In Wien verschwindet die zehnjährige Clara. Ein Jahr später taucht sie völlig verstört an einem nahen Waldrand wieder auf. Ihr gesamter Rücken ist mit Motiven aus Dantes "Inferno" tätowiert - und sie spricht kein Wort. Indessen nimmt der niederländische Profiler Maarten S. Sneijder an der Akademie des BKA für hochbegabten Nachwuchs mit seinen Studenten ungelöste Mordfälle durch. Seine beste Schülerin Sabine Nemez entdeckt einen Zusammenhang zwischen den Fällen - und das Werk des raffinierten Killers ist noch lange nicht beendet. Seine Spur führt nach Wien - wo Clara die einzige ist, die den Mörder je zu Gesicht bekommen hat.Kaufen
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Vor einem Jahr wurde die 10-jährige Clara entführt. Nun taucht sie am Stadtrand von Wien auf, den Rücken übersät mit Tätowierungen von Motiven aus Dantes Inferno.
Zur selben Zeit beginnt Sabine Nemez völlig unerwartet ihre Ausbildung an der Akademie des BKA für hochbegabten Nachwuchs. Dort behandelt der niederländische forensische Psychologe Maarten S. Sneijder ungeklärte und spektakuläre Mordfälle mit seinen Studenten.
Sneijder und Nemez sind sich nicht unbekannt. Vor einiger Zeit sind sie gemeinsam einem Serienkiller auf die Spur gekommen. Damals hat Sneijder das Potential von Sabine erkannt. Auch diesmal kann die junge Kriminalbeamtin einen Zusammenhang bei den Studienfällen erkennen. Unterschiedliche Tatorte und unterschiedliche Vorgehensweise? Und doch findet Sabine Nemez Gemeinsamkeiten, die auch zu dem Entführungsfall nach Wien weisen.
Der österreichische Autor Andreas Gruber lässt also in Todesurteil Sneijder und Nemez zum zweiten Mal ermitteln. Er bleibt dabei seinem Markenzeichen treu, zwei Handlungsstränge an verschiedenen Orten beginnen zu lassen, um diese letztlich zusammenzuführen. Der Fall ist unheimlich spannend, wenn auch etwas konstruiert. Es sind weniger die bizarren Morde, die mich ansprechen, sondern viel mehr die Einblicke, die man in die forensische Ermittlungsarbeit bekommt, wie die Profiler versuchen, die Gedanken eines Täters nachzuvollziehen und mit welchen geschickten Methoden, diese überführt werden können. Außerdem überspielt Gruber die brutale Handlung immer wieder mit beißendem Humor. Die Dialoge, die er Sneijder mit Nemez führen lässt sind auch bezeichnend für deren Verhältnis zueinander.
Maarten S. Sneijder hat mittlerweile Kultstatus in der Lesegemeinschaft erhalten. Der Niederländer ist ein Misanthrop. Zunächst war ich versucht zu sagen, ein Chauvinist, was aber nicht zutrifft. Er ist nicht nur zu Frauen unmöglich, er ist generell ein Ekel. Wenn ihm seine Clusterkopfschmerzen zu schaffen machen, raucht er Marihuana, durchaus auch im Dienst. Er ist hoch intelligent, aber sozial absolut inadäquat. An Sabine Nemez jedoch hat er einen Narren gefressen und lässt sie sehr unkonventionell arbeiten. Das ist auch gut so. Denn Sabine Nemez findet wieder einmal die entscheidenden Puzzleteilchen zur Lösung der anstehenden Fälle. Sie rettet Sneijder bei mehreren Gelegenheiten nicht nur den Arsch, sondern auch das Leben. Genaugenommen halte ich Sneijder für ein kleines bisschen überbewertet. Nemez rulez!
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