Rezension Rezension (5/5*) zu Die Seele des Bösen - Blutiger Hass (Sadie Scott, Band 19) von Dania Dicken.

claudi-1963

Bekanntes Mitglied
29. November 2015
2.971
1.732
49
60
Hass hat schon immer Opfer gefordert

<strong>"Nach wie vor werden Homosexuelle verfolgt, inhaftiert, sogar hingerichtet. Diskriminierung, Ausgrenzung, Gewalt: Trotz Einführung der „Homo-Ehe“ ist eine breite gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber Homosexuellen in vielen Ländern keineswegs selbstverständlich." (Maneo)</strong>
Die jährliche Pride Parade in San Francisco hat sich fürs Wochenende angekündigt. Ganz klar das Tessa unbedingt mit Sylvie dort hingehen möchte. Selbst Libby möchte sich mit Kieran diese farbenprächtige Parade anschauen. Als die beiden dort Schüsse vernehmen bekommen sie es mit der Angst zu tun. Schnell versuchen sie sich zu verstecken, ehe die fanatischen Täter sie verletzen können. Zum Glück geht das ganze für die vier glimpflich aus, doch diese Schießerei fordert viele unschuldige Tote und Verletzte. Nur weil eine Organisation die sich "White Front" nennt, Hass gegen Schwule, Homosexuelle und Menschen verschiedener Rassen schürt. Als ihr Anführer Wiley Turner festgenommen wird, darf er auf keinerlei Gnade hoffen ihm und seinen anderen Kollegen droht die Todesstrafe. Doch weitere Mitglieder konnten fliehen und dringen wenige Wochen später in den Campus der Universität in San José ein. Dort nehmen sie sich mehrere Studenten als Geiseln und verlangen ausdrücklich Ex-FBI-Agentin Sadie Whitman als Unterhändlerin. Sie soll dafür sorgen das Wiley und die anderen freigelassen werden, sonst drohen sie mit dem Tod der Studenten.

<strong>Meine Meinung:
Als ich den Klappentext las, war ich schon recht gespannt, wie die Sadie als Zivilistin und Unterhändlerin von Entführern und Fanatikern dienen würde. Drei Jahre ist sie inzwischen vom FBI weg und arbeitet als Dozentin und dann wollen irgendwelche fremden Täter, das sie ihnen zu ihrem Recht verhilft? Der Schreibstil war wieder einmal flüssig, informativ, sehr unterhaltsam, extrem fesselnd und emotional. Nicht nur das Sadie mit sich zu kämpfen hat, als sie von Libbys die Nachricht der Schüsse auf der Pride Parade bekam. Sadie steht zudem Todesängste aus, bis Libby, Kieran, Tessa und Sylvie gesund nach Hause kommen. Dazu muss sie noch im TV mitansehen, das ein SWAT Beamter tot am Boden liegt und sie nicht weiß, ob es Phil ist der da getroffen wurde. Doch das dieses Ereignis sie nach Wochen erneut herausfordern würde, ahnt sie da noch nicht. Den einer der Täter hat Libby im Visier, weil sie einem verletzten schwulen Mann auf der Parade geholfen hat. Wer hätte den auch gedacht, dass dieser ausgerechnet in Libbys Universität und zu dem auch noch ihre Kommilitonen als Geisel nehmen würde! Doch die Täter scheinen sich inzwischen über die Familie Whitman bestens informiert zu haben und wissen das Sadie sich mit Verhandlungen bei Geiselnahmen gut auskennt. Das ganze entwickelt sich zusehends als Spießrutenlauf zwischen Geiselnehmer, Unterhändlerin, SWAT Team und FBI. Was für ein Glück das sich Sadie an Nick Dormer und seine Freundin Sheila wenden konnte, der sie dann auch tatkräftig unterstützt. Wieder einmal war die Autorin fleißig gewesen und hat sehr viel über solche Anschläge gegen Minderheiten herausgesucht, so das selbst ich überrascht und entsetzt war, wie viele Menschen schon solchen fantastischen Anschlägen zum Opfer fielen. Zudem erwartet den Leser wieder mal ein hochemotionaler Showdown im letzten Drittel, der selbst mich sprachlos machte. Natürlich hatte ich erwartet das noch etwas passiert, doch selbst mit so einer Härte hätte ich nicht gerechnet. Für Sadie wird diese Zeit ein wahrer Alptraum und eine Zerreißprobe zwischen gut und böse. Man spürte in jeder Faser des Buchs das alle nervös, verzweifelt und sogar manchmal ratlos sind. Ich selbst wüsste nicht, wie ich in Sadies Haut reagieren würde, wenn man mir das angetan hätte. Das dabei Libby in vielen Situationen über sich hinauswächst und sogar zu Sadies Halt wird, hat mir gut gefallen. So konnte ich mir das erste Mal vorstellen, das sie eine gute Nachfolgerin Sadies werden würde. Für mich war dies einer der besten und emotionalsten Teile dieser Reihe, den ich nur empfehlen kann und 5 von 5 Sterne gebe.<strong>