Lesemontag 20.05.19

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wadern
querleserin.blogspot.com

Ein sehr intensiver Roman. Ein Mann aus dem Bergdorf Erto im Tal Vajont (nördliches Italien, Region Friaul) erzählt von seinem Leben als Bauer in den Bergen. Er betreibt eine kleine Viehzucht, macht Käse und hat zuvor Holzfäller gelernt. Schon als Jugendlicher wurde sein Vater ermordet, seine Mutter starb an gebrochenem Herzen, so dass er und sein 10 Jahre jüngerer Bruder größtenteils auf sich allein gestellt waren. Schnörkellos berichtet er aus der Ich-Perspektive rückblickend aus seinem Leben und deutet immer wieder daraufhin, dass sich eine Katastrophe ereignen wird. Ganz zu Beginn warnt er die Leser*innen, dass er niemals in sein Dorf zurückkehren kann. Die Frau seines besten Freundes scheint dabei keine unerhebliche Rolle zu spielen.
Die Sprache ist ab und an recht derb, z.B. der junge Mann von seiner ersten Verführung berichtet, aber Metaphorik wäre stilistisch unauthentisch. Ich habe jetzt ca. 1/3 gelesen und bin sehr angetan von diesem Lebensbericht - auch weil es in den Bergen spielt...

Das Hörbuch

begeistert mich weniger, obwohl es nicht am Vorleser liegt. Der Ich-Erzähler Max erzählt sehr ausschweifend aus seinem Alltag und - auch wenn es vermessen klingt - ist das allzu oft banal. Ich habe erwartet, dass er die Beziehung zu Tina, seiner Frau, die für eine Gastprofessur in Paris weilt, reflektiert, ihre gemeinsame Geschichte erzählt, statt dessen erfahren wir etwas über den Torro (eine Stierkopftrophäe) in seiner Taverne...
Gebe dem Hörbuch noch eine Stunde...oder eine halbe ;)
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wie hat Dir das denn gefallen @ulrikerabe . ich habe das erste Buch von ihm gelesen und fand es ziemlich gut.
Das Buch der Spiegel kenne ich noch nicht, ich kann daher nicht vergleichen. Aber das Echo der Wahrheit, das eigentlich früher geschrieben wurde, hat mir außerordentlcih gut gefallen. Erstens liest es sich wirkloich ganz komfortabel, zweitens ist es wirklich spannend. Kaum glaubt man der Wahrheit auf der Spur zu sein, dreht sich alles ein Stücken weiter und alles schaut wieder anders aus.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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buchmafia.blogspot.com

Ein sehr intensiver Roman. Ein Mann aus dem Bergdorf Erto im Tal Vajont (nördliches Italien, Region Friaul) erzählt von seinem Leben als Bauer in den Bergen. Er betreibt eine kleine Viehzucht, macht Käse und hat zuvor Holzfäller gelernt. Schon als Jugendlicher wurde sein Vater ermordet, seine Mutter starb an gebrochenem Herzen, so dass er und sein 10 Jahre jüngerer Bruder größtenteils auf sich allein gestellt waren. Schnörkellos berichtet er aus der Ich-Perspektive rückblickend aus seinem Leben und deutet immer wieder daraufhin, dass sich eine Katastrophe ereignen wird. Ganz zu Beginn warnt er die Leser*innen, dass er niemals in sein Dorf zurückkehren kann. Die Frau seines besten Freundes scheint dabei keine unerhebliche Rolle zu spielen.
Die Sprache ist ab und an recht derb, z.B. der junge Mann von seiner ersten Verführung berichtet, aber Metaphorik wäre stilistisch unauthentisch. Ich habe jetzt ca. 1/3 gelesen und bin sehr angetan von diesem Lebensbericht - auch weil es in den Bergen spielt...

Das Hörbuch

begeistert mich weniger, obwohl es nicht am Vorleser liegt. Der Ich-Erzähler Max erzählt sehr ausschweifend aus seinem Alltag und - auch wenn es vermessen klingt - ist das allzu oft banal. Ich habe erwartet, dass er die Beziehung zu Tina, seiner Frau, die für eine Gastprofessur in Paris weilt, reflektiert, ihre gemeinsame Geschichte erzählt, statt dessen erfahren wir etwas über den Torro (eine Stierkopftrophäe) in seiner Taverne...
Gebe dem Hörbuch noch eine Stunde...oder eine halbe ;)
Danke dass du gleich berichtet hast. Ich habe zwar im Moment keine Zeit für noch mehr Bücher, aber es ist immer schön zu wissen, was man lesen könnte...
 

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