Joël Dicker ist zurück – so intensiv, stimmungsvoll und packend wie »Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert«.--- Es ist der 30. Juli 1994 in Orphea, ein warmer Sommerabend an der amerikanischen Ostküste: An diesem Tag wird der Badeort durch ein schreckliches Verbrechen erschüttert, denn in einem Mehrfachmord sterben der Bürgermeister und seine Familie sowie eine zufällige Passantin. Zwei jungen Polizisten, Jesse Rosenberg und Derek Scott, werden die Ermittlungen übertragen, und sie gehen ihrer Arbeit mit größter Sorgfalt nach, bis ein Schuldiger gefunden ist. Doch zwanzig Jahre später behauptet die Journalistin Stephanie Mailer, dass Rosenberg und Scott sich geirrt haben. Kurz darauf verschwindet die junge Frau ...Kaufen
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Nach "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" und "Die Geschichte der Baltimores" folgt nun Joel Dickers neuer Roman "Das Verschwinden der Stephanie Mailer".
Vor zwanzig Jahren wurde in der kleinen Ostküstenstadt Orphea ein vierfacher Mord begangen. Der Täter wird gefunden und einer der damals noch unerfahrenen Ermittler beginnt eine ansehnliche Laufbahn mit 100 prozentiger Aufklärungsquote.
Kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Polizeidienst wendet sich eine junge Journalistin an ihn, die behauptet, dass damals in die falsche Richtung ermittelt wurde und der Täter unschuldig war.
Da dies den Ermittler Jesse nicht loslässt, beginnt er, den Fall gemeinsam mit seinem damaligen Partner und einer jungen Kollegin neu aufzurollen. Je tiefer sie einsteigen, desto mehr Personen tauchen auf, die auf die eine oder andere Art in den Mordfall eingebunden zu sein scheinen. Die damaligen und aktuellen Ereignisse werden jeweils aus ihrer Sicht geschildert. Es entspinnen sich zahlreiche Handlungsstränge, die erst zum Ende hin entwirrt werden.
Die Geschichte um den Kriminalfall, die hier auf zwei Zeitebenen - 1994 und 2014 -erzählt wird, ist durchaus sehr spannend. Der Leser wird lange im Unklaren gelassen, wie sich die Ereignisse um den Mordfall tatsächlich zugetragen haben. Die immer wieder neu hinzukommenden Charaktere geben der Handlung ständig neue, überraschende Wendungen. Die Auflösung ist durchaus überraschend und wenig vorhersehbar.
Also ein gelungener und lesenswerter Kriminalroman?
Leider greift Joel Dicker bei der Gestaltung der Charaktere tief in die Klischee-Kiste:
Die Figuren sind teilweise derart überzeichnet und albern, dass man glauben könnte, es handele sich um Satire. Sie agieren unglaubwürdig und wenig nachvollziehbar, die Dialoge sind teilweise seicht und simpel. Ihre Beweggründe und Motivationen sind absolut realitätsfern. Selbst wenn der Autor diese Überzeichnung gewollt haben sollte, um ein humoristisches Element in den Roman hineinzubringen, ist ihm dies aus meiner Sicht nicht gelungen, da es sich eben nicht um einen satirischen sondern doch klassischen Kriminalroman handelt.
Mir hat die misslungene Darstellung der Figuren den Lesegenuss leider nahezu gänzlich verleidet, was angesichts des durchaus gelungenen Plots leider sehr schade ist.
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