurzzeitig mal menschlich benommen hat. Bin gespannt, wie es jetzt im nächsten Abschnitt weiter geht.Im Rückblick erfahren wir, dass Arthur ein sehr ehrgeiziger, von einer Idee getriebener junger Mann war, was Francine damals sehr gut gefiel. Er hatte einen Ersatzzement entwickelt, den zwar zunächst niemand haben wollte, den er dann aber in Simbabwe zum Bau von Toilettenhäusern (!) anwenden kann. Sein Ausflug in dieses Land zeigt ihn zunächst leider wieder von einer wenig erfreulichen Seite, als er 300 Dollar unterschlägt. Später fand ich es rührend, dass er seine Nahrung mit Jamroll geteilt hat und ihm später im Angesicht des Reichtums der Familie Moyes übel wurde. Da war er kurzzeitig mal ein Mensch.
Einer seiner vielen fiesen Charakterzüge. Nur weil er nicht allein zurückbleiben will, überredet er Ulrike, die Chance sausen zu lassen. Dabei liebt er sie nicht einmal, sondern hatte sich ja schon überlegt, wie er aus der Beziehung wieder rauskommt. Mistkerl!Arthur manipuliert Ulrike, die sich eigentlich räumlich und beruflich verändern will und verspricht ihr, mit ihr gemeinsam in sein schönes Haus zu ziehen.
Die Formel fand ich krass. Ich habe mich außerdem gefragt, was Arthur mit dem Haus eigentlich will. warum stört es ihn, wenn es an die Bank geht? Er wird doch mehrfach als Geizling dargestellt, der auf alles, was nicht unbedingt nötig ist, verzichtet. Ethan hat er nicht mal den Wasserkocher gegönnt. Was will er mit dem Haus? Doch kein beschauliches Leben mit Ulrike - das nehme ich ihn nicht ab.Zuvor hat er aber seine Kinder eingeladen. Er hat den Plan, sie dazu zu bringen, ihm Geld zu geben, um das Haus zu entschulden. Entsprechend stellt er eine perverse Formel auf, schafft sentimentale Erinnerungen und Fotos herbei, die die Kinder erweichen sollen. (Arthur ist ein Drecksack!!! Anm. d.Red.)
Das habe ich mir auch angestrichen.Schönes Zitat zum Thema Sozialismus in Afrika: " Was mir ist, ist mir, und was dir gehört, teilen wir." (S.169)
Oh ja, das war ein schwerer Schlag für ihn. Mir hatte aber schon missfallen, dass er die Einwände seiner Vorgesetzten nicht ernst nahm, dass der Ersatzzement nicht stabil genug sei und er nach einem Land suchte, wo die Bauvorschriften nicht so streng sind. Dass seine Toilettenhäuschen dann auch noch schlechter konzipiert sind als die Häuschen vor Ort und Fliegen anlocken, setzt dem ganzen die Krone auf.Seine Toilettenhäuser entwickeln sich zum Brutplatz der Tsetsefliege, die die gefährliche Schlafkrankheit überträgt. Am Ende seines Aufenthaltes in Afrika muss er feststellen, dass es seine Idee schon längst gab...
Das wird für einen Narzissten wie Arthur schwer zu verkraften sein.
Das geht mir ähnlich. Das Buch liest sich ganz gut weg, aber sensationell finde ich es bislang nicht.Aber ich wage jetzt schon die Prognose, dass es kein 5 Sterne-Buch ist und die Ankündigung als "Sensationsdebüt" reine Marketingstrategie war.
Dann wage ich noch eine Prognose: du wirst bei dem Urteil bleiben. Bin jetzt mitten im dritten Abschnitt und es wird immer abstruser .Das geht mir ähnlich. Das Buch liest sich ganz gut weg, aber sensationell finde ich es bislang nicht.
Das Haus steht in einer außergewöhnlich guten Lage. Das Wohngebiet ist von außen abgeschirmt und als "besser " erkennbar.Ich habe mich außerdem gefragt, was Arthur mit dem Haus eigentlich will. warum stört es ihn, wenn es an die Bank geht?
Das wird es sein.Der Verlust des Hauses wäre für ihn ein weiteres Indiz seines Scheiterns.
Ach was. Als ob solch eine Ankündigung jemals eine Marketingstrategie gewesen wäre.und die Ankündigung als "Sensationsdebüt" reine Marketingstrategie war.
Ich fand sein Projekt "Alter-Latrinen" schon zum Brüllen komisch. Von wahrscheinlich allen möglichen Projekten, widmet er sich dem mit der Sch.... . Doch damit nicht genug. Entwickelt sich seine Idee auch noch zu einer Sch.-Idee. Der Moment, als er erkennt, dass die seit Jahren vorhandene Latrine in dem Entwicklungsland viel besser ist als sein Produkt ausgefeilter Ingenieurskunst ... ich kann nicht mehr. Was habe ich gelacht.Oh ja, das war ein schwerer Schlag für ihn. Mir hatte aber schon missfallen, dass er die Einwände seiner Vorgesetzten nicht ernst nahm, dass der Ersatzzement nicht stabil genug sei und er nach einem Land suchte, wo die Bauvorschriften nicht so streng sind. Dass seine Toilettenhäuschen dann auch noch schlechter konzipiert sind als die Häuschen vor Ort und Fliegen anlocken, setzt dem ganzen die Krone auf.
Ich sehe das auch so wie @Literaturhexle, gleichzeitig ist es natürlich eine Altersvorsorge und da er immer weniger Lehraufträge hat, ist er auf Geld bzw. Besitz angewiesen. Zudem wird Ulrikes Wohnung als sehr eng beschrieben.Er wird doch mehrfach als Geizling dargestellt, der auf alles, was nicht unbedingt nötig ist, verzichtet. Ethan hat er nicht mal den Wasserkocher gegönnt. Was will er mit dem Haus? Doch kein beschauliches Leben mit Ulrike - das nehme ich ihn nicht ab.
Dass seine Toilettenhäuschen dann auch noch schlechter konzipiert sind als die Häuschen vor Ort und Fliegen anlocken, setzt dem ganzen die Krone auf.
Ich finde inzwischen auch, dass man den Roman humorvoll nehmen muss. Die Figuren und ihre Handlungsweisen sind so skurril, das kann man eigentlich nicht ernst nehmen. Warum in aller Welt hat sich Arthur nicht mal vor Ort kundig gemacht, welche SCH...häuschen es schon gibt. Grenzlos naiv und zudem überschätzt er sich maßlos selbst.Der Moment, als er erkennt, dass die seit Jahren vorhandene Latrine in dem Entwicklungsland viel besser ist als sein Produkt ausgefeilter Ingenieurskunst ... ich kann nicht mehr. Was habe ich gelacht.
Danke für deine tolle Zusammenfassung!Der zweite Leseabschnitt stellt uns Arthur ausführlich vor. Zunächst manipuliert er seinen Sohn geschickt, damit er in Danforth studiert und nicht irgendwo anders, wo es mehr Geld kosten würde. Vater und Sohn vereinbaren aber Grenzen, um sich auf dem Campus nicht begegnen zu müssen. Das lässt tief blicken!
Ethan ist ein Außenseiter. Er hat ein intensives Liebesverhältnis mit Charlie, der ihn aber nach einen gemeinsamen Wochenende abserviert, was Ethan zutiefst verstört. Am Ende des Leseabschnitts begegnen sie sich aber wieder...
Arthur hat in der Gegenwart berufliche Probleme. Sein Dekan will ihn ach den Osterferien sprechen und ihm schwant nichts Gutes.
Arthur manipuliert Ulrike, die sich eigentlich räumlich und beruflich verändern will und verspricht ihr, mit ihr gemeinsam in sein schönes Haus zu ziehen. Zuvor hat er aber seine Kinder eingeladen. Er hat den Plan, sie dazu zu bringen, ihm Geld zu geben, um das Haus zu entschulden. Entsprechend stellt er eine perverse Formel auf, schafft sentimentale Erinnerungen und Fotos herbei, die die Kinder erweichen sollen. (Arthur ist ein Drecksack!!! Anm. d.Red.)
Arthur will sich auf Kosten anderer retten.
Im Rückblick erfahren wir, dass Arthur ein sehr ehrgeiziger, von einer Idee getriebener junger Mann war, was Francine damals sehr gut gefiel. Er hatte einen Ersatzzement entwickelt, den zwar zunächst niemand haben wollte, den er dann aber in Simbabwe zum Bau von Toilettenhäusern (!) anwenden kann. Sein Ausflug in dieses Land zeigt ihn zunächst leider wieder von einer wenig erfreulichen Seite, als er 300 Dollar unterschlägt. Später fand ich es rührend, dass er seine Nahrung mit Jamroll geteilt hat und ihm später im Angesicht des Reichtums der Familie Moyes übel wurde. Da war er kurzzeitig mal ein Mensch.
Schönes Zitat zum Thema Sozialismus in Afrika: " Was mir ist, ist mir, und was dir gehört, teilen wir." (S.169)
Seine Toilettenhäuser entwickeln sich zum Brutplatz der Tsetsefliege, die die gefährliche Schlafkrankheit überträgt. Am Ende seines Aufenthaltes in Afrika muss er feststellen, dass es seine Idee schon längst gab...
Das wird für einen Narzissten wie Arthur schwer zu verkraften sein.
oh fein, dass du das Buch auch gerne liest (oder inzwischen whs eher gelesen hast). Es strotzt tatsächlich von Sätzen, die mir zumindest eine Kichern entlocken, das dann manchmal im Halse stecken bleibt.Es gibt wirklich unglaublich viel Gesprächsstoff in diesem Buch! Herrlich das Zitat im Zusammenhang mit der Wahl Ronald Reagans: "Der amerikanische Wähler ist im Grunde genommen ein verhätscheltes Kind mit einem unstillbaren Drang nach Unterhaltung." (S.157)
Das glaube ich angesichts des aktuellen Präsidenten aufs Wort...
Weiterhin aufgefallen ist mir, dass sich im Gespräch von Francine und Arthur ALLE ihre Elterteile als psychisch gestört herausstellen. Sie haben fachmännische Begriffe dafür. Auch Arthurs offensichtlich magersüchtigeTante (dort macht Arthur Erfahrungen mit dem Hunger) ist ein Beispiel. Normale Menschen finden sich in dem Roman bislang keine.
Dennoch (und das wundert mich selbst) lese ich ihn gerne. Diese Abstrusitäten werden mit soviel Ruhe und sprachlich ansprechend erzählt, dass es mir irgendwie gefällt.
So, jetzt seid ihr dran!