Genre Genre-Leserunde KLASSIKER ab 25. Mai 2019

Literaturhexle

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Die Parabel:
"Wenn man doch ein Indianer wäre, gleich bereit, und auf dem rennenden Pferde, schief in der Luft, immer wieder kurz erzitterte über dem zitternden Boden, bis man die Sporen ließ, denn es gab keine Sporen, bis man die Zügel wegwarf, denn es gab keine Zügel, und kaum das Land vor sich als glattgemähte Heide sah, schon ohne Pferdehals und Pferdekopf."

Für mich drückt sich in der Parabel der Wunsch nach Freiheit aus, alles hinter sich zu lassen, auch das Pferd als "Hilsmittel" zur Freiheit. Zu erkennen, dass es weder Sporen noch Zügel braucht, die nur in der Einbildung existieren, dass es so einfach wäre, alles hinter sich zu lassen, wenn man es wagt, das freie Land - frisch gemäht Heide ?- zu betreten. Ins Gleichgewicht kommen, nicht mehr schief auf dem Pferd zu sitzen.
Ein erster Versuch der Annäherung ;)
Bitte noch etwas warten mit Antworten. Wir sind dabei, ein neues Thema zu öffnen. Dort kopiere ich diesen Beitrag von @Querleserin hinein :)
 
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ElisabethBulitta

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Für mich drückt sich in der Parabel der Wunsch nach Freiheit aus, alles hinter sich zu lassen, auch das Pferd als "Hilsmittel" zur Freiheit. Zu erkennen, dass es weder Sporen noch Zügel braucht, die nur in der Einbildung existieren, dass es so einfach wäre, alles hinter sich zu lassen, wenn man es wagt, das freie Land - frisch gemäht Heide ?- zu betreten. Ins Gleichgewicht kommen, nicht mehr schief auf dem Pferd zu sitzen.
Ein erster Versuch der Annäherung ;)

Wobei ich persönlich jetzt diese Freiheit auch als beängstigend sehe. Nicht vielleicht aus der Sicht von Kafka, aber eben aus meiner persönlichen Sicht. Jeder wünscht sich natürlich Freiheit. Aber das Weglassen der "Zügel" und der "Sporen" bedeutet gleichzeitig, ebenso wie die "glatt gemähte Heide", auch ein sich Loslösen von Zeit und Raum. Die Zügel dienen, genau wie die Sporen, dem Pferd Tempo zuzulassen bzw. zu nehmen, die Richtung vorzugeben, sich auf einer glatt gemähten Heide zu orientieren, stelle ich mir ziemlich schwierig, wenn nicht gar unmöglich vor. Um mit dieser Art von Freiheit zurechtzukommen, braucht es Menschen, die sozusagen absolut in sich ruhen und mit dem zufrieden sind, was sie sind und haben.
Die "Freiheit" und der Mensch, der ja an sich trotz allem ein soziales Wesen ist, sind für mich immer schwierig. Kafkas Wunsch nach totaler Freiheit ist gut und auch nachvollziehbar, nur ist er für mich auch unrealisitsch bzw. nur für wenige Menschen lebbar. Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe.
 
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Wobei ich persönlich jetzt diese Freiheit auch als beängstigend sehe. Nicht vielleicht aus der Sicht von Kafka, aber eben aus meiner persönlichen Sicht. Jeder wünscht sich natürlich Freiheit. Aber das Weglassen der "Zügel" und der "Sporen" bedeutet gleichzeitig, ebenso wie die "glatt gemähte Heide", auch ein sich Loslösen von Zeit und Raum. Die Zügel dienen, genau wie die Sporen, dem Pferd Tempo zuzulassen bzw. zu nehmen, die Richtung vorzugeben, sich auf einer glatt gemähten Heide zu orientieren, stelle ich mir ziemlich schwierig, wenn nicht gar unmöglich vor. Um mit dieser Art von Freiheit zurechtzukommen, braucht es Menschen, die sozusagen absolut in sich ruhen und mit dem zufrieden sind, was sie sind und haben.
Die "Freiheit" und der Mensch, der ja an sich trotz allem ein soziales Wesen ist, sind für mich immer schwierig. Kafkas Wunsch nach totaler Freiheit ist gut und auch nachvollziehbar, nur ist er für mich auch unrealisitsch bzw. nur für wenige Menschen lebbar. Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe.
Wir haben einen neuen Thread dazu eröffnet, vielleicht kannst du deinen Text dahin kopieren. Dann antworte ich dort ;)
 
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Buchplauderer

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25. Januar 2015
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Bin leider momentan im Geburtstagsstress und komme kaum zum Lesen! Sonst wäre ich gerne dabei!
 

Literaturhexle

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Würde gerne bei einer Leserunde mitmachen? Wie geht das?
Du kannst beim.Lesemontag oder in einer der Genre-Leserunden oder bei der Weltliteraturrunde (wir lesen gemeinsam die Buddenbrooks) mitmachen und etwas zu deiner aktuellen Lektüre sagen. Reaktionen kommen meist von allein.

Allerdings sind wir im Wesentlichen ein LESER- und kein Autorenforum. Insofern sollte hier keine Werbung geschaltet werden.

Es spricht allerdings nicht dagegen, wenn du uns dein Buch zum Beispiel unter "Was liest du" vorstellst.
Wir sind ein neugieriges Völkchen ;)