Ich hatte gar nicht mehr ganz genau auf dem Schirm, wann Willi wegging...es sind einfach so viele Einzelschicksale.Leo beispielsweise ist damals mit Willi Fiedler zur Schule gegangen, nun isst er häufig mit Leila im Chapuze.
Sehr klare Analyse! Das kriege ich noch nicht so schnell hin, aber ich übeals beispielhaft für andere Geschichten, die im Buch erzählt werden, herauskristallisiert.
Beide Familien stammen aus Berlin, sind vertrieben oder freiwillig gegangen und Nachfahren kehren zurück.
Ich glaube nicht, dass sich an der Erzählweise viel ändern wird, denn es gibt noch so viele offene Enden, die gefügt werden müssen...Ich hoffe, das Buch kommt zum Ende hin noch in Fahrt. Vielleicht hat mir aber auch die Unterbrechung ( mangels Diskutanten) geschadet. Keine Ahnung
Vielleicht gefällt mir das Buch auch deshalb, weil ich die Orte zumindest dem Namen nach kenne, und bei meinem nächsten Berlinbesuch ein bisschen im Wedding stöbern gehen werde.Leider habe ich keinen Bezug zu Berlin, kann daher Niras Euphorie über die Veränderungen nicht nachvollziehen.
Du musst dich doch nicht rechtfertigen, dass dir der Stil gefällt. Trotzdem finde ich diese kleine persönliche Anekdote sehr nettDa ich aber selbst zugegeben gerne „klugscheiße“ wie mir auch meine Schüler bestätigen, und dann manchmal von Hundertsten ins Tausendste komme, finde ich das nicht ganz so schlimm. Aber mehr dürfte es nicht sein...
Das hatte ich Vater mal geschenkt, ihm gefiel es aber nicht. Nun habe ich es wieder da. Meine Männer haben noch nicht zugeschnappt und du machst mir auch den Mund nicht gerade wässrig, wenn du es mit dem Wedding vergleichstKennt übrigens jemand Steffen Kopetzky „Risiko“ ?
Das halte ich dem Roman in der Tat zu Gute, dass noch einmal Überlebende zu Wort kommen!Ich denke aber manchmal, dass es das ist, was die letzten noch lebenden Kriegsopfer ausmacht: ihre Erinnerungen. Und man hat großes Glück, wenn man dran teilhaben darf.
Dann spielt das Buch bei dir doch die absolut richtigen Saiten an. Mehr kann man von einer Lektüre nicht erwarten.Vielleicht gefällt mir das Buch auch deshalb, weil ich die Orte zumindest dem Namen nach kenne, und bei meinem nächsten Berlinbesuch ein bisschen im Wedding stöbern gehen werde.
Ich denke, das würde dir vielleicht wirklich nicht gut gefallen. Aber vielleicht magst du mal reinlesen, es ist schon eine sehr aufregende Geschichte, und nicht mit so vielen Namen und Fakten verknüpft wie das Buch hier. Man behält den Faden besser in der Hand.Das hatte ich Vater mal geschenkt, ihm gefiel es aber nicht. Nun habe ich es wieder da. Meine Männer haben noch nicht zugeschnappt und du machst mir auch den Mund nicht gerade wässrig, wenn du es mit dem Wedding vergleichst
Das geht mir ganz genauso. Aber trotzdem gibt es immer wieder Momente in diesem Buch, in denen die Handlung Fahrt aufnimmt und mich packt. Ein ganz besonderer Moment war für mich das Aufeinandertreffen von Nira und Gertrud. Ich warte ja sehnsüchtig auf das Zusammenkommen von Gertrud und Leo. Insofern war der Besuch von Nira bei Gertrud ein Schritt in die richtige Richtung. Endlich geht es ans Eingemachte.Ich finde diese vielen Figuren und Schicksale zunehmend verwirrend. Da wäre weniger mehr gewesen. Ich habe fast das Gefühl, ein Geschichtsbuch der Verfolgten zu lesen. Dazu diese Familienchroniken... Die Autorin will aus meiner Sicht zuviel. Sie konzentriert sich nicht auf die Protagonisten, sondern lässt immer wieder Abschweifungen zu, die mich verwirren, nur um alle Facetten der ethnischen Verfolgung zu beleuchten. Welche Lager, welche Verbände, welche Möglichkeiten gab es....
Das Ende war wieder so ein Moment, der mich packt. Es scheint, als ob wir in die Aufklärung eines Kriminalfalls hineinschliddern. Diese Andeutungen rund um den Tod von Walter Wagnitz sind sehr spannend. Das gibt dem Buch einiges an Würze, die ich bisher durch die endlosen Personenbeschreibungen und deren Geschichten vermisst habe. Hoffentlich verzettelt sich die Autorin nicht mit diesem neuen Aspekt. Irgendeine von Euch hat geschrieben, dass sie das Gefühl hat, dass die Autorin zu viel will (oder so ähnlich). Dieses Geheimnis um den Tod von Walter Wagnitz könnte ein weiteres Indiz dafür sein. Wollen wir's nicht hoffen.S.267 (Ende des Abschnitts )
Dieses Kapitel hat sich endlich wieder mit Gertruds Leben beschäftigt und vor allem mit den Ereignissen rund um Walter Wagnitz. Als Mittel wählt die Autorin einen Geschichtsstudenten aus dem Vorderhaus, der Zugang zu den damaligen Unterlagen und Protokollen hat. Dadurch wird alles sehr akribisch und detailverliebt berichtet, so dass es auch Gertrud mitunter zu viel wird. Erneut fallen zahlreiche Namen von historischen NS- und Parteifiguren.
Diese irgendwie doch distanzierte Erzählweise, in der der Student erzählt, Gertrud aber nur denkt, ist mit Sicherheit gewollt. Ich habe den Eindruck, dass Scheer sehr sehr gründlich für.dieses Buch recherchiert hat und ihr gesamtes Wissen unterbringen möchte.
Angefangen und abgebrochen, weil zu viele Details und Fakten. Das hat mich erschlagen.Kennt übrigens jemand Steffen Kopetzky „Risiko“ ?
Interessant. Das war gerade der Aspekt, der mir das Buch wieder näher gebracht hat. Irgendwie scheint es ein Geheimnis um den Mord an Walter Wagnitz zu geben. Ich will jetzt wissen, was genau passiert ist.Ich habe das letzte Kapitel gelesen, und hier hat mich das Buch erstmals fast verloren. Ja, ich habe auf die Auflösung der Geschichte um den Mord an Wagnitz gewartet, aber sie hat mich gar nicht erreicht - ganz weit weg von Gertrud wird hier erzählt, welcher SA-Mann wann im Wedding in welcher Kneipe das Sagen hatte. Das fand ich recht uninteressant und vor allem diesmal wirklich wie ein Flickwerk aus Fakten, die man sich hätte sparen können, etwas eitel erzählt.
Das ist genau der Strang, in dem Emotionen aufkommen und die Autorin KANN das auch gut vermitteln, wie sie im ersten Abschnitt bewiesen hat.Ich warte ja sehnsüchtig auf das Zusammenkommen von Gertrud und Leo. Insofern war der Besuch von Nira bei Gertrud ein Schritt in die richtige Richtung. Endlich geht es ans Eingemachte.
Ich auch. Aber ich habe Zweifel, dass das irgendwo wirklich eindeutig dokumentiert ist. Zumal Gertrud ein fiktive Person ist, ist auch dieses unschöne "Nachstellen" (heute würde man von sexueller Belästigung sprechen) recht fragwürdig.Irgendwie scheint es ein Geheimnis um den Mord an Walter Wagnitz zu geben. Ich will jetzt wissen, was genau passiert ist.
Aber das ist doch im Prinzip klar...oder nicht?Interessant. Das war gerade der Aspekt, der mir das Buch wieder näher gebracht hat. Irgendwie scheint es ein Geheimnis um den Mord an Walter Wagnitz zu geben. Ich will jetzt wissen, was genau passiert ist.
das hat mir auch gefallen, und es ist so geschrieben, dass man Nira und Gertrud erspüren kann.Das geht mir ganz genauso. Aber trotzdem gibt es immer wieder Momente in diesem Buch, in denen die Handlung Fahrt aufnimmt und mich packt. Ein ganz besonderer Moment war für mich das Aufeinandertreffen von Nira und Gertrud. Ich warte ja sehnsüchtig auf das Zusammenkommen von Gertrud und Leo. Insofern war der Besuch von Nira bei Gertrud ein Schritt in die richtige Richtung. Endlich geht es ans Eingemachte.
Heul ...das ist eines meiner Lieblingsbücher...Angefangen und abgebrochen, weil zu viele Details und Fakten. Das hat mich erschlagen.