Rezension Rezension (5/5*) zu Wanda (Krimi 53) von Karl May.

utaechl

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28. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Wanda (Krimi 53) von Karl May
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modernisierte Fassung eines Klassikers der edition oberkassel

Es ist mindestens 30 Jahre her, dass ich zuletzt ein Buch von Karl May gelesen habe. Ich war mir nicht mehr sicher, ob auch Wanda dabei war, doch wie ich feststellen durfte, erinnere ich mich noch an die Ballonfahrt. Es war also eine Wiederbegegnung mit einem Autor, von dem ich damals alles in Form der Bücher des Tosa Verlags gelesen habe und nicht genug kriegen konnte.
Die Rezension bezieht sich auf die Ausgabe von edition oberkassel 2018.

Inhalt:
Im musikalischen Verein einer Kleinstadt sollen zum Vergnügen aller Frauen für eine Tanzveranstaltung versteigert werden. Mit dabei ist die adelige Wanda, die mit dem Herrn von Säumen verlobt ist. Ihre Schönheit überstrahlt alle anderen Frauen, so dass ein Bietergefecht um sie ausbricht. Mit dabei der Schornsteinfeger Emil Winter, der sie aus Kindheitstagen wiederzuerkennen glaubt. Tatsächlich kommen Emil und Wanda sich näher, was ihr Verlobter gar nicht gerne sieht und damit beginnt Pläne zu schmieden, um die Rivalen aus dem Weg zu schaffen.

Cover:
Das grüne Farbe der Umschlags fasst die klassische Gestaltung der Karl May Romane auf. Die junge Dame auf dem Cover führt uns Wanda perfekt vor Augen und Titel und Autor kann man dank Farbverlauf in der Schrift gut lesen. Ein Cover, dass sich hervorragend im Buchregal macht.

Setting und Stil:
Die neue Taschenbuchausgabe präsentiert Wanda in überarbeiteter, moderner Fassung. Dabei wurden hauptsächlich die Schreibweisen angepasst, der Schreibstil Karl Mays jedoch hervorragend bewahrt. Man fühlt sich zurückversetzt ins Jahr 1874, in der die Novelle in der Zeitschrift "Der Beobachter an der Elbe" erschien. Eine historische Geschichte von jemand aus der Zeit erzählt, der selbst wenig zur noch wegen Diebstahls, Betrugs und Hochstapelei verurteilt wurde und somit durchaus wusste, worüber er schreibt.

Charaktere und Geschichte:
Zu Charakteren und Geschichte will ich gar nicht so viel schreiben, darüber wurde bestimmt schon von mit Karl Mays bewanderteren Experten reichlich zu Papier gebracht. Für mich ist beides stimmig, passt in die damalige Zeit und würde heutzutage sicherlich anders erzählt werden. Umso wichtiger ist der Blick auf die damalige Zeit durch die Augen deren, die in ihr gelebt haben.

Fazit:
Für mich ist das Buch eine tolle Rückerinnerung an meine Jugendzeit, in der ich Nächte mit der Taschenlampe unter der Bettdecke mit seinen Reiseerzählungen verbracht habe. Ein Buch, dass ich jedem empfehlen kann, der einen authentischen Blick auf die damalige Zeit werfen will, der eine interessante Kriminalgeschichte durchleben und ein Frühwerk Karl Mays für sich entdecken will. Es ist das erste Werk, dass unter dem Namen Karl May veröffentlicht wurde und das stilistisch und inhaltlich mit seinen späteren Romanen mithalten kann.

 

Wandablue

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"und das stilistisch und inhaltlich mit seinen späteren Romanen mithalten kann." Na ja, aus heutiger Sicht würde ich sagen, da war gar nicht viel.

Nichtsdestotrotz eine würdige Kindheitserinnerungsrezenison.