Rezension Rezension (5/5*) zu Wenn Leichenfresser lieben ... von Marius Kuhle.

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28. Oktober 2018
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Wienerin auf Rügen
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Horromantasy, eine morbide, unterhaltsame Mischung

„Vollkommen gerade und regungslos stand sie zwischen der Statue eines Engels mit ausgebreiteten Flügeln und einem besonders großen Grabstein und sah zu ihm hoch.“ (Zitat Seite 25)

Inhalt
Kevin ist Anfang zwanzig, als er beginnt, auf diesem Friedhof zu arbeiten, der nicht nur die letzte Ruhestätte der Toten ist, sondern auch die Heimat der Ghule. Seit nunmehr fünfzehn Jahren bewegt sich sein Leben zwischen diesem Arbeitsplatz und dem alten, baufälligen Haus gleich neben der Friedhofsmauer, wo er mit seiner kranken, aber immer noch dominanten, Mutter lebt. Eines Nachts bemerkt er eine junge Ghula, die ihn vom Friedhof aus beobachtet.

Thema und Genre
Horromantasy nennt sich das Genre dieses Romans und es ist eine gut abgestimmte Mischung zwischen Horror, Fantasy und Romance. Es geht um Ghule, leichenfressende Dämonen, Musicals sind ein Thema und tyrannische Mütter, vor allem aber geht es um Außenseiter, das Anderssein und um die Liebe.

Charaktere
Beide Hauptprotagonisten sind auch in ihrem eigenen Umfeld anders: Kevin, der Musical-begeisterte Friedhofswärter, der noch immer bei seiner Mutter wohnt und die schöne Ghula Carmen, die irgendwie freundlicher und sanfter ist, als die wilden Kreaturen ihrer Art.

Handlung und Schreibstil
Natürlich gibt es gruselige, blutige Szenen, sonst wäre es kein Horrorroman, aber es fehlt auch nicht eine gute Prise Humor und spannende Begegnungen mit den Dämonen. Sehr phantasievoll schreibt der Autor über die Annäherung dieser beiden so unterschiedlichen Wesen aus völlig anderen Welten.

Fazit:
Ein unterhaltsamer, entspannter Roman für Leserinnen und Leser des Genres Horror und Fantasy, die das Thema jedoch nicht zu ernst nehmen. Eine ungewöhnliche, interessante Idee abseits der bekannten Vampirgeschichten.