Rezension Rezension (3/5*) zu SCHWEIGEPFLICHT: Thriller von Jens Lapidus.

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Buchinformationen und Rezensionen zu SCHWEIGEPFLICHT: Thriller von Jens Lapidus
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Hart und rotzig

Gerade hat Emelie Jansson die Anwaltsprüfung bestanden, einer Karriere als aufstrebende Juristin in einer großen Wirtschaftskanzlei steht nun nichts mehr im Wege. Völlig überraschend wird sie von dem jungen Benjamin als Strafverteidigerin genannt. Er soll in einem Sommerhaus einen Mann erschossen haben, kann sich aber aufgrund einer Kopfverletzung an nichts erinnern. „Teddy, bitten Sie ihn zu verstehen“, sagt Benjamin zu Emelie bei ihrem ersten Gespräch.
Teddy ist der Mann fürs Grobe, Ex-Knacki, Ex-Mitglied der Serbenmafia, und nun steht er im Auftrag der Anwaltskanzlei, bei der auch Emelie beschäftigt ist. Gemeinsam mit der jungen Anwältin sieht er sich bald verstrickt in einen undurchsichtigen und höchst brisanten Fall.
Drogen, Glücksspiel, Waffenhandel, Geldwäsche, Kinderpornografie, Korruption, Gangsterkriege: Jens Lapidus lässt in seinem harten, brutalen, aber auch ziemlich langatmig überfrachteten Thriller keine kriminelle Aktivität aus. Serben, Syrer, Türken, jeder gegen jeden und dazwischen steht die kluge, aber unbedarfte Emelie. Ihr zur Seite stehen Teddy und dessen missratener Neffe Nikola. Da wird schnell einmal geschossen, etwas abgefackelt, mit Baseballschlägern bearbeitet. Die Sprache ist rotzig, es wimmelt von Bros, Scheiß, fucking, naic. Das kann man mögen, muss ich aber nicht. Mir gefielen die wenigen Szenen, in denen es um juristische Arbeit ging. Dafür aber rundherum 600 Seiten aufzuwenden, wäre nicht unbedingt nötig gewesen.