Rezension Rezension (3/5*) zu All the Birds in the Sky von Charlie Jane Anders.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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Enthüllung

Schon als Kinder sind sie anders. Patricia, ist in der Natur zu hause. Einmal, meint sie mit Vögeln gesprochen zu haben, aber sie kann sich nicht mehr richtig daran erinnern. Und Laurence ist derjenige, der eine zwei Sekunden Zeitmaschine erfindet. Das klingt nach nichts, aber wenn im entscheidenden Moment irgendwo Luft ist, kann das sehr hilfreich sein. Während der Schulzeit kommt man besser klar, wenn man zu Zweit Außenseiter ist. Doch zwischen Patricia und Laurence wird ein Keil getrieben und erst als Erwachsene sehen sie sich wieder. Laurence hat eine wissenschaftliche Laufbahn begonnen und Patricia hat die geheimnisvolle Eltisley Maze Akademie abgeschlossen.

Der Wissenschaftler und die Hexe, gegensätzlicher könnten Patricia und Laurence kaum sein. Und doch haben sie etwas gemeinsam. Sie Beide genügen nicht den Wünschen, die ihre jeweiligen Eltern für sie gehabt hätten. Sie sind wie Gegenpole, er genial als Wissenschaftler und sie fast eins mit der Natur, was ihr ungeahnte Fähigkeiten verleiht. Doch gegenseitig bieten sie sich, was der andere nicht hat. Für eine Weile reicht das, um die Eltern zu besänftigen. Sind sich zwei einig, kommt häufig ein Dritter daher, der das Idyll stört oder sogar zerstört. Patricia und Laurence haben keine andere Wahl als ihre Wege getrennt voneinander fortzusetzen.

Es beginnt wie ein Fantasy-Märchen mit einem Schuss Tarrantino. Natürlich hinterfragt man, liest man ein Buch im englischen Original, immer seine Englischkenntnisse, dennoch wirkt der Mittelteil etwas schwergängig und überfrachtet. Wie eine dauernd stattfindende Apokalypse auf zwei Fronten. Man fragt sich allerdings, ob Technokraten und Inhaber von Naturkräften sich immer zu Gegnern entwickeln müssen. Letztlich geht ein Streit, der fast eine Art Krieg sein könnte, häufig zu Lasten der Welt wie sie ist. Wenn das Märchenhafte in die Geschichte zurückkehrt, kehrt auch der Zauber zurück. Man könnte meinen, diese Story schwächelt im Mittelteil, verzaubert dafür zu Beginn und versöhnt aufs Trefflichste am Schluss.

3,5 Sterne