Rezension Rezension (3/5*) zu Lie With Me von Sabine Durrant.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
2.729
2.678
49
Buchinformationen und Rezensionen zu Lie With Me von Sabine Durrant
Kaufen >
Der Schnorrer

Einst als literarisches Talent gefeiert, ist Paul Morris heute nur noch ein gescheiterter Autor, dem es nicht mehr gelingt, irgendetwas zu Papier zu bringen. Lieber hütet er für einen Freund das Haus ein und schlägt sich auch sonst so durch, ohne viel Fleiß und Engagement für irgendetwas aufzubringen. Als er durch einen alten Freund die verwitwete und offensichtlich wohlhabende Alice kennenlernt, kommt es Paul wie ein Volltreffer vor. Fortan bemüht er sich, bei Alice zu punkten. Als sie, ihre Familie und ein paar weitere Freunde auf eine griechische Insel wollen, um den Sommer dort zu verbringen, setzt Paul alles daran mitzukommen, obwohl er nicht wirklich eingeladen wurde.

Mit der Wahrheit nimmt es Paul nicht so genau. Irgendwie ist er immer damit durchgekommen und auf die Füße gefallen. Im Moment sieht es allerdings nicht gut aus, die Schreiberei läuft nicht, die Wohnung muss er aufgeben und er muss wieder zu seiner Mutter ziehen, weil er sonst nicht über die Runden kommt. Da scheint die neue Bekanntschaft mit der fast gleichaltrigen Alice fast ein Segen, obwohl Paul eigentlich auf jüngere Frauen steht. Häufig hat er da nur kurze Abenteuer, wobei es ihn nach der Trennung schon Mühe kostet, sich überhaupt zu erinnern.

Ein rechtschaffen unsympathischer Typ ist dieser Paul. Man möchte ihn ebenso schnell ablegen wie er seine Frauen. Geschieht ihm recht, denkt man. Und dann beginnt man mit dem Philosophieren über das, was einer verdient hat oder ob er es verdient hat. Was richtig ist, was falsch. Doch wie heißt es, wer ein Mal lügt, dem glaubt man nicht. Wäre Paul noch nicht mal ein wahrhaft guter Mensch, nur etwas weniger gedankenlos und oberflächlich, wäre er nicht in diese Situation gelangt. Bemitleiden mag man ihn wirklich nicht. Doch so wie man zu Beginn meint, sich auf die Seite der anderen schlagen zu wollen, so gibt auch deren Verhalten Anlass zu bedenken. Auch wenn es vielleicht gerechter erscheinen mag, manchmal ist man einfach nicht selbst zuständig. Ein Buch, das nervt, weil niemand richtig sympathisch ist, das aber gerade deshalb länger beschäftigt als zunächst gedacht.

3,5 Sterne


von: Anthony Horowitz
von: Stefan Maiwald
von: Jim Butcher