Ich schiebe das komplett auf seine Erlebnisse während und nach dem Krieg. Und gegenüber Gertrud ist er die ganze Zeit schon unnachgiebig.Die Unnachgiebigkeit des Großvaters will aber nicht so recht zu der Figur passen, wie ich sie bislang empfunden habe.
Verrücktest, dass meine Oma alte Sachen ganz genau wusste, aktuelles aber durchaus ab und zu vergaß. Ich war immer sehr erstaunt über die Fülle an Namen und Geschichten, die sie im Gedächtnis behalten hatte, insbesondere als sie am Ende sehr unbeweglich war und sehr schlecht gesehen hat.Ist es zudem glaubwürdig, dass diese alten Menschen sich wirklich noch an alle Namen, Chronologien und Details erinnern?
Ganz so schlimm empfinde ich es nicht, aber die Begeisterung hat nachgelassen.Pflichtbewusst lese ich auch den letzten Abschnitt. Aber freudlos. Ich hoffe, dass Leo nun doch noch auf Gertrud trifft. Das habe ich mir verdient
Schade, schade. Nach den ersten zwei Abschnitten war ich wirklich positiv gestimmt. Das hat sich nun verloren.
habe ich Empathie für sie empfunden, aber aufgrund der Fülle der Fakten gehen sie leider unter, und das ist schade.
Ja und ja !!!Die Autorin will Zuviel, jeder einzelne Strang ist interessant, aber parallel nebeneinander ist es so, als würde man zwei oder mehr Bücher gleichzeitig lesen.
Das halte ich ihr auch zugute!Mir gefällt, dass hier keine Schwarz-Weiß-Malerei von der Autorin betrieben wird,
Das war wirklich die Höhe! Aber wie du schreibst: der Hass auf Minderheiten ist jahrelang kultiviert worden, der verliert sich nicht so schnell. Tragisch, dass Max das nicht mehr aushält .Als der jüdische Max Lewinson und Frana auf dem Markt in Gpstrow angefeindet werden
Jaaaa!!! Warum tut sie dasZu viel..
Aber er hält sie auch für eine schlimme Verräterin. Da kann ich ihn schon verstehen, dass er vor einem Treffen zurückschreckt. Andererseits reift es in ihm, er sitzt ja oft vor dem Haus und schaut hin...Und gegenüber Gertrud ist er die ganze Zeit schon unnachgiebig.
Das ist auch mein ZielIch lesen jetzt auch den letzten Abschnitt, werde heute sicherlich das Buch zuklappen.
Ich bin hier ganz deiner Meinung, da werden weinfach viel zu viele Geschicten erzählt. Ich habe einfach oft den Eindruck, keinen Roman zu lesen, sondern den Lebensgeschichten verschiedenster Menschen zuzuhören. Fast ein bisschen so wie eingeblendete Interviews in historischen Dokusendungen.Die Autorin will Zuviel, jeder einzelne Strang ist interessant, aber parallel nebeneinander ist es so, als würde man zwei oder mehr Bücher gleichzeitig lesen. Ich kann das zwar manchmal, will es aber nicht in einem Buch haben.
Mir ist aufgefallen, dass ich erst jetzt wirklich Interesse an dem entwickelt habe, was früher im Leben der älteren Verwandten passierte. Einiges war bekannt, von den Geschichten die immer und immer wieder erzählt wurden, einiges, vorallem das unschöne, wurde gar nicht erst thematisiert. Nun bereue ich es, nicht nachgefragt zu haben, denn einige kann ich nun nicht mehr fragen. Von daher glaube ich, dass die Reise für Leos Enkelin sehr wertvoll war.Ich bin hier ganz deiner Meinung, da werden weinfach viel zu viele Geschicten erzählt. Ich habe einfach oft den Eindruck, keinen Roman zu lesen, sondern den Lebensgeschichten verschiedenster Menschen zuzuhören. Fast ein bisschen so wie eingeblendete Interviews in historischen Dokusendungen.
Für Laila finde ich es schön, dass Frana über ihr Leben erzählt. Als Jungendliche hätte ich gerne etwas über das Leben meiner Großmutter erfahren, und meine Mutter ließ sie nie erzählen.
Schön, dass du diesen Gedanken aufwirfst. Mir ging es beim Lesen ebenso. Auch dass Frana die Cousinen, die im selben Verwandtschaftsgrad zu ihr stehen und mit ihr zusammen leben, raus schickt.... - nun ja.Laila und ihre Großmutter Frana gehen auf eine Reise in die Vergangenheit. Dies habe ich ein wenig unglaubwürdig empfunden, denn ihr Ex kannte diese Geschichten ja alle
Sie ist eben außenstehend . Allein weil sie studiert hat. Das konnte ich nachvollziehen.So wirkte es ein wenig so, als ob Laila sich doch abgrenzt.
Das ging mir bei der Lektüre ähnlich. Allerdings haben meine beiden Großväter nichts erzählt aus der Hitlerzeit und vom Krieg.Mir ist aufgefallen, dass ich erst jetzt wirklich Interesse an dem entwickelt habe, was früher im Leben der älteren Verwandten passierte. Einiges war bekannt, von den Geschichten die immer und immer wieder erzählt wurden, einiges, vorallem das unschöne, wurde gar nicht erst thematisiert. Nun bereue ich es, nicht nachgefragt zu haben, denn einige kann ich nun nicht mehr fragen. Von daher glaube ich, dass die Reise für Leos Enkelin sehr wertvoll war.
Das stimmt in der Tat. Ich fühle mich nur so erschlagen, kann mich gar nicht entscheiden, welcher Problematik ich mich nun eigentlich zuwenden soll, werde gleich wieder ins nächste Thema gedrängt, entdecke schon wieder Personen, die hinzukommen, oft nur ein kurzes Gastspiel gebend - uff. Da bleibt die Emotion auf der Strecke...Dennoch finde ich es schon interssant, wie an einem Stadtteil, einem einzelnen Haus eine Geschichte über Generationen entsteht.
Ein sehr schönes Beispiel, wie es mir mit dem Roman ergeht. Es ist in der Tat einfach zu viel. Das ist so schade, denn die akribische Recherche, die in diesem Roman steckt, nervt mittlerweile eher als dass sie beeindruckt. Es scheint, als hätte Regina Scheer alles für gleich bedeutsam gehalten und nichts davon weglassen wollen - aber der Leser wird so von der Fülle der Informationen, Themen, Personen, Orte usw. erschlagen. Ich mochte ihren ersten Roman 'Machandel' sehr und finde auch hier ihren Schreibstil gelungen - aber ich fühle mich mit dem Werk überfordert und bin erleichtert, dass ich das Buch bald endgültig zuklappen kann. Sehr bedauerlich, wirklich.Franas Geschichte hat mich erstmals berührt, wie sie von Marzahn über Birkenau und Ravensbrück erzählt, und besonders von ihren Erlebnissen nach dem Krieg. Für mich äußerst glaubhaft der noch fest verankerte Hass in den Köpfen, das verschwindet nicht in kurzer Zeit. Als der jüdische Max Lewinson und Frana auf dem Markt in Gpstrow angefeindet werden und letztlich im Gefängnis landen, das ist für mich der aufwühlendste Teil dieses Leseabschnittes. Und nochmal finde ich es schade, dass es nicht nachhallen kann, weil zwischendurch wieder von Axtmann die Rede ist und unmittelbar danach Leo ins Nira in Seedorf der Wannseekonferenz, Max Liebermann und denn Architekten Paul O.A. Baumgarten nachspüren. Zu viel...