Rezension Rezension (4/5*) zu Witchmark: Die Spur der Toten von C.L. Polk.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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Seelenzauber

Dr. Miles Singer kommt als hochdekorierter Kriegsheld nach hause. Schon immer wollte er Arzt werden und während seiner Militärzeit konnte er das Studium beenden. Die erlebten Kriegsgreuel haben seine Seele nie verlassen und nun arbeitet er in einem Hospital für kriegsversehrte Soldaten. Seine Fähigkeiten als Heiler, seine gesamte Vergangenheit muss er dabei verheimlichen. Dennoch unternimmt er, was möglich ist, um seinen Patienten zu helfen. Eines Tages taucht ein Fremder vor der Klinik auf, der einen Sterbenden im Arm hält. Zwar scheitert Miles’ Versuch, den jungen Mann zu retten, doch der tödlich Getroffene, kann ihm noch zuraunen, dass er vergiftet wurde und dass er Miles’ Hexenmal sieht.

Die magische Welt von Kingston wird von Sturmsängern beherrscht, die das Wetter im Zaum halten. Ihre Fähigkeiten haben zu einem großen Aufschwung Aelands geführt, allerdings auch zum Krieg. Der Strom der heimkehrenden traumatisierten und verletzten Soldaten reißt nicht ab. Doch längst ist nicht alles so wie es scheint. Das Geheimnis des Toten, gilt es, zu enträtseln. Gemeinsam mit dem Fremden macht sich Miles daran, zu untersuchen, wer am Tod des jungen Mannes Schuld trägt. Miles kommt dabei nicht umhin, sich seiner Vergangenheit zu stellen.

Recht unbefangen geht man an diesen Fantasy-Krimi, doch schon nach wenigen Seiten ist man gefesselt. Zunächst vermutet man, der junge Arzt soll und will einfach nur herausfinden, wer das Opfer vergiftet hat. Bald schon entwickelt sich diese Frage in eine lebensverändernde Situation für Miles. Die Vergangenheit, die er eigentlich für immer hinter sich gelassen glaubte, drängt sich im wahrsten Sinne des Wortes mit Macht zurück in sein Leben. Alles, was er als gegeben hinnahm, stellt sich als anders heraus. Und schließlich bleibt nur noch der Fremde als Vertrauter.

Diese Mischung als Kriminalroman und Fantasy zieht einen wirklich in ihren Bann. Um wessen Wohl geht es? Inwieweit rechtfertigt der Zweck die Mittel? Und die immer wiederkehrende Frage nach dem Vertrauen. Wer hängt an welchem Faden? Wer manipuliert? Dieses Romandebüt kann man wirklich nur empfehlen, es entführt in eine fremde ähnliche Welt, die einen zum Teil schaudern lässt, immer fesselt und nie die Hoffnung verlieren lässt.

Ein weiterer Band um die Kingston-Welt ist angekündigt.
4,5 Sterne

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