Rezension Rezension (4/5*) zu Keiths Probleme im Jenseits von Linus Reichlin.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
2.713
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49
Alles möglich

Das große Sterben hat begonnen, es könnte auch ihn treffen. Fred Hundt hat viel über Wahrscheinlichkeiten theoretisiert und nebenbei Musik gemacht. Doch mit knapp sechzig Jahren hat sein Leben einen gewissen Status der Langeweile erreicht. Gescheiterte Dates und eher öde Gigs machen sein Leben aus. Als sein Freund Ben ihn bittet, nach New York zu kommen, macht Fred sich auf den Weg. Seine Stimmung hat fast den Nullpunkt erreicht, schließlich überschlagen sich die Nachrichten über Keith Richards’ Tod. Keith, der eigentlich alles überlebt hat. Wenn sogar er sterben muss, dann stirbt wirklich jeder. Kaum zu glauben ist dann Bens Geschichte.

Allerdings, was nicht Unmöglich ist, ist möglich. Wenn sich also alle Atome im Arm des David in eine Richtung bewegen, dann wird er winken. Und wenn Keith nicht tot ist, lebt er. Und Fred soll Keith die Wahrscheinlichkeit dieses Ereignisses erklären. Hanebüchen, eigentlich. Doch Fred fliegt mit Ben in die Karibik, wo sich Keith versteckt halten soll während alle Welt glaubt, er sei verstorben. Wenn man tot ist, bekommt man mehr Probleme als man denkt. Das fängt schon damit an, dass man sich nirgends mehr blicken lassen kann. Besonders nicht, wenn man Keith Richards ist und jeder einen erkennen würde.

Etwas skurril wirkt dieses Gedankenexperiment schon, aber sehr gelungen. Die Zeit der Starallüren ist vorbei für Keith, schließlich ist er tot. Und Fred startet mit fast sechzig nochmal durch. Als sein Freund aus alten Tagen Ben ihn ruft, macht er sich auf den Weg. Natürlich verlässt er dabei auch die alten Freunde und die Sicherheit zu hause. Doch warum nicht? Mal etwas wagen. So erlebt Fred wohl das schrägste Abenteuer seines Lebens. Und auch als Leser kann man sich das Gehirn durchpusten lassen und mal etwas Neues erlesen. Was wäre wenn? Wäre man lieber tot, wenn man tot geglaubt ist oder doch lieber lebendig? Was macht es mit einem, wenn der Tod unmöglich ist? Herrlich mit den Ideenspielereien, die der Autor sich aus dem Gehirn geschüttelt hat, selbst zu spielen, sie für sich zu durchdenken und zu erfühlen.
4,5 Sterne

 
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Literaturhexle

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2. April 2017
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49
Der Plot ist so gar nicht meins, insofern werde ich das Buch nicht lesen. Aber ich habe schon tolle Bücher von Reichlin gelesen:
Beide sind sehr gut. Das erste habe ich per Zufall in der Bücherei entdeckt; eigentlich nicht mein Thema. Aber die Geschichte war so interessant geschrieben , dass ich nicht aufhören konnte.
"IN einem anderen Leben" beschreibt famos das Leben mit einem Alkoholiker als Vater.
Also: Leute, lest Linus Reichlin :D
 
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KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
2.861
5.110
49
buchmafia.blogspot.com
Der Plot ist so gar nicht meins, insofern werde ich das Buch nicht lesen. Aber ich habe schon tolle Bücher von Reichlin gelesen:
Beide sind sehr gut. Das erste habe ich per Zufall in der Bücherei entdeckt; eigentlich nicht mein Thema. Aber die Geschichte war so interessant geschrieben , dass ich nicht aufhören konnte.
"IN einem anderen Leben" beschreibt famos das Leben mit einem Alkoholiker als Vater.
Also: Leute, lest Linus Reichlin :D
In einem anderen leben schlummert irgendwo in den Tiefen meiner digitalen Inhalte :rolleyes:
Das andere merke ich mir mal vor, danke!