4. Leseabschnitt von S. 208 - 286

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Gelöschtes Mitglied 2403

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Ich finde diesen Leseabschnitt etwas besser als den letzten.

Astrid, die Halbschwester von Manu, hat eine kleine Ehehölle zu hause, Stefan, ein Muttersöhnchen und die Stiefmutter, die bewusst nervt, drum prüfe wer sich ewig bindet, …. Außerdem hat sie eine Affäre mit Hannes, ist die Frau mit der grünen Bluse. Sie wird von der Polizei zur Unfallstelle gerufen, spricht mit ihrer Schwester, kann aber auch nichts ändern, wobei Manu Astrid gut durchschaut. Wobei ich ihre Gedanken im Auto bezüglich der Presse nicht so klischeehaft fand, sondern sehr realitätsnah. Ich denke wenn es um öffentliche Personen geht, verlieren manche Medien allen Anstand und Astrids Gedanken diesbezüglich könnte ich mir gut als Artikel vorstellen.

Interessant ist die Familienkonstellation, Manu ist das Produkt eines Seitensprunges der Mutter und wird von dieser aber für das Zerbrechen der Ehe verantwortlich gemacht. Wie krank ist das denn? Kein Wunder, dass Manu eine andere Entwicklung genommen hat.

Maren und ihr Ausflug nach Paris. Eine Flucht?!? Eine gescheiterte Flucht! Gleichzeitig denkt sie aber auch an ihren Mann. Zieht Resümee. Welche Folgen hat das?

Winnie und Salome. Winnie hilft Salome, blickt aber andererseits auch kritisch auf dieses Miteinander. Gefällt mir, dieser kritische Blick.

Theres und Werner erinnern sich an früher, hoffentlich ist diese Erinnerung von Dauer.

Finn tut mir leid, gleichzeitig finde ich seine Blicke auf die Beziehung zu Manu interessant und reflektierend, schön fand ich, dass Silas zurück kam.

Edna und ihr Blick zurück, ein Blick, der bewegt und erklärt.

Henry denkt an seine Familie und trifft auf Ernesto und Tommaso. Hier bin auf das weitere Procedere gespannt.
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Nun ja. Die Frage ist natürlich, was man unter psychisch krank, normal, anormal ... versteht.
Das ist in meinen Augen etwas, was jeder Fragestellende anders beantworten wird. Für mich ist dann etwas krank, wenn der Betroffene leidet. Andererseits gibt es in der Psychiatrie auch Krankheiten, die der Betroffene nicht als Krankheiten empfindet, manisches Erleben zum Beispiel und auch manches psychotisches Erleben. Aber es ist oft nicht das krank, was die Allgemeinheit dafür hält.

Schön finde ich an dem Buch, dass es festhält, was im Leben passieren kann und wie das die Betroffenen verändert und wie schmal der Grat manchmal sein kann. Vielleicht auch eine Aussage des Buches?!?!
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Genauso sehe ich es auch, und ich habe sogar darüber nachgedacht, am Ende des Abschnittes, dass wahrscheinlich jemand springt, aber eben nicht Manu, wie ich vermute, sondern eine von den versehrteren Frauenfiguren. Edna?
Den Gedanken hatte ich auch. Habe aber dabei nicht an Edna gedacht.
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Ich hab es so verstanden, dass es gar kein Suizidversuch von Manu ist, sondern eine Situation, die einfach aus dem Ruder gelaufen ist, weil Ednas Anruf eine ganze Maschinerie in Gang gesetzt hat. Ich glaube ihr und frage mich, wer der Mann ist, der sie ausgesperrt hat.

Bei einer Frau wie Astrid, die ja wohl ziemlich viel Willensstärke hat, würde ich eigentlich erwarten, dass sie bei so einer verkorksten Beziehung, von der keiner mehr was, reinen Tisch macht.

Ich muss gestehen: ich glaube gar nicht, dass Menu eine psychische Erkrankung hat. Sie ist meines Erachtens einfach eine junge Frau mit ganz eigenen Vorstellungen davon, was ein bewusstes und lohnendes Leben ausmacht, und die nicht so recht ins Schema passt. Ich könnte mir vorstellen, dass sie und Finn sogar miteinander glücklich werden könnten, wenn sie ganz woanders hingehen.

Ich denke auch, dass es eine Situation ist, die aus dem Ruder lief und vielleicht hat das Ausgesperrtsein auf dem Dach dann Erinnerungen bei Manu ausgelöst und nicht wie von mir vermutet, dass Gespräch mit Finn. Ich vermute, dass es Hannes war, der sie ausgesperrt hat.

Obwohl auch ein starker Charakter ambivalentes Denken haben darf.

Bei Manu springe ich gedanklich hin und her, einerseits kann es sein, dass sie unbeschadet aus ihrer Kindheit entkommen konnte, andererseits wieder. ...
 

kingofmusic

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Ich denke auch, dass es eine Situation ist, die aus dem Ruder lief und vielleicht hat das Ausgesperrtsein auf dem Dach dann Erinnerungen bei Manu ausgelöst und nicht wie von mir vermutet, dass Gespräch mit Finn. Ich vermute, dass es Hannes war, der sie ausgesperrt hat.

Obwohl auch ein starker Charakter ambivalentes Denken haben darf.

Bei Manu springe ich gedanklich hin und her, einerseits kann es sein, dass sie unbeschadet aus ihrer Kindheit entkommen konnte, andererseits wieder. ...
Ich hatte recht früh die Vermutung, dass Manu gar nicht wirklich springen wollte, sondern alles nur eine Verkettung unglücklicher Umstände war...
 

Literaturhexle

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Warum nennt Theres Manu eigentlich Nunu? Hatte Astrid nicht gesagt, nur sie nenne Manu Nunu?
Stimmt. Ist mir auch aufgefallen, habe aber nicht drüber nachgedacht.
Ich denke, Astrid kennt ihr Schwester nicht annäherungsweise so gut, wie sie meint, sie zu kennen. Astrid ist doch ein ziemlich oberflächlicher Mensch .
 

ulrikerabe

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Stimmt. Ist mir auch aufgefallen, habe aber nicht drüber nachgedacht.
Ich denke, Astrid kennt ihr Schwester nicht annäherungsweise so gut, wie sie meint, sie zu kennen. Astrid ist doch ein ziemlich oberflächlicher Mensch .
Sie überlegt noch während sie sich im Auto versteckt, ob sie es noch zu ihrem Date mit dem Liebhaber (Marens Hannes?) ins Hotel schafft.
Wobei, wenn ich jetzt genauer darüber nachdenke: Wer macht sich ein Liebesdate aus, wenn sich die Schwiegermutter zum Besuch angesagt hat?

Noch was, was ich mir nicht erklären kann: Gibt es in Mailand keine Hüte?
 

ulrikerabe

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Schön finde ich an dem Buch, dass es festhält, was im Leben passieren kann und wie das die Betroffenen verändert und wie schmal der Grat manchmal sein kann. Vielleicht auch eine Aussage des Buches?!?!
Das mag ich vom Ansatz eigentlich auch. Aber der schmale Grat wird hier leider sehr breitgetreten. Die Autorin packt für mich einfach viel zu viel Geschichten zusammen. Als Erzählband wäre das ja auch sehr okay. Aber nicht in einem Roman. Die Winnie und Salome Geschichte füllt eigentlich bislang nur die Seiten.
 

Literaturhexle

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Und mittendrin Roswitha, eine sehr empathische Frau, die immer nur kurze Auftritte hat, aber trotzdem sehr zentral steht und irgendwie einen äußerst interessanten Charakter verkörpert.
Von der hätte ich auch noch gern mehr gelesen - sie steht tatsächlich im Zentrum, mehr noch als Manu.
 

ulrikerabe

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Von der hätte ich auch noch gern mehr gelesen - sie steht tatsächlich im Zentrum, mehr noch als Manu.
ich mag Roswitha auch, sie ist in dem ganzen Sammelsurium an gebeutelten Menschen die Stabile und Normale. Bei diesem Charakter frage ich mich dann aber schon, welche Geschichte es über sie zu erzählen gäbe, "Das kleine Cafe im Zentrum von Thalheim"?
 

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ich mag Roswitha auch, sie ist in dem ganzen Sammelsurium an gebeutelten Menschen die Stabile und Normale. Bei diesem Charakter frage ich mich dann aber schon, welche Geschichte es über sie zu erzählen gäbe, "Das kleine Cafe im Zentrum von Thalheim"?
Wir erfahren kaum etwas über ihren Hintergrund...
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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"Wer wütend ist hat noch was zu verlieren."
Oder alles verloren und es ist alles egal. Ich finden den Satz jetzt nicht so herausragend
Aber es liegt leider trotzdem Wahrheit darin. Wer wütend ist hat noch Gefühle. Der hat noch etwas über das er nachdenkt, dass ihn aufregt. Die meisten, die sich suizidieren wollen, werden still, nachdenklich und ziehen sich zurück. Aber wie gesagt, die meisten, Ausnahmen bestätigen wieder die Regel.