2. Leseabschnitt: Kapitel III.

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Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Ja, und hier haben wir wieder diesen trockenen Humor der Atwood! Herrlich. Ich genieße es sehr. Das ist etwas was ich bei dieser Autorin absolut mag! Ihre perfekte Art des Beobachtens von Menschen und ihr Umsetzen menschlicher Eigenschaften auf literarischem Weg. Und das gekrönt durch ihre spitze Zunge. Love it!
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
In diesem Leseabschnitt spricht Iris, blickt auf die Vergangenheit, einerseits ermöglicht sie gewisse Einblicke in den Riss der Familien Griffen und Chase. Aufgeklärt wird hier diesbezüglich noch nichts. Man bemerkt nur die tiefe Kluft.

Dann gibt es Einblicke in das Leben der Großeltern und der Eltern. Einblicke in eine gehobene Klasse und ihr Leben, in deren Begünstigungen, aber auch in deren Beschneidungen. Die starken Unterschiede der Eltern der Mädchen werden beschrieben. Der frühe Tod der Mutter von Iris und Laura bedeutet tiefgreifende Veränderungen für die Mädchen. Erstens fehlt eine sehr wichtige Bezugsperson, zweitens könnten auch schon Veränderungen beim Vater angedeutet worden sein, Reenie scheint ja die Mutterrolle schon etwas zu übernehmen. Unterschiede der Mädchen werden aufgezeigt, auch ein gewisser Konflikt zwischen beiden bei der Beerdigung der Mutter. All das Aufgezählte könnte Konfliktherde beinhalten. Es bleibt spannend.
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Gewundert habe ich mich über die Formulierung auf Seite 131:

"Ich habe mein Gekritzel wieder aufgenommen; es windet sich als langer Tintenfaden über die Seite, verworren, aber lesbar. Habe ich doch den Wunsch, eine Signatur zu hinterlassen? Nach allem, was ich getan habe, um es zu verhindern? Dies ist Iris' Zeichen, wie verkümmert auch immer: mit Kreide auf den Bürgersteig gemalte Initialen, das Kreuz eines Piraten auf der Landkarte, das den Strand bezeichnet, wo der Schatz begraben liegt."

Das klingt irgendwie komisch. ???
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Ich vermute, er hat eine Affäre und will sich versichern, dass seine Mädchen auch gut versorgt sind, wenn sie auf sich gestellt sind. Ob er weggehen will, sich der Serviererin zuwendet oder irgendetwas anderes ist noch unklar. Er ist ein unruhiger Geist nach dem Krieg, der sich nach etwas sehnt, das ihm weder die Knopffabrik noch sein Heim, was er wohl beides aus Pflichtbewusstsein erduldet, geben kann.
Oder warum spricht Iris von den Dingen über dem Strich, nach denen sie kaum zu graben wagt?
Wo der Vater Iris fragt ob ihre Schwester immer gut versorgt sein wird, sie sozusagen instruiert, haben sich mir die Nackenhaare hochgestellt. Wie alt war Iris da? Eine Frechheit, ein Kind so unter Druck zu setzen!

Und dieser Satz mit dem Strich, den Dingen über dem Strich, dass hat sicher noch eine Bedeutung. Mir gruselt schon etwas davor.
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Den hochgerecktem Daumen kann ich mich nur anschließen, ich mag das Buch bisher sehr, es ist trotz der verschiedenen Stränge und Ebenen gut verständlich, hetzt nicht durch die Geschichte sondern erzählt mit der Langsamkeit, in der sich Iris mittlerweile bewegt, ohne zu langweilen.
Mir gefällt sehr, dass man Iris in der Gegenwart über die Schulter schaut (die Toilettenkritzeleien - herrlich, oder?) und mit ihr Erinnerungen heraufbeschwört.
Hier kann ich nur sagen, genau meine Meinung, liebe @KrimiElse. Die Atwood schreibt einfach klasse. Und ich werde immer neugieriger!!!
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wadern
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"Ich habe mein Gekritzel wieder aufgenommen; es windet sich als langer Tintenfaden über die Seite, verworren, aber lesbar. Habe ich doch den Wunsch, eine Signatur zu hinterlassen? Nach allem, was ich getan habe, um es zu verhindern? Dies ist Iris' Zeichen, wie verkümmert auch immer: mit Kreide auf den Bürgersteig gemalte Initialen, das Kreuz eines Piraten auf der Landkarte, das den Strand bezeichnet, wo der Schatz begraben liegt."
Danke für diese Textstelle - ich bin jetzt fast am Ende angekommen und jetzt ergibt diese Stelle für mich Sinn - du wirst sehen bzw. lesen ;)
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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Ich habe mich mit dieser Leserunde ein kleines bisschen übernommen, eeil ich eigentlich gerade keinen Kopf dafür habe. Aber immerhin habe ich gestern den zweiten Abschnitt geschafft. Iris erzählt ihre Familiengeschichte. Ich schließe mich hier @Literaturhexle an, ich empfinde als äußerst entspannend, dass Iris hronologisch vorgeht. Und dass die grausame Dystopie mal Pause hat.
Je mehr ich lese umso mehr bin ich auch der Meinung, dass ich das Buch schon mal gelesen habe. (Was mir jetzt fast ein bisschen peinlich ist :) )
 
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KrimiElse

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26. Januar 2019
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Ich habe mich mit dieser Leserunde ein kleines bisschen übernommen, eeil ich eigentlich gerade keinen Kopf dafür habe.
Oh, das kenne ich. Ich wollte eigentlich gar nicht mitlesen. Aber ich bereue es nicht, ich liebe dieses Buch, zur Not dauert es ein bisschen länger, auch bei mir. Und drängelt in dieser Runde ja gar nichts...