Rezension Rezension (3/5*) zu Der Duft von Rosmarin und Schokolade: Roman von Tania Schlie.

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28. Oktober 2018
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Buchinformationen und Rezensionen zu Der Duft von Rosmarin und Schokolade: Roman von Tania Schlie
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Interessante Zutaten, aber es fehlt die Würze

„Das Meer erzählt jedem von uns eine Geschichte.“ (Zitat Pos. 1959)

Inhalt:
Maylis Klinger, 39, hat durch ihren verstorbenen Vater einen starken Bezug zu Frankreich und zur französischen Lebensart. Ihre Liebe zum Kochen, zu genussvollem, gutem Essen und ihre Leidenschaft für authentische Lebensmittel lebt sie auch in ihrem Job in einem angesehenen Hamburger Feinkostladen aus. Zehn Jahre dauerte ihre Ehe mit dem Sportjournalisten Max. Vor einem Jahr hatte er sie verlassen, um mit ihrer ehemals besten Freundin Elena zu leben. Wird es auch im Leben von Maylis einen Neubeginn geben?

Thema und Genre:
Ein kulinarischer Frauenroman über Enttäuschungen, Einsamkeit und französische Lebensfreude. Es geht um Freundschaft und natürlich um die Liebe.

Charaktere:
Maylis hat die Trennung von ihrem Ehemann und den Verrat ihrer besten Freundin noch nicht überwunden und sich privat zurückgezogen. Sie liebt Frankreich, trotzdem lebt sie in Hamburg, was man als Leser schwer nachvollziehen kann. Dazu kommt ihre Neigung, sich nach einem Gläschen in eigenartige Situationen zu bringen, was diese Protagonistin etwas unreif wirken lässt. Die restlichen Charaktere, auch die Stammkunden des Feinkostladens, wirken etwas plakativ, lassen sich genau in „angenehm“ und „unangenehm“ einteilen, es gibt wenig Zwischentöne.

Handlung und Schreibstil:
Die Geschichte spielt innerhalb eines kurzen Zeitrahmens in Hamburg und an der provenzialischen Küste, ergänzt wird die Handlung durch Rückblenden. Es werden viele Themen angesprochen, aber über allem liegt eine gewissen Flüchtigkeit. Wesentlich anschaulicher werden das genussvolle Essen, die Lebensmittel, die Zubereitung derselben und auch nette Restaurants geschildert.

Fazit:
Ein unterhaltsames Frauenbuch mit einer guten Prise Savoir-vivre. Man hat den Eindruck, dass die Autorin eine Fülle von Ideen hatte, Zutaten, die sich aber irgendwie nicht zusammenfügen lassen wollten. Diesem Roman fehlt die besondere Würze.