Rezension Rezension (5/5*) zu Liebes Kind von Romy Hausmann.

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Buchinformationen und Rezensionen zu Liebes Kind von Romy Hausmann
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Psychologisch dicht und raffiniert

Ein Autounfall mit Fahrerflucht. Eine junge Frau wird ins Krankenhaus eingeliefert, begleitet von einem Mädchen, Hannah. Nach und nach stellt sich heraus, dass die Frau mit zwei Kindern in einer verborgenen Waldhütte gefangen gehalten wurde. Der Entführer soll dort liegen, erschlagen. Auch Jonathan, das zweite Kind soll sich noch dort befinden. Ist die Frau die vor 14 Jahren verschwundene Lena Beck?
Liebes Kind ist ein Thriller, der dort beginnt, wo viele andere enden. Doch mit der Befreiung des Opfers ist der Fall noch lange nicht abgeschlossen. Romy Hausmann hat mit ihrem Debütthriller ein selten spannendes Drama entworfen. Die Hütte im Wald, weg von der Zivilisation, niemand, der etwas hören oder sehen kann. Kinder, die diese Isolation ihr „zuhause“ nennen, nichts anderes kennen.
„Niemand kann dir helfen, du hast nur noch uns“, sagt der Entführer. Die entführte Frau hat den Psychoterror überlebt und doch bleibt sie gezeichnet. Sie erzählt der Polizei nicht alles, die „unaussprechlichen Dinge“, erzählt sie nur dem Leser. Das wirkt ungemein. Ganz besonders in der Hörbuchvariante, die ich angewendet habe. Die Erzählperspektiven, die der Frau, Hannahs und Lena Becks Vater Matthias, kommen dabei richtig zur Geltung. Ich weiß nicht ob ich das Buch genauso empfunden hätte. Die Stimmen machen das Grauen erst so richtig plastisch. Man weiß genau, dass nach der Befreiung, selbst nach der Rückkehr in den Alltag, noch etwas kommen muss. Man wartet direkt darauf, und dann erwischt einen die Wendung unerwartet und raffiniert.
Ich kann diesen psychologisch dichten, raffinierten und ungewöhnlichen Thriller, insbesondere das Hörbuch dazu, nur empfehlen.



 
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