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Verstörend, kafkaesk – genial!Auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2018 stand mit „Der Vogelgott“ von Susanne Röckel ein Titel, der mich allein schon beim Blick auf das Cover fasziniert hat. Die Kurzbeschreibung der Story tat sein Übriges – und ich vergaß das Buch (wie das jetzt gemeint ist, kann sich jede*r selber aussuchen *g*)
Wie gut, dass einem in diversen Buchcommunitys immer wieder Menschen begegnen, deren Meinung man schätzt und deren Lesegeschmack sich in etwa mit den eigenen Gewohnheiten deckt. So bin ich jetzt dank eines tollen Buchpaketes doch noch in den „Fängen“ des Vogelgottes gelandet. Keine Bange – ich habe die Begegnung „unbeschadet“ überlebt ha ha ha.
Susanne Röckel hat der geneigten Leserschaft wahrlich keinen Wohlfühlroman kredenzt. Im Gegenteil: der aus drei Teilen + Prolog bestehende Plot um eine Gottheit in Vogelgestalt, dessen irdischer Vertreter in variierenden Versionen immer wieder auftaucht, lässt den Leser (un-)willkürlich düster-beklemmend und doch fasziniert zurück. Dem Sog der Geschichte kann man sich nicht oder nur kaum entziehen und wenn man das Buch zugeklappt hat, ist man – sprachlos mit Augen voller Fragezeichen .
Die bedrohlich-düstere, kraftvolle und kafkaeske Sprache macht den Roman zu etwas Besonderem. Eine allgemeingültige Botschaft lässt sich nur schwer formulieren – dafür ist der Roman zu vielschichtig und jede*r Leser*in liest eine andere Botschaft „zwischen den Zeilen“. Was sich für mich religions- und gesellschaftskritisch liest, mag auf andere entsprechend anders wirken.
Von daher sollte sich auch jede*r ein eigenes Bild von diesem Roman machen, den ich für mich zu den Highlights 2019 zähle und dem mit etwas Abstand ein Reread (evtl. in einer Leserunde) gebührt.
5*!