1. Leseabschnitt: vom Anfang bis S. 55

G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Wenn ich die Beiträge hier so lese, finde ich es mal wieder sehr erstaunlich, was die Lektüre eines Romans so auslösen kann. Mit Anwälten habe ich so meine Erfahrung gemacht - und ja, es gibt die, die ihre Moralvorstellungen, falls diese jemals dagewesen sind, preisgünstig an den Nächstbesten verkauft oder aber an der nächsten Müllkippe abgeladen haben. Natürlich gibt es auch andere, aber da kann man nur hoffen, wirklich an so jemanden zu geraten. Ich habe auch meine Erfahrungen mit Notaren gemacht - desinteressiert bis überheblich die einen, freundlich zugewandt und korrekt die anderen, da bin ich relativ neutral. Meine Erfahrungen mit Grundschullehrern sind auch durchwachsen, aber eher positiv. Schwarze Schafe gibt es überall - so die ehemalige Religionslehrerin meines Sohnes, jedes Wochenende besoffen und Jungenhasserin. Einem Freund meines Sohnes bescheinigte sie, 'selbst zu doof für Religion' zu sein. Bei keiner Berufssparte kann man einfach sagen: die sind so oder so. Aber vielleicht neigen doch Menschen mit gewissen Wesens- und Denkarten eher dazu, bestimmte Berufe zu ergreifen, als andere... Mein Sohn studiert übrigens gerade auf Grundschullehramt... ;)
Tja, so ist das mit dem Schwarz und Weiß. Das gibt es halt nicht. Alles ist eher Grau. ;):D:)
 

ElisabethBulitta

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8. November 2018
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ich denke, das ist dem ehemaligen Osten zu Wendezeiten geschuldet, da herrschte manchmal Wildwest und keiner interessierte sich für Regeln. Daniel taucht wieder auf und Thomas findet sich in der Vergangenheit versetzt wieder. Man sollte das vielleicht mit einem Augenzwinkern lesen.

Die Szene, als Thomas Daniel in Iwans Haus unterbringt, spielt in der Gegenwart. Da sollte man die Wendezeit eigentlich hinter sich gelassen haben. Jedenfalls sehe ich das so. Und was das Einhalten von Regeln angeht, denke ich oft: Regeln waren schon immer dazu da, missachtet zu werden. Nur ist heute wirklich jeder stolz darauf, es zu tun. Aber auch das ist eine andere Sache.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Die Szene, als Thomas Daniel in Iwans Haus unterbringt, spielt in der Gegenwart. Da sollte man die Wendezeit eigentlich hinter sich gelassen haben. Jedenfalls sehe ich das so. Und was das Einhalten von Regeln angeht, denke ich oft: Regeln waren schon immer dazu da, missachtet zu werden. Nur ist heute wirklich jeder stolz darauf, es zu tun. Aber auch das ist eine andere Sache.
Ich habe das ein bisschen anders gemeint mit dem Augenzwinkern: Thomas fühlt sich in die damalige Zeit zurückversetzt, als Daniel auftaucht. Und er verfällt in alte Verhaltensmuster. Ich bin ein Kind des Ostens, habe zur Wende einiges Unerlaubtes getan, aber das war damals im Osten einfach so. Jetzt ist das anders, und ich denke, wenn ich nicht in so einer Umbruchsphase genau im richtigen Alter für Blödsinn gewesen wäre hätte ich das auch nicht gemacht. Thomas aus dem Roman hat mein Alter, deshalb sehe ich das so. Und irgendwas bleibt eben hängen oder kommt wieder auf. Natürlich ist er andererseits doch konservativ mit seinem Job, Frau und Kind (auch wenn gerade verlassen worden) Daniel ist vielleicht sein Rest vom aufmüpfigem Ich, das ist zurückgekommen.
Und nein, ich bin nicht besonders stolz darauf, damals Verbotenes getan zu haben (nix wirklich schlimmes natürlich). Es gab einfach die Möglichkeit dazu.
Ich sehe das schon so, dass der Autor das mit einem Augenzwinkern betrachtet.
 

ElisabethBulitta

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8. November 2018
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Ich sehe das schon so, dass der Autor das mit einem Augenzwinkern betrachtet.

Mit Augenzwinkern denke ich insofern, als dass in Thomas immer noch der kleine "Aufmützige" oder Lebengenießer steckt, der irgendwelchen Blödsinn macht, hart am Rand der Legalität. Ich kann auch Thomas' Gedankengang nachvollziehen: Er muss Daniel irgendwo unterbringen, mit nach Hause nehmen kann er ihn aus ersichtlichen Gründen nicht, also macht er das Naheliegende. Und in gewisser Weise finde ich's auch lustig und pfiffig. Nur darf man natürlich nicht darüber nachdenken, welche Konsequenzen es haben könnte ...
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Mit Augenzwinkern denke ich insofern, als dass in Thomas immer noch der kleine "Aufmützige" oder Lebengenießer steckt, der irgendwelchen Blödsinn macht, hart am Rand der Legalität. Ich kann auch Thomas' Gedankengang nachvollziehen: Er muss Daniel irgendwo unterbringen, mit nach Hause nehmen kann er ihn aus ersichtlichen Gründen nicht, also macht er das Naheliegende. Und in gewisser Weise finde ich's auch lustig und pfiffig. Nur darf man natürlich nicht darüber nachdenken, welche Konsequenzen es haben könnte ...
Da hast du absolut recht.
Und irgendwie lasse ich die Konsequenzen bei diesem Roman weit außen vor. Vielleicht verfalle auch ich wieder ein klein wenig in die damalige Zeit, zumindest beim Lesen :D