Rezension Rezension (4/5*) zu Niemand weiß, dass du hier bist: Roman von Nicoletta Giampietro.

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Lorenzo beweist Mut in einer schweren Zeit

Lorenzo beweist Mut in einer schweren Zeit

Niemand weiß, dass du hier bist von Nicoletta Giampietro

1942
Als es in Tripolis, Libyen, zu unsicher wird, wird der 12 jährige Lorenzo zu Verwandten nach Siena in Italien geschickt. Lorenzo lernt dort bald den etwa gleichaltrigen Franco Tacconi kennen. Dieser fantasiert und träumt von einem Sieg des faschistischen Italien und steckt Lorenzo mit seinem Eifer an. Als Lorenzo Daniele Neri kennenlernt wird ihm bewusst, dass der Faschismus auch Schattenseiten mit sich bringt, denn Daniele ist Jude. Lorenzo versteht nicht, was an einem Juden bedrohlich sein soll, und beginnt nach und nach seine Meinung zu ändern.
Lorenzo bemerkt direkt zu Beginn seines Aufenthalts, dass die Familie gegen den Faschismus ist, dies ist ihm ein Dorn im Auge, er kann es nicht nachvollziehen. Im weiteren Verlauf der Handlung wandelt sich dies, und er erkennt, warum der Rest der Familie so handelt und fängt selbst an, gegen das System zu kämpfen, in dem er seinem Freund Daniele hilft.


Dieser Roman wühlt auf, da er sehr nah an der Realität ist. Die Autorin schafft einen tiefgründigen Rahmen für Ihre Handlung, lässt den Leser diese schwere Zeit durch Lorenzo erleben. Der Erzählstil ist angenehm und gut verständlich, dennoch habe ich für das Buch sehr lange gebraucht, da ich oft sehr ergriffen war und eine Pause benötigte. Für mich ein Roman, der aufzeigt, dass es wichtig ist sich auf die richtige Seite zu stellen. Ein Roman, der zeigt, dass wahre Freundschaft nichts mit einer Religionszugehörigkeit zu tun hat.



 
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