Rezension Rezension (4/5*) zu Glück am Morgen: Roman von Betty Smith.

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Gelöschtes Mitglied 2403

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Ein Blick auf eine junge Ehe Ende der 20er Jahre im mittleren We

Betty Smith erzählt hier die Geschichte von Annie und Carl, ein junges Paar, welches in einer Kleinstadt im mittleren Westen der USA zusammentrifft. Beide hatten sich in New York kennengelernt, sind seit 4 Jahren ein Paar. Jetzt in dieser Kleinstadt, Annie ist 18 Jahre und Carl ist 20 Jahre alt, werden sie heiraten, gegen den Willen der Eltern. Wir sind im Jahr 1927. Das Heiraten gegen den Willen der Eltern empfinde ich als etwas nicht so Alltägliches in dieser Zeit.


Der Roman wurde 1963 von der 1896 geborenen Betty Smith geschrieben, die Handlung ist Ende der 20er Jahre angesiedelt. Es fließen also Einflüsse aus verschiedenen Zeiten in das Buch ein. Und genauso entdecke ich auch viele autobiographische Details in diesem Roman, wenn ich mir die biographischen Daten von Betty Smith ansehe. Und genauso interessant und mutig und sehr ehrlich empfinde ich da die Zeichnung der Figur Annie. Was könnte man da zur Person von Betty Smith vermuten? Noch ein Grund warum ich diesen Roman bemerkenswert finde.


Um auf die Geschichte zurückzukommen, es werden die Geschehnisse im Leben der beiden jungen und naiven Eheleute geschildert, die von zu Hause weg, sich jetzt selbst um die Realisierung ihrer Lebensbedürfnisse kümmern müssen. Dabei stoßen sie natürlich auf einige Probleme, die sie aber doch recht geschickt lösen und damit sicher auch wachsen, die auch durch ihre Liebe füreinander gemeistert werden können. Dabei ist es interessant, dass Betty Smith den beiden Figuren einen etwa gleichwertigen Rang gibt. Nun ist der Text recht einfach zu lesen, ist in einer recht einfachen und natürlich etwas antiquierten Art und Sprache verfasst. Aber der Text hat auch etwas sogartiges, intensives und starkes, denn die Geschichte der Beiden hat es auch in sich, zeugt von Veränderungen, ist aber trotzdem eine seichte Geschichte der 60er Jahre.


Genauso ist es ein Buch, welches die Liebe der Protagonistin zur Literatur/zum Schreiben beinhaltet. Etwas was mir natürlich sehr gefallen hat. Und was auch sehr deutlich zeigt, was eine Liebe zu Etwas/ein Brennen für Etwas einem Menschen geben kann.


Und wenn man bedenkt, dass die Figur Annie ja eine Frau ist, eine Frau die schreiben will und das in den 20er Jahren, zeigt das Buch auch die Möglichkeiten der Veränderung in der Rolle der Frau.

 

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