Rezension Rezension (5/5*) zu Worauf wir hoffen: Roman von Fatima Farheen Mirza.

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Was zählt wirklich?



Was zählt wirklich?

Worauf wir hoffen von Fatima Farheen Mirza

Die Autorin erzählt uns hier eine Geschichte um eine indische Familie. Das Ehepaar Laila und Rafik zog von Indien nach Kalifornien und bekam drei Kinder: Hadia, Hudar und den kleinen Amar. Die Familie richtet sich streng nach dem schiitischen Glauben, die Kinder wachsen vollkommen in diesem Glauben auf. Als Amar rebelliert und wegläuft, merkt man, dass seine Schwester Hadia, zu der er ein enges Verhältnis hat, genau über alles nachdenkt. Wir bekommen verschiedene Sicht und Denkweisen präsentiert, es fällt gar nicht leicht zu entscheiden, was gut oder schlecht ist.

Dieser Roman spiegelt sehr gut den Konflikt wieder, der häufig zwischen zwei Generationen entsteht. Laila hat ihren Mann Rafik geheiratet, weil es so bestimmt wurde. Sie wurde in dem Glauben erzogen, dass dies das einzig richtige ist. Dies und die anderen Gebräuche und Sitten versucht das Paar nun an ihre Kinder weiterzugeben. Bei den beiden Mädchen scheint dies auch zu funktionieren, doch der jüngere Sohn Amar will sich nicht in dieses Raster pressen lassen. Er widersetzt sich, gibt sich Alkohol und Drogen hin, und verlässt schließlich das Elternhaus.
Kann ein junger Mann, der in Kalifornien aufwächst in allen Punkten der Religion und dem Glauben gerecht werden und gleichzeitig in diesem Land bestehen? Ist Amars Rebellion also gerechtfertigt, gibt es keinen Mittelweg?
Auf der anderen Seite sind da Laila und Rafik, die immer gut gelebt haben mit diesen Sitten und es daher als gut und richtig ansehen ihre Kinder nach den Regeln zu erziehen.

Die Thematik dieses Romans ist sehr interessant und hat mich von Anfang an mitgenommen. Schwer getan habe ich mich ein wenig mit den vielen indischen und muslimischen Begriffen. Die Bedeutung erschließt sich zwar aus dem Zusammenhang, aber das ein oder andere mal hätte ich mir doch eine Randnotiz gewünscht, da es den Lesefluss doch beeinträchtigt hat. Aber ich klage hier auf hohem Niveau, denn diese einfühlsame Geschichte macht alles wieder wett!

 
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