Na ja, wenn du wirklich von einem "Ziel" überzeugt bist, entwickelt man Kräfte, die man vorher nicht geglaubt hat zu haben. Wenn ich noch an die Zeit meiner Fernweiterbildung denke ...Eine schöne Textstelle hast du herausgesucht, @kingofmusic ! Davon wimmelt es im Buch geradezu.
Ja, mit Mauern hast du es gerade, aber scheint diese doch erfreulicher zu sein als jene auf der Insel
Der Brief des Professors drückt die gesamte Arroganz der gebildeten Klasse aus - und die der Reichen. Schließlich scheint ein praller Geldbeutel die Voraussetzung für ein Studium zu sein. Es ist mir sowìeso ein Rätsel wie Jude das nächtliche Lernen nach einem anstrengenden Arbeitstag schaffen soll? Wir sprechen sicher nicht von einer 39-Stunden-Woche
Ich befürchte, so viel kann ich dazu nicht sagen, weil ich so viele nicht persönlich kenne . Auch da gibt es sonne und solche...Aber hat sich an der Arroganz der Reichen
Ein sehr schönes Zitat. Das hatte ich mir auch angestrichen. Es bringt Judes Konflikt wunderbar zum Ausdruck. Er strebt nach Bildung, reißt sich den H... auf und steht dennoch vor einer unüberwindlichen gesellschaftlichen Mauer.Der Unterschied zwischen Jude und den Studierenden wird hier auch sehr deutlich [zitat]
„Erst jetzt, da er seinen Sehnsuchtsort tatsächlich erreicht hatte, erkannte Jude, wie weit er wirklich entfernt war von seinem ersehnten Ziel. Nur eine Mauer trennte ihn von seinen glücklichen jungen Zeitgenossen, deren Geistesleben er teilte; Männern, die von früh bis spät nichts anderes zu tun hatten als lesen, Notizen machen, lernen und geistig verdauen. Nur eine Mauer – aber was für eine!“ (S. 122/123)
[/zitat]
Irgendwie verfolgt mich die Mauer gerade....
Der Brief von dem Professor war ja auch böse, oder?
Der letzte Satz von Dir bzgl. theologischer Begeisterung wird am Anfang des 3. Abschnittes noch mal etwas deutlicher hervorgehoben.
Eine Frechheit nach dem Motto, Schuster bleib bei deinen Leisten! Immer schön abschirmen und unter sich bleiben.Der Brief von dem Professor war ja auch böse, oder?
Ich stimme @Literaturhexle zu, dass es heutzutage mehr Programme und Möglichkeiten gibt, auch zu studieren, wenn man keine reichen Eltern hat. Ich habe selbst davon profitiert. Allerdings habe ich während meiner beruflichen Laufbahn auch den Eindruck gewonnen, dass der Aufstieg „natürlich“ begrenzt ist. Die Elite (Vorstände, reiche Unternehmer) bleibt gern unter sich. Ohne gute Verbindung ist es auch heute kaum möglich, ganz nach oben aufzusteigen.Aber hat sich an der Arroganz der Reichen (ich schließe jetzt die "gebildete Klasse" mal aus, denn ich zähle uns dazu und wir sind (nach meiner Beobachtung) hier alles andere als arrogant ) im Lauf der Jahrhunderte verändert? Nein, im Gegenteil: es wird immer schlimmer...
Ist ja heute noch so in gewissen gesellschaftlichen Kreisen ...Eine Frechheit nach dem Motto, Schuster bleib bei deinen Leisten! Immer schön abschirmen und unter sich bleiben.
Auf was sich Hardy bezieht, wird ja in den Anmerkungen am Schluss des Romans deutlich. Ich weiß ja nicht, welche Ausgabe du hast - @Literaturhexle und ich lesen die "Büchergilde Klassik"-Ausgabe, die aber mit der Auflage aus dem Hanser-Verlag aus 2018 identisch ist (nur mit anderem Cover).Ich fand den Anfang dieses Abschnitts übrigens etwas sperrig. Die Gespräche mit den Geistern der alten Philosophen und Gelehrten bei der Wanderung durch das nächtliche Christminster. Das kam mir auch irgendwie bekannt vor - vllt. eine Anspielung auf ein Theaterstück?
Das lese ich erst zum Schluss .Habt ihr das Vorwort von Hardy zur ersten Auflage am Ende schon entdeckt? Hardy erklärt, warum er später nie wieder einen Roman geschrieben hat - sehr aufschlussreich!
Es gibt immer mal wieder ein paar Längen im Buch. Anschließend geht es aber bislang flüssig weiter. Ich bin jetzt auf der Hälfte.Ich fand den Anfang dieses Abschnitts übrigens etwas sperrig. Die Gespräche mit den Geistern der alten Philosophen und Gelehrten bei der Wanderung durch das nächtliche Christminster
Der Brief von dem Professor war ja auch böse, oder?
Eine Frechheit nach dem Motto, Schuster bleib bei deinen Leisten! Immer schön abschirmen und unter sich bleiben.
Ist ja heute noch so in gewissen gesellschaftlichen Kreisen ...