Rezension Rezension (4/5*) zu Eine Liebe, in Gedanken: Roman von Kristine Bilkau.

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Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
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Liebesglück und Liebesleid

Ein Roman mit großer Sogwirkung, in einfacher Sprache geschrieben. Es wird die Geschichte einer wunderbaren und sehr starken Frau erzählt. Und das habe ich bei diesem Roman sehr genießen dürfen. Ich konnte mich gut in Antonia reinversetzen und konnte sie auch in vielem gut verstehen. Und wenn man überlegt wann diese Geschichte spielt, finde ich ihre Art und ihren Charakter einfach wunderbar erfrischend. Etwas komisch finde ich ihre Tochter, ist eigenartig warum sie so anders wirkt bei so einer starken Mutter. Aber vielleicht gerade deswegen. Im Buch heißt es ja, dass die Tochter vieles, was die Mutter immer gemacht hat, nicht mehr sehen mag.




"Eine hatte nach Freiheit gesucht.
Ihre Tochter hatte sich nach Beständigkeit gesehnt.
Und deren Tochter sehnt sich wieder nach Freiheit."




Es ist die Geschichte von Antonia, einer starken Frau, die weiß was sie will. Und auch immer alles tut, um zu bekommen was sie will. Sie ist stark und autark, ihre Eigenständigkeit/Freiheit ist ihr sehr wichtig. Sie verliebt sich in ihren Edgar und ergreift dabei in vielen Dingen selbst die Initiative, wie auch in ihrem gesamten Leben. Und das in einer Zeit, wo das bei Frauen noch nicht ganz so selbstverständlich war. Sie ist in ihrer Liebe zu Edgar aber auch manchmal dabei ihre Prinzipien etwas zu verändern, andere Gedanken zu empfinden. Und das gefällt ihr nicht immer. Sie ist also gefangen in ihren Lebensentwürfen und ihren Gefühlen. Ihr Edgar ist nicht ganz so stark wie sie, ist nicht immer bereit dem Leben die Stirn zu bieten. Ist aber von ihrer Stärke fasziniert, aber auch etwas verwirrt. Edgar geht schließlich wegen seiner Arbeit nach Hongkong. Antonia bestärkt ihn sogar in diesem Vorhaben. Es ist die Rede davon, das Antonia dann nachkommen wird, wenn Edgar ihnen in Hongkong etwas aufgebaut hat/eine Wohnung für sie beide existiert. Antonia wartet auf diesen Tag, die beiden haben Briefkontakt und schlussendlich kommt ein Telegramm in dem sie aufgefordert wird, die Brücken hinter sich abzubrechen und ihre Abreise nach Hongkong kurz bevorsteht. Antonia macht das und wartet ... . Sie wartet ein Jahr bevor sie sich neu organisieren wird.




Der Roman wird von zwei Sichtweisen getragen, einmal erzählt Antonia selbst, dann wieder ihre Tochter. Es geht um das große Thema Liebe, und die vielen Irrungen und Wirrungen, die mit diesem Thema einhergehen. Dieses Buch macht nachdenklich. Was ist richtig ? Was ist falsch ? Wie weit kann man gehen ? Und ab wann ist Schluss ? Was macht eine große Liebe mit einem ? Wie geht man dann im weiteren Leben mit so einer Erfahrung um ? Dieses Buch zeigt uns Antonias Leben, wie sie mit dem Thema Liebe umging und wie die Tochter einen nachdenklichen Blick auf das Leben ihrer Mutter wirft.




Ein schönes Buch, eine schöne Geschichte ! Unbedingt lesen !