Thema Mercy Seat von Elizabeth H. Winthrop ab 25.8.19

Literaturhexle

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2. April 2017
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Hier starten wir etwas verspätet in die kleine Leserunde zu

Bestimmt wird es viel Diskussionsstoff zu dem Roman geben. Da wir nur eine kleine Runde haben, schreibt bitte die Seitenzahl über jeden Beitrag, damit niemandem etwas vorweg genommen wird.

@KrimiElse @ElisabethBulitta @Sassenach123 @ulrikerabe @MRO1975
@kingofmusic


Frage:
Wie schätzt ihr eure Diskussionsfreude ein? Soll ich @Helmut Pöll um eine Große Leserunde bitten, in der ich auch eine Einteilung machen kann oder reicht es uns so? Ich bin gerade unsicher :confused:
 
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KrimiElse

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26. Januar 2019
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buchmafia.blogspot.com
Ich werde das wohl sowieso nicht schaffen mitzulesen. Ich lese max8mal ein bisschen hinterher und bei euch mit. Bei mir steht erst mal Margaret Atwood auf denn Plan, danach ab Mittwoch die nächste LR mit Dead Lions.
 

ElisabethBulitta

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8. November 2018
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Heute werde ich auch nicht anfangen, aber ich denke Dienstag. Jetzt ist mir noch "Ein anderer Takt" dazwischengekommen, und für die Schule bin ich mittlerweile auch schon am Arbeiten. Das Schlamper- (und auch Lese-)leben habt ein Ende.
 
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kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Ich bin da flexibel ob mit oder ohne Einteilung. Obwohl "mit" natürlich übersichtlicher ist. Aber ich schließe mich der Mehrheit an. :cool:
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Habe schon mal begonnen, bin bis Seite 24 gekommen.

Momentan kann ich noch nicht genau zuordnen, ob die einzelnen Kapitel zur selben Zeit handeln oder nicht. Ich denke aber, wir erleben zu erst einmal zumindest von Will Episoden aus der Vergangenheit. Will, der auf dem Feld arbeitet, ist laut Klappentext die Person, die auf den Stuhl muss. Es schleicht sich direkt ein ungutes Gefühl ein, die Szene mit den Bonbons wirkt so unschuldig und doch ahnt man hier schon das schreckliche, dass im weiteren Verlauf droht. Ich bin mir nach diesen wenigen Seiten schon sicher, dass es ein sehr emotionaler Roman zu sein scheint. Mal sehen, ob es tatsächlich so ist......
 

ElisabethBulitta

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8. November 2018
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Bis S. 59

Ich habe jetzt auch mit dem Roman begonnen, nach "Ein anderer Takt" übrigens der zweite Roman in Folge, der sich mit der Frage nach der "afroamerikanischen Frage" bzw. Diskriminierung in den USA beschäftigt.

Will, der auf dem Feld arbeitet, ist laut Klappentext die Person, die auf den Stuhl muss.

Meinst du die Szene auf S. 24? Das ist nur ein Traum. Die Schokoladenszene handelt von einem anderen Jungen, allerdings stimmt es, sie ist sehr emotional. Wie so einiges: Die Szene, als Will seinen Kopf geschoren bekommt, sein alter Vater sich mit dem alten Maultier auf den Weg macht, den Grabstein zu holen, Nell versucht, Fisch zu braten ... Das einzige, was mich momentan ein wenig tröstet, ist der Satz auf dem Klappentext, dass es ein überraschendes Ende gibt. Ich hoffe ja, Will wird gerettet.
Es scheint ja doch schon Zweifel an seiner Schuld zu geben, allerdings kämpft die Gegenseite mit harten Bandagen.
Gut dargestellt finde ich auch die Faszination, die von einer Hinrichtung ausgeht. Wie im MA, als man diese auch als Spektakel betrachtete und sogar Kinder mitschleppte.
So ganz ist mir die Rolle von Dale und Ora noch nicht klar, außer dass es einen Hinweis gibt auf die rassistischen Staaten (die Tankstelle ist nur für Weiße) und die Abgeschiedenheit. Ora sehnt sich nach Gesellschaft, darf aber zu den Afroamerikanern keinen Kontakt herstellen.
 

kingofmusic

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S. 29
Man muss sich zunächst einmal an die vielen Personen und die (teils) recht kurzen Abschnitte gewöhnen; berührt hat mich das Buch bisher aber auch schon; auch die von dir, @ElisabethBulitta genannte Szene, als Will den Kopf rasiert bekommt und die Unterschiede, wofür es gut ist (Burl: Musst rein sein, um den Herrn zu begegnen; Grazer: Kahl musst du sein...) - da hat einen schon die Gänsehaut gepackt. Schön fand ich aber auch beschrieben, wie Will seinen (vermeintlich) letzten Sonnenuntergang erlebt.
 

kingofmusic

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So ganz ist mir die Rolle von Dale und Ora noch nicht klar, außer dass es einen Hinweis gibt auf die rassistischen Staaten (die Tankstelle ist nur für Weiße) und die Abgeschiedenheit. Ora sehnt sich nach Gesellschaft, darf aber zu den Afroamerikanern keinen Kontakt herstellen.
Ich denke, an Dale und Ora sollen die unterschiedlichen Sichtweisen dargestellt werden. Ora scheint ja offener gegenüber Schwarzen zu sein als Dale...
 

ulrikerabe

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Ich denke, an Dale und Ora sollen die unterschiedlichen Sichtweisen dargestellt werden. Ora scheint ja offener gegenüber Schwarzen zu sein als Dale...
Ich meine, dass Dale und Ora einfach als Beispiel für die Zeit damals eine Rolle bekommen haben. Mit Will und dem Verlauf der Handlung haben sie nichts zu tun.
Das gefällt mir übrigens außerordentlich gut, wie die Autorin so viele Stimmen unterbringt, ohne zu verwirren. Dale und Ora waren einfach auf dem "Weg des Stuhls" da, genauso wie sie die Geschichte von Lane erzählt.
 

ElisabethBulitta

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und dass die Kinder einfach die grausigen Parolen übernehmen. ("Nigger rösten" S. 40)

Das tun sie heute auch, nur dass es der Mist aus dem Internet ist.

Ich bin mittlerweile auf S. 108 angelangt und lese immer noch gerne.
Sehr gut fand ich, wie Wills Vater dargestellt wird, der sich Hoffnung auf ein besseres Leben für seine Kinder gemacht hat, es ist nur schwer umzusetzen. Ora und Dale teilen, wenngleich Ora noch nichts davon weiß, auch das Schicksal, ihr Kind verloren zu haben, und zwar auf nicht minder schlimme Art und Weise.
Sehr Ansprechend finde ich zudem die Gespräche zwischn Hannigan und den anderen: Hier ist mal das Bild eines Priesters dargestellt, dass nicht dem allgemeinen entspricht, der nur darauf aus ist, "Seelen" für sich zu finden, sondern den menschlichen Aspekt sieht, was ja auch eigentlich so sein sollte. Auch dass er selbst immer wieder von Zweifeln heimgesucht wird.
An Seward wird wiederum das Ausmaß des Rassismus deutlich. Er ist sehr derbe, während Lane sich so seine Gedanken macht und reflektiert. Trotzdem muss ich sagen, dass kein Geld zu haben kein Grund zu Raub und Totschlag ist - auch nicht in einem Land und zu einer Zeit, in denen es keinerlei soziale Absicherung gibt.
Eindrücklich sind die Abschnitte, als sich Lane auf den elektrischen Stuhl setzen soll sowie derselbe beschrieben wird. Da wird m.E. auch deutlich, welche Faszination von diesem Instrument ausgeht.
Gespannt bin ich, wei Wills Tod noch verhindert werden kann (wovon ich jetzt einmal ausgehe, wenn ich an den Klappentext denke), denn es bleibt ja wahrlich nicht mehr viel Zeit.
 

kingofmusic

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Ich bin jetzt auf S. 51 und habe mir erstmals eine Liste mit allen Namen gemacht, die auftauchen und dahinter geschrieben, wer wer und was ist :D. Aber fasziniert bin ich auch von dem Buch; diese auf der einen Seite bedrohlich und hoffnungslos wirkende Atmosphäre, auf der anderen Seite aber auch die Menschlich- und Herzlichkeit in einigen Abschnitten und Passagen - große Schreibkunst!
 

ulrikerabe

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Im Klappentext wird die "multiperspektivische Intensität" von William Faukner erwähnt. Ich gestehe, ich habe von Faulkner noch nichts gelesen. Habt ihr vielleicht Erfahrung oder eine Empfehlung?
 
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kingofmusic

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Im Klappentext wird die "multiperspektivische Intensität" von William Faukner erwähnt. Ich gestehe, ich habe von Faulkner noch nichts gelesen. Habt ihr vielleicht Erfahrung oder eine Empfehlung?
Nein, leider nicht. Er steht bzw. liegt aber noch mit (ich glaube "Licht im August") auf meinem SuB. 1950 hat er rückwirkend für 1949 den Literaturnobelpreis erhalten.
 

Sassenach123

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Im Klappentext wird die "multiperspektivische Intensität" von William Faukner erwähnt. Ich gestehe, ich habe von Faulkner noch nichts gelesen. Habt ihr vielleicht Erfahrung oder eine Empfehlung?
Nein, von ihm habe ich auch noch nichts gelesen. Allerdings ist mir schon häufig aufgefallen, dass Vergleiche auf Klappentexten häufig nicht passen. In diesem Fall lässt es sich allerdings schwer Gestellen, ob es vielleicht doch passt. Es sein denn wir haben hier doch einen Falkner kundigen in der Runde:rolleyes:
 

ulrikerabe

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Ich meine, dass Dale und Ora einfach als Beispiel für die Zeit damals eine Rolle bekommen haben. Mit Will und dem Verlauf der Handlung haben sie nichts zu tun.
Das gefällt mir übrigens außerordentlich gut, wie die Autorin so viele Stimmen unterbringt, ohne zu verwirren. Dale und Ora waren einfach auf dem "Weg des Stuhls" da, genauso wie sie die Geschichte von Lane erzählt.
Ich bin jetzt auf Seite 152. Ora wird nun eventuell doch in die Ereignisse um Will involviert. Das ist sehr schön gemacht, wie sich die einzelnen kleinen Geschichten plötzlich verzahnen.
 

ulrikerabe

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Gespannt bin ich, wei Wills Tod noch verhindert werden kann (wovon ich jetzt einmal ausgehe, wenn ich an den Klappentext denke), denn es bleibt ja wahrlich nicht mehr viel Zeit.
Auch wenn ich es mir wünsche, realitischerweise kann ich es mir aber nicht vorstellen, dass Will begnadigt wird. Nicht zu dieser Zeit. Kann Polly da noch etwas ausrichten? Obwohl er bedroht wurde? Schwierig.