2. Leseabschnitt von S. 67 - 134

G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Hier werden noch weitere Personen vorgestellt:

Theres betreibt mit ihrem Ehemann, Werner, einen kleinen Laden. Seit Discounter etc. sich ausbreiten, läuft das Geschäft schlechter als schlecht. Doch Theres macht es mehr oder weniger mit sich selbst aus, denn ihr Mann leidet eh schon unter Depressionen. Ihre Leidenschaft ist das Sammeln von Ü-Eier-Figuren, was ich persönlich ein wenig seltsam finde. Sehnt sie sich zurück in ihre Kindheit oder in frühere Zeiten? Ihre Sammlung scheint jedenfalls wertvoll zu sein. Werner lebt auf jeden Fall noch in früheren Zeiten.

Edna ist eine seltsame Gestalt: Sie zieht rote Streichholzköpfchen mit den Zähnen ab. Ich weiß ja, dass es seltsame Angewohnheiten gibt, aber den Sinn verstehe ich ganz und gar nicht. Sie ist ebenfalls unzufrieden, arm und will vergessen. Ihr Alter würde mich interessieren. Als erste in diesem Buch trifft sie auf die Frau auf dem Dach und setzt einen Notruf ab. Für sie scheint es außerdem ein Déjà-vu zu sein.

Die Gaffer auf der Straße reagieren größtenteils so, wie ich es erwartet habe: Sie sehen es als Event. Dadurch boomt gerade Theres‘ Laden.

Das Gespräch zwischen Finn und Egon finde ich interessant, der Satz „Leben heißt bleiben und ertragen, dass alles irgendwann verschwindet.“ So unrecht hat Egon damit nicht. Den Tipp von Finn, sie wieder den Hüten zu widmen, finde ich gut. Ich denke, das könnte eine Marktnische sein.

Während Finn wegen eines eiligen Auftrags unterwegs ist, trifft er auch auf Manu.

Diese macht wirklich einen seltsamen Eindruck. Helfen kann er ihr bisher nicht.

Interessant ist noch die Reaktion von Maren: Sie denkt, wie die anderen, erst einmal an sich, packt dann aber die Gelegenheit am Schopfe (oder wird von Manu dazu inspiriert), sich mit Jaris auf den Weg nach Paris zu machen.

Außerdem erfahren wir hier etwas mehr über Manu: Sie stammt aus einem schwierigen Umfeld, hat Bio studiert, konnte aber aus irgendeinem Grund ihre Promotion nicht beenden, und ist nun auf „Stör“. Dass Finn ihren Nachnamen nicht kennt und praktisch nichts über sie weiß, irritiert mich ein wenig.

Ein paar Probleme hatte ich, die Handlung zu verorten. Zuerst dachte ich ja, es spielt in der Schweiz, offenbar aber doch in Deutschland.
Eine schöne Zusammenfassung. Vielen lieben Dank!
 
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Reaktionen: Querleserin

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Finn muss für eine Business Lady, die sich mit Stilberatung beschäftigt, eine Bluse kaufen. Diese telefoniert mit dem Neu-Veganer Hannes (Freund von Maren), der sich für sie einsetzen soll. Ist er ihr Geliebter? Würde passen.
Ich habe den Namen Hannes jetzt nicht unbedingt mit Maren´s Freund in Verbindung gebracht. Ich weiß zwar, dass er so heißt, aber warum vermutest du, dass es Maren´s Freund ist? Vielleicht wollte Frau Lappert uns hier etwas verwirren...:confused:
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Sorry das ich etwas hinterher bin, aber ich habe gerade 3 LR auf einmal und zum Glück gestern eine beendet.
Aber hier nun meine Eindrücke:

-Theres und Werners Geschichte ist eine von vielen der kleinen Einkaufsläden, die den Supermärkten zum Opfer fielen. Ich frage mich nur was es mit ihrem sammeln der Überraschungseier auf sich hat, wenn sie kaum Geld für den Laden haben? Werner scheint in eine Depression gefallen zu sein, wahrscheinlich spürt er auch selbst das ihr Laden keine Zukunft hat.
-Erst hatte ich nicht verstanden warum Winnie sich die Schultern auskugeln wollte. Doch dann wurde es klar, sie ist ein Mobbingopfer das versucht sich so vor dem Freibadbesuch zu befreien. Wie kommt man nur auf so eine Idee sich dann deshalb so weh zu tun?
-Nach wie vor finde ich Manu sehr kühl und unnahbar gegenüber Finn. Für sie scheint alles erledigt zu sein als er ihr das mit seiner Reise erzählt. Klar in Ordnung war es von Finn auch nicht das er Manu so vor vollendenden Tatsachen gestellt hat. Trotzdem habe ich das Gefühl das die beiden sich nicht wirklich kennen obwohl sie anscheinend ein Paar sind.
-Edna und ihre Schildkröte wie sie da Gespräche mit ihr führt, einfach köstlich. Welchen Selbstmord musste Edna mitansehen, wenn sie solche Problem mit der Frau auf dem Dach hat? Sie scheint es auch nach Jahren nicht überwunden zu haben. Deshalb wünscht sie sich diese Vergesslichkeit um ihre Vergangenheit auszulöschen, echt krass?
-Theres und Werner erleben das erste Mal das ihr Laden wieder boomt, an was das liegt erkennt sie erst als sie Geld wechselt. Verrückt das der Sprung von Manu im Grunde den beiden bei ihr Existenz hilft und wenn es nur für den einen Tag war. Das Theres Manu kennt ist zudem noch eigenartig.

So ganz verstehe ich immer noch nicht was es mit diesem Schweineaugentag auf sich hat und was er mit den Augen macht? Aber sein Tag verläuft ohne das er ahnt das Manu auf dem Dach das Hauses steht. Mich wundert ja das Finn erst ganz zum Schluss mal nach oben geblickt hat. Komisch das er sofort Manu entdeckt so wie Theres, dann kann das Haus ja nicht so wahnsinnig hoch sein. Trotzdem frage ich mich und sicher auch Finn, was ist mit Manu passiert das sie auf einmal Selbstmord begehen will? Ob es ihr Streit war wird er sich sicher denken.
Einige sexistische Anmerkungen finde ich sind auch in dem Buch zu finden und auch Zink als Musikinstrument kannte ich vorher nicht. Jaris scheint so ganz anders zu sein als Marens Mann, er macht Maren sogar Komplimente. Wie sich Maren aufregt, das da jemand auf ihrem Dach sich runterstürzen will finde ich köstlich. Das sie sich nun doch so schnell entschließt, alles hinter sich zulassen um mit dem Charmeur Jaris nach Frankreich zu gehen, hatte ich nicht erwartet. Ich bin mir nicht so sicher ob er es wirklich ernst gemeint hatte mit Marens Komplimente.

Hier wird erst mal klar wie wenig Finn eigentlich von Manu weiß. Was ist in der Uni passiert, das sie darüber nicht spricht? Hat sie jemand missbraucht oder hatte ein Dozent sie auf dem Kieker? Warum erzählt er seinem Chef nicht die ganze Wahrheit? Ich hoffe ja inständig das Manu auf Finn hört und mit ihm vom Dach geht.
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Ihre Leidenschaft ist das Sammeln von Ü-Eier-Figuren, was ich persönlich ein wenig seltsam finde. Sehnt sie sich zurück in ihre Kindheit oder in frühere Zeiten? Ihre Sammlung scheint jedenfalls wertvoll zu sein. Werner lebt auf jeden Fall noch in früheren Zeiten.

Ja geht mir genauso, ich kann diese Sammelleidenschaft für die U Eier ebenfalls nicht verstehen.
Werner erscheint mir depressiv ich denke er weiß genau das der Laden nicht mehr lange gut geht und vor der Zukunft wie es weiter geht scheint er sich zu verschließen.
Das Gespräch zwischen Finn und Egon finde ich interessant, der Satz „Leben heißt bleiben und ertragen, dass alles irgendwann verschwindet.“ So unrecht hat Egon damit nicht.
Ja das finde ich auch das Egon da weise Worte gesprochen hat, schließlich ist das ganze Leben vergänglich, darüber müssen wir uns klar sein.
Dass Finn ihren Nachnamen nicht kennt und praktisch nichts über sie weiß, irritiert mich ein wenig.
Ich hatte das schon vermutet, das die beiden eine sehr oberflächliche Beziehung führen.
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Danke für die Zusammenfassung!

Die Handlung habe ich im Süddeutschen verortet. Es war von der Nähe zum Schwarzwald die Rede. Vielleicht Freiburg?

Manu möchte ihr Inneres abschirmen. Sie scheint aber psychische Probleme zu haben. Dieses manische Retten der Pflanzen, diese abgehackten Handlungsabläufe. Halluziniert sie auch, als es um den Regen geht?
Auch Finn sieht in ihr einen Ernst, den nur Menschen haben, "die auch mehr vom Sterben wissen" als andere. All das mag erklären, warum Manu auf dem Dach landet.
Und auch ihr Verhalten auf dem Dach zeigt manische Züge: sie ist unentschlossen, wirft Dinge, ist unruhig und von der Rolle.

Dass die Person auf dem Dach Manu ist, erfährt der Leser auf S. 119. Was treibt den Verlag, es bereits im Klappentext zu schreiben:confused:?

Ich meine irgendwann wird auch von Freiburg geschhrieben, bin mir aber nicht ganz sicher.

Halluzinierend habe ich sie mir nicht in Erinnerung, aber sie ist ein sehr verschlossener Mensch, von daher könnte ich sie mir schon als manisch-depressiv vorstellen. Die Unentschlossenheit ist doch recht typisch für Menschen die erst mal nur nach Hilfe schreien. Ich denke das Manu vielleicht nicht vor hatte zu springen sondern nur einen Hilferuf absenden wollte. Doch das ganze Aufgebot an Passanten und Polizei scheint sie nervös zu machen. Da könnte es schon zu einer Panik bei ihr kommen, bei der man nicht weiß was passiert.

Ich denke das man es deshalb erfährt, weil es der Autorin nicht um die Springerin geht, sondern um die Leute drumherum, um ihre Nöte und ihre Reaktionen.
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Das ist die Erste, die einen Wandel durchmacht. Wobei ich ihr Gezicke am Anfang nicht so toll fand. Da erschien sie mir doch egoistisch.
Stimmt ging mir auch so, da erlebte ich eine Maren die ich so nicht erwartet hatte. Ich hoffe nur das sich ihr Wandel auch wirklich lohnt und sie nicht ebenfalls von Jaris enttäuscht wird. Den er klang irgendwie sehr erstaunt darüber das Maren nun doch mitkommt. Den manchmal sprechen ja Menschen eine Einladung aus ohne, es wirklich ernst zu meinen, so hatte ich nämlich den Eindruck von Jaris.
 

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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So ganz verstehe ich immer noch nicht was es mit diesem Schweineaugentag auf sich hat und was er mit den Augen macht?

Schweineaugen werden oft in Schulen oder Universitäten für Anatomiestudien benutzt. Ich sollte im Bio-Leistungskurs mal eins aufschneiden und habe fluchtartig den Raum verlassen... Ich könnte ja viel aufschnippeln, aber kein Auge.
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Schweineaugen werden oft in Schulen oder Universitäten für Anatomiestudien benutzt. Ich sollte im Bio-Leistungskurs mal eins aufschneiden und habe fluchtartig den Raum verlassen... Ich könnte ja viel aufschnippeln, aber kein Auge.
Ohh Schreck wie grausam das kann ich verstehen, das du das nicht konntest. So an einem Auge schnippeln, das einen anblickt geht gar nicht. ;)
 

ElisabethBulitta

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8. November 2018
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-Theres und Werners Geschichte ist eine von vielen der kleinen Einkaufsläden, die den Supermärkten zum Opfer fielen. Ich frage mich nur was es mit ihrem sammeln der Überraschungseier auf sich hat, wenn sie kaum Geld für den Laden haben? Werner scheint in eine Depression gefallen zu sein, wahrscheinlich spürt er auch selbst das ihr Laden keine Zukunft hat.

Ich halte Theres alles andere als für dumm. Aber eines ist dennoch klar: Es gibt unheimlich viele Menschen, die auf der einen Seite Geld ausgeben als gäbe es kein Morgen, sich dann aber beklagen, dass es hinten und vorne nicht reicht. Wenn ich immer so sehe, was die Leute alles kaufen, dann kann ein großer Teil nur über seine Verhältnisse leben.

-Erst hatte ich nicht verstanden warum Winnie sich die Schultern auskugeln wollte. Doch dann wurde es klar, sie ist ein Mobbingopfer das versucht sich so vor dem Freibadbesuch zu befreien. Wie kommt man nur auf so eine Idee sich dann deshalb so weh zu tun?

Sie wird sich noch nie einen Arm ausgekugelt haben (ich zum Glück auch nicht) und scheint nicht zu wissen, was das für Schmerzen sein müssen. Aber dass sie sich große Schmerzen zufügen will, um einer angstbeladenen Situation zu entkommen, glaube ich sehr gern und kann es nachvollziehen. Es ist unglaublich, was in der Psyche eines Menschen vor sich gehen kann.
 

ElisabethBulitta

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8. November 2018
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Den er klang irgendwie sehr erstaunt darüber das Maren nun doch mitkommt. Den manchmal sprechen ja Menschen eine Einladung aus ohne, es wirklich ernst zu meinen, so hatte ich nämlich den Eindruck von Jaris.

Oh ja, da konnte ich mir richtig bildlich vorstellen wie er schluckt und "Ach du Sch****!" denkt.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ich frage mich nur was es mit ihrem sammeln der Überraschungseier auf sich hat, wenn sie kaum Geld für den Laden haben?
Mal ehrlich, das kostet doch fast nichts, zumal sie sie zum Einkaufspreis bekommt. Für mich ist das eine kleine Freude, die sich die tüchtige Theres gönnt. In der Tat kommt dieser Sammlung am Ende des Buches noch ein bisschen Bedeutung zu ;)
Du hast einen guten Riecher für bedeutsame Stellen, @claudi-1963 !
 

ElisabethBulitta

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Mal ehrlich, das kostet doch fast nichts, zumal sie sie zum Einkaufspreis bekommt. Für mich ist das eine kleine Freude, die sich die tüchtige Theres gönnt. In der Tat kommt dieser Sammlung am Ende des Buches noch ein bisschen Bedeutung zu ;)
Du hast einen guten Riecher für bedeutsame Stellen, @claudi-1963 !

Nun ja, ein Ei kostet nicht viel (wobei "nicht viel" natürlich relativ ist). Aber sie kauft sie ja massenweise, um nur einige ausgewählte zu öffnen. Und selbst wenn sie daran denkt, die anderen zu verkaufen, ist a) die Frage, wer sie kaufen soll, wenn eh niemand/kaum jemand kommt, und b) stelle ich's mir lustig vor: Da kauft man was, um es im eigenen Laden zu verkaufen, und nimmt sich selbst vorher das Beste. ;)
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Ich halte Theres alles andere als für dumm. Aber eines ist dennoch klar: Es gibt unheimlich viele Menschen, die auf der einen Seite Geld ausgeben als gäbe es kein Morgen, sich dann aber beklagen, dass es hinten und vorne nicht reicht. Wenn ich immer so sehe, was die Leute alles kaufen, dann kann ein großer Teil nur über seine Verhältnisse leben.
Hattest du den Eindruck das die beiden verschwenderisch waren? Ich hatte eher den Eindruck das des der Zahn der Zeit war, der eben ihren kleinen Laden kaputt gemacht hat. Klar das sie sich den Luxus mit den Ü-Eiern gönnt ok, aber das ist ja nun nicht so teuer.
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Mal ehrlich, das kostet doch fast nichts, zumal sie sie zum Einkaufspreis bekommt. Für mich ist das eine kleine Freude, die sich die tüchtige Theres gönnt. In der Tat kommt dieser Sammlung am Ende des Buches noch ein bisschen Bedeutung zu ;)
Du hast einen guten Riecher für bedeutsame Stellen, @claudi-1963 !
Danke dir. Klar ist sind die nicht so teuer, aber wenn man schon eh kaum noch was hat.