Rezension Rezension (3/5*) zu Goldschatz von Ingrid Noll.

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
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3.205
49
Buchinformationen und Rezensionen zu Goldschatz von Ingrid Noll
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Zum Golde drängt, am Golde hängt.....

Trixies Mutter erbt von einer alten Tante ein ziemlich runtergekommenes Bauernhaus. Die Eltern wollen es abreißen lassen und das Grundstück verkaufen. Doch Trixie hat sich in das Haus verliebt und überredet die Eltern es ihr und ihrem Freund für eine alternative Studenten WG zu überlassen. Einige Mitstreiter sind schnell gefunden, Trixies Freund Henry bringt Oliver mit und sie ihre Freundin Saskia und die alte Schulfreundin Martina.

Es sind Semesterferien und mit großen Elan und Spaß machen sie sich ans Entrümpeln. Henry sichtet alte Möbel und restauriert sie für den Flohmarkt. Die Mädchen waschen alte Leinensachen und reparieren altes Spielzeug. Es finden sich sogar einige Sammlerstücke darunter, die richtig Geld bringen. Aber die größte Überraschung findet sich in einer alten Milchkanne, ein Säckchen mit alten Goldmünzen.
So schnell wie die Münzen aufgetaucht sind, verschwinden sie wieder. Die WG hat den alten, schrulligen Nachbarn Gläser in Verdacht. Er hat einen Schlüssel zum Haus und taucht immer wieder ungefragt auf.

Vom Augenblick des Goldfundes an verändert sich die Stimmung in dieser WG. War es am Anfang noch ein Abenteuer, mit Volksliedern zur Gitarre am Lagerfeuer, regiert allmählich Misstrauen und Eifersucht.

Sehr distanziert erzählt Ingrid Noll ihre Geschichte. Sie bleibt die unbeteiligte Chronistin im Hintergrund, die weder wertet oder erkennen lässt, ob sie ihren Protagonisten mit Sympathie begegnet. Ich empfand ihre Sprache auch wenig mitreißend. Es ist lange her, dass ich die Krimis von Ingrid Noll gelesen habe und ich hatte ihre Bissigkeit und ihren schwarzen Humor im Gedächtnis. Dies habe ich hier sehr vermisst.

Deshalb hat mich der Roman auch nicht sehr mitgerissen. Die Figuren wurden mir im Verlauf der Geschichte zunehmend unsympathischer. Es regiert Gier und Egoismus. Dabei verlieren sich auch Anstand und Rechtsbewusstsein und der Leser wird Zeuge wie Schuldgefühle und Gewissensbisse einfach verschwinden, jeder drängender die Suche nach den Goldmünzen wird.
Ich glaube, das Buch ist eher etwas für Hardcore Fans von Ingrid Noll.


 
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KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
2.861
5.110
49
buchmafia.blogspot.com
Schade...aber das war glaube ich schon bei ihrem letzten Buch so, dass der Biss gefehlt hat. Bei mir ist nichts davon hängen geblieben, an Die Apothekerin hingegen erinnere ich mich noch sehr gut, obwohl die Lektüre ewig her ist.
Ich habe das Buch trotzdem gekauft - für meine Tante, die liebt Ingrid Noll und verzeiht ihr vieles.
 
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Reaktionen: Literaturhexle