Rezension Rezension (5/5*) zu Nachtjäger (Eine Rose für das Biest, Band 1) von Swantje Berndt.

utaechl

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28. Mai 2014
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Bremen, Germany
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bezwinge das Biest in dir

Nachtjäger ist ein toller Urban Fantasy Roman, bei dem es für Vincent um die Kontrolle des Biests in sich geht. Er findet die Nachtjäger, die ebenfalls zu seiner Art gehören. Ein Buch voller Liebe, Freundschaft, Kampf und der Frage, was stärker ist, Mann oder Biest.

Inhalt:
Vincent verwandelt sich manchmal in ein Biest, ein Monster, dass er weder kontrollieren, noch sich an dessen Handlungen erinnern kann. Deshalb lebt er relativ zurückgezogen nur mit seinem Freund Paul zusammen. Bis ihm Nina begegnet, die ihn zu verstehen scheint. Sie gehört zu den Nachtjägern, deren Anführer Nathan Vincent als gefährlichen Einzelgänger unter seine Fittiche nimmt. Doch diese Entscheidung erweist sich als problematisch, da damit Geschichten aus der Vergangenheit ans Tageslicht kommen, die besser verborgen geblieben wären.

Cover:
Man darf dem Biest direkt in die Augen schauen und erfährt sein Hobby - Rosen züchten. Ein stimmungsvolles Cover, dass durch seine Farbgebung auffällt und hervorragend auf das Buch einstimmt.

Setting und Stil:
Die Handlung findet in und um Berlin in der heutigen Zeit statt. Das Biest, bzw. die tierische Seite Vincents und der Nachtjäger ist schwer zu definieren. Sie scheinen sich nicht komplett zu verwandeln, verändern sich jedoch, werden stärker, haben vermehrten Haarwuchs. Doch sind sie keine Werwesen im klassischen Sinne. Es bleibt dem Leser also überlassen, sich das Biest vor dem geistigen Auge vorzustellen.
Mit viel Atmosphäre werden die Handlungsorte zum Leben erweckt, die Geschichte aus der Sicht unterschiedlicher Charaktere erzählt. Die benutzte Sprache und die Beschreibungen sind sehr direkt und schonungslos. Eine tolle Art, Dinge auf den Punkt zu bringen.
Das Buch ist ursprünglich 2012 unter dem Titel »Das Biest in ihm« im Sieben Verlag erschienen und wurde von Swantje Berndt nun in überarbeiteter Form in zwei Teilen veröffentlicht, die man am besten auch gemeinsam lesen sollte.

Charaktere:
Vincent ist die Hauptperson des Buches. In ihm lauert das Biest und gewinnt immer mehr Macht über ihn. Er lebt in einer Villa, züchtet gerne Rosen und versucht den Menschen aus dem Weg zu gehen.
In seiner Nähe duldet er nur Paul, der auf sehr sympathische Art und Weise Vincents Anker bildet. Er muss einem einfach sofort ans Herz wachsen.
Nina ist familiär verbandelt mit den Nachtjägern, die nur aus Männern bestehen. Sie hat deshalb Verständnis für Vincents dunkle Seite und ist wohl seine einzige Chance, das Biest in sich in Schach zu halten.
Die Nachtjäger selbst haben schon länger Zeit gehabt, sich mit ihren tierischen Ich auseinanderzusetzen. Es gibt feste Regeln und der Umgang miteinander ist als eher rau zu bezeichnen.
Hinzu kommen noch andere Familienmitglieder, die etwas andere Vorstellungen vom Leben mit dem Biest haben und bei denen Probleme vorprogrammiert sind.
Eine tolle Mischung aus liebens- und hassenswerten Charakteren, mit denen sich das Mitfühlen lohnt.

Geschichte:
Im ersten Band des Zweiteilers geht es darum, dass die Charaktere sich finden, die Fronten abgesteckt werden und man zu ahnen beginnt, wohin der Weg führen wird. Vincent hat dadurch, dass er das Biest versucht hat alleine zu beherrschen, eine Sonderstellung, durch die er zwischen die Parteien zu geraten droht. Innerer Kampf, Liebe, Beziehungen und die dunkle Seite liefern sich ein Tauziehen, dessen Endergebnis erst im zweiten Teil verraten wird.

Fazit:
Bei Swantje Berndt weiß ich, dass mich interessante Charaktere erwarten, die das Extreme lieben, das Leben in vollen Zügen auskosten und die in Geschichten hineingeraten, bei denen man einfach mitfiebern muss. Natürlich trifft das auch auf Nachtjäger zu. Mir gefallen die Charaktere, die Ausgangssituation und der Weg, den sie miteinander beschreiten. Ein lesenswertes Urban Fantasy Buch, das alle Fans des Genres gefallen dürfte. Und ich freue mich schon auf den zweiten Teil, der nun auf mich wartet.