Über diese Art Sätze habe ich geflissentlich drüber hinweg gelesenWie eine Lawine donnerte die Ironie der Situation ihr entgegen und riss als Erstes ihre Beherrschung mit." (304)
"Kalt wollte sie Hannes erwischen, eiskalt, so kalt, dass er keine Zeit haben würde, faule Ausreden aus dem Gefrierfach seiner Gleichgültigkeit aufzutauen." (317)
@Literaturhexle, hinweggelesen habe ich auch zunächst die ganze Zeit. Aber irgendwann habe ich halt noch nach einem anderen Zugang zu dem Buch gesucht und habe meine Aufmerksamkeit mehr darauf gerichtet.Das ist dann komplett in die Hose gegangen und der vierte LA strotzt nur so vor Textmarkierungen in dieser Art und Weise.Über diese Art Sätze habe ich geflissentlich drüber hinweg gelesen
Ein Rätsel, wie man so werten kann...Ich schwanke zwischen 4 und 5 Sternen, tendiere aber eher zu letzterem.
Ich bin zum Glück nicht der einzige, der so wertet *g*. Das ist das schöne an Leserunden: jede*r blickt in den Kopf (die Gedanken) der Anderen. Zusammen ergibt sich ein vielschichtiges Bild aus Meinungen. Und die dürfen auch unterschiedlich sein . That's life.Ein Rätsel, wie man so werten kann...
Andererseits auch schön, dass wir einen Text so unterschiedlich wahrnehmen, einfach weil dieselben Sätze im Kopf auf ihr eigenes Echo stoßen.
Nur bei ganz wenigen Büchern sind wir uns alle einig gewesen. In jüngerer Zeit bei "Am Tag davor" von Chalandon. Spannend
Ich mag das Buch im Nachhinein betrachtet auch nicht so gern. Im ersten Abschnitt hatte ich noch Hoffnung, dass es mich packt. Aber Klischees über Klischees, die Sprache zwar an vielen Stellen mit klugen Sätzen fürs Aphorismenbuch gespickt, aber leider auch mit übertrieben wirkenden Wendungen, von denen du zwei treffende Beispiele aufgeschrieben hast.Ich habe den Roman ohne viel Freude zu Ende gelesen. Ein innerer Zusammenhang hat sich für mich nicht entwickeln können. Wenn der Klappentext sagt, dass "danach nichts mehr ist wie zuvor", dann muss ich das wirklich in Frage stellen. Bei wem ändert sich hier wirklich etwas durch den Vorfall???
Im letzten LA habe ich nochmal besonders auf die verwendete Sprache geachtet und bin dabei dann wirklich über ein paar Sätze gestolpert, die ich hanebüchen aufgeplustert finde. Das hat dann auch nicht zu meiner Freude beigetragen. Hier nur zwei Beispiele:
"Wie eine Lawine donnerte die Ironie der Situation ihr entgegen und riss als Erstes ihre Beherrschung mit." (304)
"Kalt wollte sie Hannes erwischen, eiskalt, so kalt, dass er keine Zeit haben würde, faule Ausreden aus dem Gefrierfach seiner Gleichgültigkeit aufzutauen." (317)
Meine Rezension kommt in den nächsten Tagen. Im Augenblick fühlt es sich nach nur 2 Sternen an.
Das finde ich auch spannend, wie andere ein Buch empfinden. Und hier frage ich mich dann auch, ob ich wichtiges übersehen oder überlesen habe, wenn der König oder Querleserin es als so großartig werten. Und auch das ist spannend...Ein Rätsel, wie man so werten kann...
Andererseits auch schön, dass wir einen Text so unterschiedlich wahrnehmen, einfach weil dieselben Sätze im Kopf auf ihr eigenes Echo stoßen.
Nur bei ganz wenigen Büchern sind wir uns alle einig gewesen. In jüngerer Zeit bei "Am Tag davor" von Chalandon. Spannend
Na ja, jede*r liest ein Buch anders, geht anders mit Klischees usw. um. Für mich waren diese Ernesto-, Winnie- und Astrid-Abschnitte eine zwar krasse, aber irgendwo auch sinnvolle Abhebung der restlichen Personen. Letztlich hat auch hier jede Person etwas verändert: Ernesto hat Egon geholfen, aus seinem Fleischerleben (als Vegetarier) wieder herauszukommen (auch wenn ich mir das nur denke - explizit geschrieben wurde es ja nicht), Winnie hat gelernt, sich zur Wehr zu setzen und hat anderen (Salome) mit ihrem Verhalten gezeigt, dass sie halt doch nicht "nur" die dicke Winnie ist, die Comic-Strips zeichnet und auch Astrid hat sich insofern verändert, dass sie Hannes (ja, liebe @Literaturhexle - du hattest natürlich recht mit deiner weiblichen Intuition ) hat stehen lassen, da er fast ihre Schwester auf dem Gewissen gehabt hätte und hat sich so wahrscheinlich auch als "Politikerin" verändert (auch hier wieder: nur mein Gedanke - siehe Ernesto).Das finde ich auch spannend, wie andere ein Buch empfinden. Und hier frage ich mich dann auch, ob ich wichtiges übersehen oder überlesen habe, wenn der König oder Querleserin es als so großartig werten. Und auch das ist spannend...
Auf jeden Fall streichst du die Harmonie in den Veränderungen heraus (wohlwollend würde ich das nicht einmal nennen), im Gegensatz zu mir, der das Buch etwas mehr auf Krawall gebürstet vielleicht besser gefallen hätte.Das sind jetzt nur meine (vielleicht zu wohlwollenden) Gedanken zum Thema; jede hier darf (und hat) aber eine andere Meinung vertreten. An anderer Stelle wurde gesagt, ich sollte die männliche Sichtweise vertreten - vielleicht ist sie das auf die ein oder andere Art.
Ich denke auch, das ist der Punkt. Wenn man da amüsiert drüber hinweg lesen kann, empfindet man die Stellen einfach anders.Na ja, jede*r liest ein Buch anders, geht anders mit Klischees usw. um.
So ging es mir auch, dass ich schnell genervt gewesen bin. Aber ehrlich gesagt hätte ich von der Autorin auch etwas anders erwartet. Ich bin also ehrlich gesagt nicht so ganz unvoreingenommen an das Buch herangegangen, aber wann ist man das schon. Schon allein das Leseverhalten prägt und schafft damit durchaus Voreingenommenheit.Ich denke auch, das ist der Punkt. Wenn man da amüsiert drüber hinweg lesen kann, empfindet man die Stellen einfach anders.
Bei mir haben sich gleich die Nackenhaare aufgestellt.... und dann ist man am Suchen und empfindlich.
Ich kannte die Autorin vorher nicht, von daher wusste ich auch nicht, was mich erwartet ha ha ha.So ging es mir auch, dass ich schnell genervt gewesen bin. Aber ehrlich gesagt hätte ich von der Autorin auch etwas anders erwartet. Ich bin also ehrlich gesagt nicht so ganz unvoreingenommen an das Buch herangegangen, aber wann ist man das schon. Schon allein das Leseverhalten prägt und schafft damit durchaus Voreingenommenheit.
Ich hatte das Gefühl, sie wollte der breiten Masse gut gefallen. Aber die harmonische Sichtweise vom König hat natürlich auch etwas.
Das trifft es hervorragend aus meiner Sicht.dort, wo ich mir Tiefe gewünscht hätte, kommt schnell die nächste Blende
Für mich war es auch das erste Buch von ihr. Wir hatten darüber ja schon mal in einem anderen Thread gesprochen, dass sich viele wirklich nicht trauen, negative Meinungen zu äußern. Ich habe soeben meine Rezension fertig gestellt und habe nun doch auf 4* reduziert.Es gibt bei FB eine Gruppe Diogenes Backlistlesen (falls ich das schon erwähnt habe, entschuldigt bitte). Dort wird das Buch auch diskutiert und ES GIBT NUR POSITIVE STIMMEN.
Was machen wir hier falsch?
Sind wir zu anspruchsvoll oder trauen sich die Leute nicht, direkt vor den Augen des Verlags kritischen Stimmen zu äußern?
Hat jemand schon etwas anderes von Lappert gelesen? Für mich war es das erste Buch von ihr.