Polen im Zweiten Weltkrieg: Der kleine Pawel wächst wohlbehütet in einem bürgerlichen Warschauer Haushalt auf. Doch als der Krieg kommt und sein Vater sich im Widerstand gegen den Nationalsozialismus engagiert, ändert sich alles. Die Familie lebt in ständiger Gefahr. Eines Nachts bringt der Vater einen verwundeten englischen Kampfpiloten mit nach Hause, um ihn in Würde sterben zu lassen, und löst damit eine Kette folgenschwerer Ereignisse aus ...
England, viele Jahre später: Pawel führt in England ein Leben als freier Künstler. Tief in sich trägt er die Erinnerung an die Erlebnisse seiner Kindheit – daran, wie er mit seiner Mutter in den Wald fliehen musste und dort Monate verbrachte, jenseits von allem, was er kannte, allein inmitten der Natur. Die Geschehnisse dieser Zeit haben beide ganz unterschiedlich geprägt und für immer aneinander gebunden; doch in der Gegenwart stellen sich Mutter und Sohn Hindernisse in den Weg, die es ihnen schwer machen, wieder zueinander zu finden ...Kaufen
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Pawel ist noch ein kleiner Bub, als die Deutschen Polen besetzen. Es ist eine gutbürgerliche Familie, die Großmutter Ärztin, der Vater Künstler. Doch der Vater geht in den Widerstand, lässt seine Frau Zofia oft und lange mit dem Kind alleine. Als die Besatzer entdecken, dass im Haus der polnischen Familie ein britischer Soldat versteckt und gesund gepflegt wird, müssen Zofia und Pawel fliehen. Sie werden von en alter Frau, Baba, aufgenommen, die mitten im Wald lebt.
Nell Leyshon wartet nach ihrem großartigen Roman Die Farbe von Milch mit einer Kriegsgeschichte und schwierigen Mutter-Sohn-Beziehung auf. Es ist emotional gesehen gelungener Zug, ein kleines Kind in den Mittelpunkt der Handlung zu stellen. Das arme Kind, in einer schrecklichen Zeit. Aber es ist auch ein schreckliches Kind, altklug, mit Sätzen ausgestattet, die einem Kind nicht entsprechen, nicht einmal in „russischen Romanen“. Es fiel mir schwer, Pawel lieb zu gewinnen. Seine Mutter Zofia hingegen liebt Pawel abgöttisch. Mit einer wahren Affenliebe klammert sie sich in dieser schweren Zeit an das Kind. Früher gab es Kindermädchen, jetzt ist Pawel das einzige, was ihr von ihrem früheren Leben geblieben ist. Das Haus, die früheren Dienstboten, die Musik.
„Schlafen, wachen, waschen, essen. Das ist alles, was ihnen noch geblieben ist…… Die Zeit ist rückwärts gelaufen. All die Jahrhunderte der Entwicklung menschlichen Lebens, wie zurückgespult.“
Später dann, in einem neuen Leben, in England, als aus Zofia Sofia und aus Pawel Paul wurde, zerstört etwas die Bindung zwischen Mutter und Sohn. Es war mir unverständlich! Was kann denn nur so schlimm sein, dass eine Mutter ihr Kind nicht mehr liebt. In diesem Abschnitt mochte ich Paul plötzlich. Das Gefühslwirrwar in der Geschichte jedoch konnte mich emotional nicht erklimmen. Was mich im Vorgänger in seiner Kürze an Eindringlichkeit so begeistern konnte, fand ich im „Wald“ nur redundant, viel wird in dieser Geschichte angeschnitten, aber nicht zu Ende erzählt.
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